Krimi! Real siegt trotz Heurtel-Rekord

Von SPOX
Der Euroleague-Rekord des überragenden Thomas Heurtel reichte Anadolu nicht für den Sieg
© getty

In einer unglaublichen Partie kann sich Real Madrid knapp den zweiten Sieg gegen Anadolu Efes Istanbul sichern. Die Königlichen stehen trotz des Playoff-Rekords von Thomas Heurtel damit nur noch einen Sieg vor dem Einzug ins Final Four der Turkish Airlines Euroleague.

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Real Madrid - Anadolu Efes Istanbul 90:85 (BOXSCORE) - Serie: 2-0

Spiel 1 war eine unerwartet schwierige Aufgabe für Real, auch weil die Königlichen in der ersten Halbzeit eher Dienst nach Vorschrift gemacht hatten und nicht so richtig ins Spiel kamen. Das wollte man in der zweiten Partie auf jeden Fall vermeiden - die Spanier machten direkt Dampf, begannen sehr konzentriert und führten schon nach drei Minuten mit 9:2. Doch wie schon in der ersten Partie bewies Anadolu schon wenig später, dass die Türken nicht bloß für die Sehenswürdigkeiten nach Madrid gereist waren.

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Als die ersten Wechsel unter anderem Dario Saric (11 Punkte, 9 Rebounds) und Nenad Krstic (23 Punkte, 6 Rebounds) auf den Court gebracht hatten, änderte sich die Dynamik der Partie sofort. Die Türken holten einen Offensiv-Rebound nach dem anderen und fingen an, die Zonen zu dominieren - auch defensiv kreierten sie auf einmal ein Bollwerk. Ganze sechs Minuten hielten sie die vielleicht beste Offense Europas ohne einen einzigen Punkt und kämpften sich erst von einem 11-Punkte-Rückstand zurück, um wenig später sogar deutlich in Führung zu gehen.

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Die Kombination aus Saric, Krstic und Thomas Heurtel allein sorgte für 31 Punkte und war damit entscheidend daran beteiligt, dass ihr Team mit einer 45:37-Führung in die Pause ging. Anadolu versenkte zwar bloß 17 Prozent seiner Dreier, hatte zur Pause aber bereits 15 Rebounds mehr geholt als Real (27:12). Ein Deja-Vu - schon in der ersten Partie hatten die Türken zur Halbzeit mit 8 Punkten geführt.

Drama in der Schlussphase

Auch im dritten Viertel ließ Efes zunächst nicht locker und baute die Führung kurzzeitig sogar auf 17 Punkte aus. Der große Favorit wirkte ratlos. Doch dann kam ein weiterer Wechsel, der das Momentum zurückpendeln ließ: Dusan Ivkovic gab dem überragenden Heurtel runter und schon verlor sein Team komplett den Faden. Real dagegen ließ auf einmal heiß, legte einen 12:0-Run hin. Nach einem Wahnsinnsdreier von Sergio Llull (18 Punkte, 12 Assists) mit Brett waren es dann auf einmal nur noch 3 Punkte.

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Die Voraussetzungen für eine dramatische Schlussphase waren also gegeben. Und die enttäuschte nicht. Bis zur letzten Minute klammerte sich Anadolu an die Führung, aber Real blieb dran - und 43 Sekunden vor Schluss brachten zwei Dreier von Sergio Rodriguez (11 Punkte) und ausgerechnet Felipe Reyes die Königlichen erstmals wieder in Führung. Im nächsten Angriff verlor Efes den Ball, Dontaye Draper stoppte den Fastbreak mit einem unsportlichen Foul. Der Genickbruch, schließlich bekam Real dadurch zwei Freiwürfe (Money dank Rodriguez) und auch noch den Ball.

Unterm Strich stand für Anadolu also das gleiche Resultat wie in Spiel 1. Toll gespielt, Real am Rande der Niederlage gehabt - und am Ende doch verloren. Daran änderte auch die sensationelle Leistung von Heurtel, der mit 15 Assists einen Euroleague-Playoff-Rekord aufstellte und nebenher noch 16 Punkte auflegte, im Endeffekt nichts. Am kommenden Dienstag könnte Real den Einzug ins Final Four in Istanbul bereits klarmachen.

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