"WM verloren? Vettel ist trotzdem der Bessere!"

Von Lukas Zahrer und Dominik Geißler
Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in einem Rad-an-Rad-Duell
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Die neuen Autos? Endlich wieder die schnellsten Maschinen

Lukas Zahrer: Ein Traum, diese neuen Boliden! Man sieht den Autos mit ihren "normalen" Heckflügeln und breiteren Reifen endlich wieder an, dass sie die schnellsten Rundkurs-Maschinen der Welt sind. Vorbei sind die Zeiten, in denen auf uralte Streckenrekorde geblickt wurde - stets mit dem Verweis, dass die Karren von früher viel stärker waren.

Die Piloten haben weniger Reaktionszeit - machst du bei dem Speed der 2017er-Autos einen Fehler, wird dieser härter bestraft. Zudem konnte man vor allem zu Beginn der Saison viele Fahrer nach der Ziellinie in ihre Funkgeräte schnaufen hören. Man hat endlich wieder das Gefühl: That's racing!

Dominik Geißler: Ja, die Formel-1-Autos der neuen Generation sehen - die Heckflosse und diesen komischen T-Flügel mal ausgenommen - schick aus. Das ist auch sehr wichtig für den Sport, keine Frage. Allerdings: Noch viel wichtiger als das Erscheinungsbild ist das Racing. Und da frage ich mich, lieber Lukas, wo du das siehst? In meinen Augen hat sich die Action durch die aerodynamischen Änderungen verschlechtert.

Mittlerweile muss man auf vielen Strecken zwischen einer und anderthalb Sekunden schneller als der Vordermann sein, um auch nur die Chance auf ein Vorbeikommen zu haben. Überholmanöver und enge Rad-an-Rad-Duelle sind somit Mangelware.

Es ist erfreulich, wenn man quasi an jedem Rennwochenende mit neuen Rekordzeiten beglückt wird, okay. Doch wahrnehmen tue ich das vor dem Fernseher oder an der Strecke nicht. Anstatt superschnelle Autos zu planen, hätte man lieber auf aerodynamisch simplere Boliden setzen sollen, die weniger radikal auf Luftverwirbelungen reagieren und das Überholen somit einfacher machen.