Bereits im ersten Durchgang hatte Shiffrin vor Heimpublikum die Topzeit aufgestellt und 0,29 Sekunden vor Schild geführt. Nach einem Wetterumschwung waren die Bedingungen schwierig, nach Regen war viel Feuchtigkeit im Schnee, die Sicht war durch Nebel stark beeinträchtigt. Die Lokalmatadorin ließ sich auch vom stärker werdenden Regen im zweiten Durchgang nicht beirren, setzte sich vor der Slowakin Petra Vlhova (0,57) und der schwedischen Olympiasiegerin Frida Hansdotter (1,08) durch.
Shiffrin zog in der Auflistung der erfolgreichsten Slalomläuferin mit der Schweizerin Vreni Schneider gleich, einen Sieg voraus die Spitzenposition hat Marlies Schild (35) inne. Im Gesamtweltcup baute Shiffrin ihre Führung aus, nach vier Rennen liegt sie mit 310 Zählern vor Vlhova (196) und der Italienerin Federica Brignone (180). Im Disziplin-Weltcup hat sie nach zwei Rennen mit 200 Zählern die Maximalpunktezahl stehen.
Schild fällt im zweiten Durchgang zurück
Schild haderte im ersten Durchgang etwas mit den Verhältnisses. "Es war schwierig zu fahren, man hat wenig zurückbekommen. Ich habe gemerkt, dass man aktiv fahren muss, um den Druck auf den Ski zu bekommen", sagte die Salzburgerin, die dennoch in Schlagdistanz zu Shiffrin lag. In der Entscheidung verschätzte sie sich ein wenig. "Ich habe gemeint, dass die Piste um einiges schlechter ist, doch die Spur war hart. Ich bin zu rund geworden, vor allem im Steilhang, wo ich Zeit gutmachen muss", meinte sie im ORF-Interview.
Das Warten auf den ersten Slalomsieg für Österreichs Skidamen nach dem Erfolg von Nicole Hosp am 30. November 2014 in Aspen geht also weiter. Das Killington-Ergebnis mit vier in den Top elf konnte sich aber sehen lassen. Katharina Gallhuber klassierte sich als Achte, Katharina Truppe als Neunte und Katharina Liensberger als Zwölfte.
Kräftiges Lebenszeichen von Truppe
Liensberger verpatzte den ersten Lauf komplett, trotz mehrerer Fehler kam sie aber als Halbzeit-13. in Entscheidung. Am Vortag im Slalom gelang ihr die Verbesserung von 28 auf neun. Ein ähnlich großer Sprung klappte im Slalom nicht. "Ich habe es versucht, aber es waren heute viele Fehler dabei", meinte die Vorarlbergerin.
Truppe gab ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Es war ihr bestes Weltcupergebnis seit Rang fünf im Jänner in Flachau: "Das waren zwei Läufe mit Limit und Risiko, ich bin froh, dass es aufgegangen ist. Mit dem Platz unter den zehn bin ich glücklich", erklärte die Kärntnerin.
Franziska Gritsch (36.), Marie-Therese Sporer (41.) und Michaela Dygruber (42.) verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang, Katharina Huber und Hannah Köck schieden aus.