Bereits am Sonntag lieferten die beiden Super-Goalies eine Kostprobe ihres Könnens. Der Berliner Zepp mit 37 Paraden und sein Gegenüber Brathwaite mit immerhin 32 Saves waren die herausragenden Akteure auf dem Eis und trieben die Sturmreihen schier zur Verzweiflung.
"Zepp hat am Ende den Unterschied ausgemacht", sagte Eisbären-Trainer Don Jackson nach dem 2:0-Erfolg. Es war der zweite Shutout des gebürtigen Kanadiers in den Playoffs, in denen er auf eine herausragende Fangquote von 96,1 Prozent kommt.
Einen ähnlichen Wert kann in der heißen Phase der Saison nur Brathwaite vorweisen. 95,0 Prozent stehen bei ihm zu Buche. "Das sind zwei ganz starke Torhüter", betont Eisbären-Stürmer Mads Christensen und erwartet in der Finalserie weitere Spiele auf des Messers Schneide.
Zepp mit deutschen Vorfahren
Die beiden Goalies sind seit Jahren der sichere Rückhalt in ihren Klubs. Zepp kam 2007 vom finnischen Klub SaiPa Lappeenranta in die Hauptstadt und hat sich seitdem mit seinen Paraden zum Publikumsliebling entwickelt.
Inzwischen ist der 30-Jährige bereits dreimal Meister mit den Berlinern geworden und Ex-Bundestrainer Uwe Krupp hat ihn gar zum Nationaltorhüter gemacht.
Schließlich besitzt Zepp, der in Newmarket/Ontario geboren wurde, deutsche Vorfahren. Mit der deutschen Sprache ("In meiner Familie wurde nie Deutsch gesprochen") hapert es zwar noch ein wenig, auf dem Eis hat er jedoch keine Anpassungsschwierigkeiten.
Um den Konkurrenzkampf zu fördern, hatte Jackson einst noch Kevin Nastiuk verpflichtet, am Ende setzte sich aber doch Zepp durch. So wird Nastiuk am Saisonende die Eisbären wieder verlassen. "Auf Rob ist immer Verlass, vor allem in den Playoffs läuft er immer zu großer Form auf", sagt Jackson über Zepp, der vor den Spielen stets meditiert.
Brathwaite der Mann für gewisse Sekunden
Sein Gegenpart auf Mannheimer Seite heißt Brathwaite, einer der wenigen farbigen Eishockeyprofis überhaupt. Seit 2008 spielt der 39-Jährige bereits in Mannheim, gleich in seiner ersten Saison wurde der nur 1,70 große Mann mit den unglaublichen Reflexen zum Spieler des Jahres gewählt.
Im Gegensatz zu Zepp bewies er sein Können schon in über 250 NHL-Spielen für die Edmonton Oilers, die Calgary Flames, St. Louis Blues und die Columbus Blue Jackets - allerdings mit einem kleinen Makel. In den Playoffs kam er lediglich auf ein Spiel für St. Louis und da durfte er gerade einmal sechs Sekunden ran.
Aber nicht nur deshalb hat er den Spitznamen des Sekundenmannes weg. 2002 war er in einem Musikvideo zum Song 'Welcome to Atlanta' der beiden amerikanischen Rapper P. Diddy und Snoop Dogg als Nebendarsteller im Hintergrund zu sehen - für fünf Sekunden. In seiner ersten DEL-Finalserie will er freilich nachhaltigeren Eindruck hinterlassen.
Aufreibende Duelle hat es zwischen den Eisbären und Mannheim jeher gegeben. In der Endspielserie 1997/98 endete beispielsweise das dritte Spiel 8:7 für Berlin, es war das torreichste Finale der DEL-Geschichte. Ähnliches ist in diesem Jahr nicht zu erwarten - wegen Zepp und Brathwaite.
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