Im Duell der Superlativen trifft ab diesem Sonntag (14.35 Uhr) im Modus "Best of five" der zunächst gastgebende Titelverteidiger und Vorrundenerste aus Berlin auf den Herausforderer aus Mannheim.
Die beiden Teams mit den größten Etats, den höchsten Zuschauerzahlen und der besten Nachwuchsarbeit stehen sich erstmals seit sieben Jahren wieder in der ultimativen Serie gegenüber. Wer gewinnt, ist nicht nur Deutscher Meister, sondern DEL-Rekordmeister.
Je fünf Titel auf beiden Seiten
Beide Klubs haben seit Einführung der Liga im Jahr 1994 je fünfmal den Titel gewonnen. Die Frage also lautet: Wer knackt die super Sechs?
Noch vor einem Jahr wäre die Antwort klar zugunsten der Berliner ausgefallen. Die Eisbären sind seit jenem ersten Titelgewinn 2005 gegen Mannheim das dominierende Team, gewannen fünf von sieben Meisterschaften. Doch diesmal sieht sich der Meister nicht in der besten Position.
"Wir sind vom Verletzungspech arg gebeutelt worden. Für das Finale fehlen uns Stefan Ustorf und Denis Pederson und nun ist auch noch der Einsatz von Florian Busch ungewiss. Wir müssen noch enger zusammenrücken, dann können wir auch den Favoriten Mannheim knacken", sagt Verteidiger Constantin Braun.
"Mannheim ist der Favorit", erklärt auch Routinier Sven Felski, der im Falle einer fünften Partie sein 1000. Pflichtspiel bestreiten würde - Rekord.
Eisbären-Konzept zum Vorbild genommen
Die Favoritenrolle reichen die Adler aber gerne zurück. "Die Eisbären sind die Mannschaft, an der du gemessen wirst. Wir genießen es, dass wir sie herausfordern dürfen und gehen als Außenseiter in die Finalserie", erklärt Adler-Manager Teal Fowler, der die Homogenität seines Teams hervorhebt.
Trainer Harold Kreis ergänzt: "Wir wollen natürlich den Titel. Aber es liegt ein riesengroßer Unterschied zwischen dem, was man will, und dem, was man bekommt. Um uns durchzusetzen, werden wir einen hohen Preis bezahlen müssen."
Im Wortsinn wäre der Preis aber geringer als in den vergangenen Jahren. Die Adler haben ihren Saisonetat um 600.000 Euro reduziert auf 7,4 Millionen Euro, womit der langjährige Krösus gar hinter den Eisbären liegt.
Statt weiterhin auf teure Stars aus Übersee zu setzen, nahm sich der geschäftsführende Gesellschafter Daniel Hopp die Berliner zum Vorbild und hielt seine leitenden Angestellten ebenfalls zum Einbau von Eigengewächsen an. Immerhin sind die Adler der beste Ausbildungsklub Deutschlands.
Erst vor kurzem gewannen die Jungadler den Titel in der Deutschen Nachwuchs-Liga - durch einen finalen Erfolg über die Eisbären Juniors. Es war ihre neunte Meisterschaft in den vergangenen elf Jahren. Einfach super.
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