Platz 10, Pierre Gasly:
Seit der Rückkehr in die Formel 1 vor bald vier Jahren war Hondas Heimspiel eigentlich immer ein Debakel. Diesmal jedoch lief es besser und die Japaner dürfen den Auftritt auf der hauseigenen Strecke durchaus als Erfolg werten. Das Motoren-Update funktionierte und Pierre Gasly verfehlte die Punkteränge mit Platz elf nur denkbar knapp.
Der Franzose komplettierte zuvor mit P7 ein für Toro Rosso ausgezeichnetes Qualifying und schaffte es noch im ersten Stint, an Teamkollege Brendon Hartley vorbeizuziehen.
So weit, so gut. Dann griff der Jungbullen-Stall bei der Strategie allerdings daneben und ließ Gasly zu lange draußen. Der 22-Jährige sollte mit einem späten Reifenwechsel dem Verkehr entgehen, tatsächlich aber fiel er durch die Undercuts der Konkurrenz zurück. Stark, wie er bis zur karierten Flagge immerhin noch vier Positionen gewann.
Platz 9, Esteban Ocon:
Im dritten Freien Training fuhr er unter Roter Flagge genau 1,68 Sekunden zu schnell und fing sich damit eine Rückversetzung um drei Startplätze ein. Esteban Ocon schob das Vergehen auf ein Tonsignal, das ihn vor zu langsamer Fahrt warnte. Von Unachtsamkeit zu sprechen, wäre hier also falsch.
Im Rennen litt er dann unter dem abtriebsintensiven Suzuka International Racing Course, der Überholen schwierig macht. Platz neun war am Ende wohl das Maximum.
Platz 8, Carlos Sainz Junior:
Von allen Mittelfeldteams ist Renault aktuell das mittelprächtigste. Statt Fortschritt gibt es beim ambitionierten Werksteam Rückschritt und ein zehnter Platz von Carlos Sainz Junior darf demzufolge als zumindest solide Leistung anerkannt werden. Ausschlaggebend war ein guter Start, der ihn vom 13. Rang direkt zwei Positionen nach vorne brachte. Gegen Rennende gelang es ihm noch, Gasly das letzte WM-Pünktchen zu stehlen. Im Vergleich zu Unglücksrabe Nico Hülkenberg hinterließ Sainz an diesem Wochenende den besseren Gesamteindruck.
Platz 7, Valtteri Bottas:
Mission accomplished. Der Finne gab mal wieder den perfekten Nummer-2-Fahrer ab, schützte Lewis Hamilton vor möglichen Angriffen und brachte Platz zwei ins Ziel. Mehr hat Mercedes an diesem Wochenende nicht verlangt.
Abzüge gibt es für Valtteri Bottas, weil er - anders als noch beim Russland-GP vor einer Woche - durchgängig deutlich langsamer als Hamilton war. Und weil er immer wieder kleinere Fehler einstreute, die Max Verstappen auf den letzten Runden zumindest in Lauerstellung brachten.
Einer Attacke musste sich Bottas nicht erwehren, dafür ist sein Mercedes zu stark. Trotzdem hatte er mit den Überrundungen und Blasenbildung am Hinterreifen zu kämpfen, sodass ihm bei Zieleinfahrt 13 Sekunden auf Hamilton fehlten.
Platz 6, Romain Grosjean:
Die entscheidende Phase am Wochenende begann für Romain Grosjean optimal. In einem haarigen Q3 überzeugte er mit einem fünften Startplatz. Dass er diese Position mit einem Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo im Rücken nicht halten würde, war abzusehen. Doch hat er mit Platz acht das Maximum herausgeholt? Eher nicht.
Als das Virtual Safety Car (VSC) aktiviert wurde, lag Grosjeans Vorsprung auf Verfolger Sergio Perez bei 2,4 Sekunden. Als das Rennen wieder freigegeben wurde, lag der Mexikaner plötzlich gleichauf. Grosjean war laut eigener Aussage genau im vorgebenden Delta, also spielte ihm die Technik offenbar einen Streich. Schuldlos am Positionsverlust war er trotzdem nicht, denn ein bisschen mehr Konsequenz beim Verteidigen darf man erwarten.