Platz 5, Sergio Perez:
Der Zweikampf mit Grosjean beschäftigte Perez mehr oder weniger das ganze Rennen. Während der Undercut nur um wenige Meter misslang, rückte er wie beschrieben in der VSC-Phase an seinen Haas-Gegner heran und kassierte ihn dann zwölf Runden vor Schluss außen in der Schikane. Den Titel "Best of the Rest" verdiente sich der Racing-Point-Fahrer dank einiger guter Überholmanöver.
Platz 4, Kimi Räikkönen:
Ferrari hat das Qualifying mit seiner Reifenwahl vergeigt, der Iceman machte mit Platz vier noch das Beste daraus. Am Ende des Rennens stand trotzdem ein enttäuschender fünfter Rang, selbst Ricciardo fand seinen Weg an Kimi Räikkönen vorbei.
Vorwerfen kann man das dem 38-Jährigen nicht. Sein Auto war nach dem Feindkontakt mit Verstappen - bei dem er entgegen der Annahme des Red-Bull-Piloten übrigens unschuldig war - am linken Seitenkasten ramponiert. Die gewünschte Balance, die gerade in den schnellen Esses im ersten Sektor so wichtig ist, war nicht mehr vorhanden und die geforderte Pace unmöglich zu erreichen.
Platz 3, Daniel Ricciardo:
Daniel Ricciardo hat den Ruf eines Strahlemanns, der auch nach Niederlagen noch ein Lächeln für die Welt übrig hat. Nicht so am Samstag.
Nachdem ihm sein Renault-Motor mitten im Qualifying zum wiederholten Male im Stich ließ, hatte der Australier beim Gang durch die Boxengasse einen regelrechten Wutanfall und brüllte sich seinen Frust geradewegs mit dem allseits bewährten F-Wort aus der Seele.
Doch der Honigdachs wäre kein Honigdachs, wenn er das Schicksal nicht zu seinen Gunsten gedreht und Startplatz 15 als Ausgangslage für eine Überhol-Show genutzt hätte. Das Schöne dabei: Ricciardos Überholmanöver waren echte Manöver und kein schlichtes Vorbeifahren mit DRS-Hilfe. Am Ende fehlten ihm lediglich 5,2 Sekunden auf Verstappen - eine Aufholjagd, die ihn selbst überrascht hat.
Platz 2, Max Verstappen:
Als Max Verstappen sollte man die nächsten Tage vielleicht nicht unbedingt nach Italien reisen. Der 21-Jährige nahm es nicht nur mit Räikkönen, sondern auch noch mit Vettel auf. Die Folgen sind bekannt.
Während das Manöver gegen Vettel vertretbar war, ging der Niederländer gegen Räikkönen zu hart zu Werke. Sicherlich, man kann ihm zugutehalten, dass er die Schikane nach seinem Verbremser nicht einfach abgekürzt hat, sondern möglichst schnell wieder auf die Strecke zurückkehrte. Wie er den Ferrari aber von der Piste gedrängt hat, war regelwidrig. Die Strafe in der Konsequenz korrekt.
Trotz dieser Überhärte, für die übrigens selbst Opfer Räikkönen Verständnis hatte, war es abers ein ganz starker Auftritt von Verstappen. Nicht nur, dass er im Qualifying erster Mercedes-Verfolger war, auch im Rennen ging er das Tempo der Silberpfeile und vor allem das von Bottas mit.
Platz 1, Lewis Hamilton:
Schon in den USA kann Hamilton Weltmeister werden. Ein Fakt, der das Spannungsfass für den neutralen Beobachter nicht gerade zum Überlaufen bringt, in seiner Art und Weise jedoch hoch verdient ist. Das bewies der amtierende Champion in Japan aufs Neue.
Nur weil sich Vettel kurz vor der Zielflagge noch die schnellste Rennrunde sicherte, verpasste Hamilton den Grand Slam, bestehend aus Pole Position, einem Start-Ziel-Sieg und eben der schnellsten Rennrunde. Der Brite war in jeder Session unantastbar und kontrollierte den Grand Prix an der Spitze nach Belieben. Später sprach er davon, wie sehr er jede Sekunde auf der Strecke genossen hätte. Druck? Fehlanzeige!
Natürlich hat Hamilton mit dem Mercedes das beste Auto unterm Hintern, doch wie konsequent er dessen Potenzial ausschöpft, verdient Anerkennung. Und: So fehlerlos wie er war an diesem Wochenende kein anderer Fahrer unterwegs.
Härtefall, Sebastian Vettel:
Fangen wir mit dem Positiven an. Vettel erwischte einen guten Start, überholte sofort die beiden Toro-Rosso-Piloten und wenig später auch Grosjean und Räikkönen. Vettel kämpfte sich nach seinem Dreher gut zurück und brachte insgesamt 16 Überholmanöver auf die Strichliste. Außerdem sparte er sich nach der desaströsen Qualifying-Entscheidung Kritik am eigenen Team und betonte, weiter Teil der Ferrari-Familie sein zu wollen.
Aber: Vettel zeigte in den eklig-feuchten Bedingungen am Samstagnachmittag Nerven und rutschte mehr herum als Kompagnon Räikkönen. Und viel schlimmer noch: Er verlor im Duell mit Verstappen zu früh die Geduld.
Natürlich war in der Löffelkurve eine Lücke und natürlich wusste Vettel, dass er besser gleich als spät am Red Bull vorbei musste, würde er die Mercedes noch irgendwie abfangen wollen. Doch die Attacke war am Ende des Tages zu übermotiviert. Als erfahrener Pilot sollte er wissen, dass sich eine so schnelle Kurve nur bedingt für Überholmanöver eignet. Dass Verstappen keine Gefangenen macht und lieber einmal zu viel als zu wenig dagegen hält, ist darüber hinaus auch bekannt.
Gewiss, Vettel musste mit einem WM-Rückstand von 50 Punkten angreifen und mehr ans Limit gehen als ein Hamilton. Übereifriges Fahren entschuldigt das bei einem Piloten seiner Klasse jedoch nicht.
So stimmten die User ab:
Die User sehen Lewis Hamilton deutlich an der Spitze. Im Zweierpack folgen dann Daniel Ricciardo und Sebastian Vettel, gefolgt von Max Verstappen.