WWE Roster Shakeup 2018, Gewinner & Verlierer: Nach dem Beben

Von Maurice Kneisel
Big Cass (rechts) feierte bei SmackDown nach achtmonatiger Verletzungspause sein Comeback.
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WWE Roster Shakeup 2018: Die Verlierer

Jinder Mahal

Keine Wahl fiel leichter als diese. Bei WrestleMania die United States Championship frisch gewonnen, war Mahal sie acht Tage später schon wieder los. Bei Raw, unmittelbar nach Bekanntgabe seines Wechsels, musste er sie an Jeff Hardy weiterreichen, damit dieser den Titel zurück zum blauen Brand tragen konnte.

Für den Kanadier mit indischen Wurzeln, der im Vorjahr noch fünfeinhalb Monate lang WWE-Champion war, da die WWE den indischen Markt erobern möchte, ist es die konsequente Fortführung seines Absturzes aus dem Main Event. Prinzipiell wäre ein längerer Run als anti-amerikanischer US-Champ sinnig gewesen, da dies die einzige Rolle ist, in der Mahal halbwegs funktioniert.

Gleichzeitig ist diese Rolle nach diversen Runs von Rusev und Kevin Owens in den letzten Jahren aber völlig ausgelutscht und Jinder hat zudem sowohl im Ring als auch am Mikrofon immer wieder bewiesen, dass ihm schlicht das Talent für mehr als die Lower Midcard fehlt.

Baron Corbin

Was für Cass im Positiven gilt, gilt für Corbin im negativen - er wechselt aus dem offenen SmackDown-Titelrennen in einen Raw-Kader, in dem die Spitzenpositionen klar besetzt sind. Eine enttäuschende Entwicklung für den Lone Wolf, der im Ring zwar nach wie vor keine Wunderdinge vollrichtet, sich aber steigern konnte und Cass klar voraus ist.

Seine Entwicklung, die nach dem erfolglosen Cash-in merklich bergab ging, zeigte in den letzten Monaten wieder leicht bergauf. Dass er bei Raw mehr als den Midcard-Titel gewinnen können oder sich in einer Fehde von Strowman zerstören lassen dürfen wird, steht zu bezweifeln.

WWE Roster Shakeup 2018: Die Fragezeichen

Kevin Owens & Sami Zayn

Die Fehde gegen Shane McMahon und Daniel Bryan war das prominenteste und hochwertigste Programm, das Owens und insbesondere Zayn bislang im Main Roster erhalten haben. Insbesondere letzterer konnte dadurch gewaltig punkten und schien auf dem Weg Richtung Main Event.

Angesichts des etwas planlos wirkenden Endes der Fehde mit der "Entlassung" bei SmackDown war ein Wechsel zu Raw die einzig logische Folge. Gleichzeitig stellt sich jedoch die Frage, wie es dort für die beiden weitergehen soll. Eine erneute Fehde gegen die Autorität in Form von Kurt Angle macht nicht wirklich Sinn, da dieser diese Rolle deutlich weniger gut ausfüllen kann.

Da Richtung Universal Title wohl auch wenig zu machen ist, blieben der Midcard-Titel, den Owens bereits hielt, sowie eine mäßig attraktive Tag Team Division. Stand jetzt sieht die Perspektive für das kanadische Duo entsprechend wenig rosig aus.

Die Raw Tag Team-Division

Es war der größte WTF-Faktor während des Shakeups: The Bar, die zuletzt bei Raw gnadenlos verjobbt wurden, wechselten zu SmackDown, während die Usos und The New Day dort verblieben. Somit hat man beim Blue Brand - voraussetzt Sheamus und Cesaro bleiben weiterhin ein Team - eine Top-Division, der auch die Champions The Bludgeon Brothers sowie neuerdings Karl Anderson & Luke Gallows und SAnitY angehören werden.

Das Raw-Pendant legt derweil, nicht nur durch das Turnier nach dem Vakantieren der Titel durch Strowman & Nicholas, einen kompletten Neustart hin: Matt Hardy & Bray Wyatt (falls sie zusammenbleiben), die Authors of Pain, The Revival, The Fashion Police, The Ascension, Titus Worldwide und scheinbar auch Dolph Ziggler & Drew McIntyre sind das Fundament, auf dem nun eine zuletzt völlig vernachlässigte Division neu aufgebaut wird.

Mit den bereits erwähnten Owens & Zayn sowie American Alpha oder dem Shield hätte man zudem Potential für weitere Duos. Die Entwicklung der Division erscheint völlig offen, doch die Chance, daraus etwas deutlich Besseres zu machen als im letzten Jahr, ist sehr groß.

Chad Gable

Zunächst wechselt sein American Alpha-Partner Jason Jordan als Kurt Angles Sohn out of nowhere zu Raw und wird durch Shelton Benjamin ersetzt. Dann entwickeln die beiden allmählich Chemie im Ring, etablieren sich als Heel-Team, das die Tag-Titel jedoch nicht gewinnen darf, nur um nun wieder getrennt zu werden.

Unmittelbar nach Jordans Wechsel zu Raw im Vorjahr erhielt Chad kurzzeitig u.a. gegen AJ Styles die Chance, sich solo zu beweisen und zeigte dabei, dass er zu den besseren und spektakulärsten Workern im Roster zählt. Charismatisch ist der frühere Olympiateilnehmer zudem auch, ihm fehlt lediglich die ach so wichtige Körpergröße zum Star.

Ob er nun tatsächlich, wie angekündigt, längerfristig solo sein Können unter Beweis stellen darf - möglicherweise in der Cruiserweight Division - oder doch über kurz oder lang wieder im Team mit Jason Jordan landet, bleibt abzuwarten. Im schlechtesten Fall wird er aber einfach ein weiterer talentierter Jobber, bei dem man sich noch in Jahren denken wird: Aus dem hätten sie deutlich mehr machen können!

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