WrestleMania kann kommen

Von Maurice Kneisel
Daniel Bryan und Bray Wyatt stahlen beim Royal Rumble die Show
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30-Superstar Royal Rumble Match

Als Kane als Fünfter ins Match kam, schienen CM Punks Siegeschancen in akuter Gefahr, doch der Best in the World schaltete den Director of Operations erstaunlich schnell aus - dachte man zumindest. NXT-Rookie Alexander Rusev feierte überraschend als sechster Teilnehmer sein Main Roster-Debüt, während sich der Ring allmählich füllte. Nachdem der Bulgare ausgeschieden war, schnappte er sich den hinterhersegelnden Kofi Kingston, rammte ihn in die Barrikade und malträtierte ihn mit Kniestößen.

Da Kofi anschließend auf der Barrikade liegen blieb und entsprechend den Hallenboden nicht berührt hatte, war er noch nicht ausgeschieden. Stattdessen stand er auf, nahm Anlauf und sprang von dort auf den Apron, um ins Match zurückzukehren. Kein Rumble ohne den obligatorischen Kingston-Spot! Als er wenig später aus dem Ring baumelte, versuchte Swagger, ihn mit dem Fuß voran vom Apron zu drängen.

Doch der Ghanaer zog dem Real American den Stiefel aus und nutzte die Verwirrung, um in den Ring zurück zu kehren. Sekunden später kam überraschend Kevin Nash zum Ring und eliminierte prompt Swagger. Als nächster betrat Roman Reigns den Rumble und schaltete kurz nacheinander Kingston, Ziggler und Nash aus. Gemeinsam mit seinen Shield-Kollegen schickte er wenig später auch den Great Khali übers oberste Seil.

Goldust revanchierte sich für das Vorjahr, indem er seinen Halbbruder rauswarf, nur um gleich hinterher geschickt zu werden. Dann feierte Sheamus sein Comeback, wurde jedoch gleich vom Shield attackiert, woraufhin sich jedes Mitglied den Brogue Kick einfing. An Nummer 20 kamen Los Matadores in die Halle - doch die Teilnahme ging an El Torito, der unter anderem CM Punk eine Headscissor verpassen durfte, bevor Fandango ihn rauswerfen wollte - und stattdessen von dem Bullen eliminiert wurde.

Bei Reigns hatte El Torito dann weniger Glück und wurde nach draußen auf Fandango geschleudert. Cesaro kam rein und verpasste nacheinander Cody und Punk kurze Swings, bevor er Rollins eine halbe Ewigkeit durch den Ring schleuderte. Noch ein Highlight gefällig? JBLs Musik ertönte bei Startnummer 24 und er schlenderte gemütlich vom Pult in den Ring. Als er Cole allerdings sein Jackett rausreichte, nutzte Reigns die Gelegenheit und warf den Wrestling God gleich wieder raus.

Anschließend räumten die Wyatts auf und schalteten kurz nacheinander Miz und Jey Uso aus. Rowan blieb jedoch nicht lange im Ring; er fiel als Erster Batista zum Opfer, als dieser an Nummer 28 den Ring betrat. Ryback und Alberto Del Rio folgten prompt. Vor dem letzten Teilnehmer brüllte das Publikum sich mit lauten "Yes"-Rufen in Stimmung - und buhte dann die tatsächliche Nummer 30, Rey Mysterio, kräftig aus.

Reigns eliminierte wenig später Harper... und wäre anschließend fast von Ambrose ausgeschaltet worden. Stattdessen schickte er im Gegenzug Dean, Rollins und Cesaro auf einmal raus - Kanes Rekord für die meisten Eliminierungen der Rumble-Geschichte war eingestellt. Als Punk gerade aufdrehte, tauchte Kane plötzlich wieder auf und zog ihn nach draußen, um dort weiter auf den Straight Edge Savior loszugehen und ihn per Chokeslam durch das spanische Kommentatorenpult zu schicken.

In der Halle wurde ein weiterer "Daniel Bryan"-Chant laut, die letzten drei Teilnehmer waren derweil Reigns, Batista und Sheamus. Unter lauten "NO!" Rufen prügelte The Animal auf beide Männer ein. Sheamus meldete sich per Brogue Kick-Versuch zurück, doch Batista duckte sich ab. Noch einmal stürmte Sheamus daneben, Batista wich erneut aus und Reigns warf den Iren raus - sein 13. Opfer, Rekord gebrochen!

Nach einem ersten Angriff von Batista kam Reigns zurück, setzte zum Superman Punch an - und rannte mitten in ein Spear von Batista, das die Fans mit lauten Buh-Rufen quittierten. Spear von Reigns im Gegenzug! Doch den anschließenden Versuch, ihn rauszuwerfen, konterte Batista und schickte stattdessen Roman übers oberste Seil.

Reihenfolge des Ausscheidens (Startnummer in Klammern): Damien Sandow (3.), Kane (5.), Alexander Rusev (6.), R-Truth (13.), Jimmy Uso (9.), Jack Swagger (7.), Kofi Kingston (8.), Dolph Ziggler (12.), Kevin Nash (14.), The Great Khali (16.), Cody Rhodes (4.), Goldust (10.), Fandango (19.), El Torito (20.), JBL (24.), The Miz (18.), Jey Uso (23.), Erick Rowan (25.), Ryback (26.), Alberto Del Rio (27.), Big E Langston (29.), Rey Mysterio (30.), Luke Harper (22.), Antonio Cesaro (21.), Dean Ambrose (11.), Seth Rollins (2.), CM Punk (1.), Sheamus (17.), Roman Reigns (15.). Sieger: Batista (28.).

Fazit

Am Ende des Royal Rumble stand in erster Linie die Einsicht, dass fast alle Entwicklungen im Hinblick auf WrestleMania, über die seit Wochen spekuliert wurde, tatsächlich eingetroffen sind: Batista sicherte sich den Rumble-Sieg und wird nach aktuellem Stand in New Orleans auf Randy Orton treffen. Roman Reigns knackte Kanes Rekord für die meisten Eliminierungen bei einem Royal Rumble und lieferte gleichzeitig Grund für das anstehende Ende des Shield.

Die Rhodes-Brüder dürften als Tag Team ebenfalls Geschichte sein und Sheamus kehrte erwartungsgemäß zurück. Zudem baute man mithilfe des Übergangsgegners Kane CM Punks WrestleMania-Fehde gegen Triple H auf und startete das Programm zwischen John Cena und Bray Wyatt. Überraschungen waren entsprechend Mangelware, wenn man von den Auftritten von Kevin Nash, JBL und dem kleinsten Teilnehmer der Rumble-Geschichte, El Torito, sowie dem Main Roster-Debüt von Alexander Rusev absieht.

Positiv bleibt festzuhalten, dass man es zu Beginn durch die New Age Outlaws und Daniel Bryan hervorragend verstanden hat, die Fans heiß zu machen. Bryan vs. Wyatt war das eindeutige Highlight des Abends, bei dem Bray vor allem beim Finish auch wrestlerisch endlich ein Highlight setzen konnte. Brock Lesnar wurde durch die Abfertigung der Big Show für die kommenden Aufgaben over gebracht und Reigns im Rumble in den Himmel gepusht.

Auf der Gegenseite steht, dass man sowohl mit dem WWE-Titelmatch als auch dem Sieg für Batista extrem negative Reaktionen zog, die keinesfalls im Sinne der WWE sein können. Das Publikum war - wie seit Monaten in jeder einzelnen Halle - klar auf Seiten von Daniel Bryan, den man aber im Opener clean verlieren und trotz der frühen Positionierung des Matches auf der Card nicht zusätzlich im Rumble starten ließ.

Sollte man nun tatsächlich auf ein Eins-gegen-Eins zwischen Orton und Batista bei WrestleMania setzen, während Daniel Bryan ein kurzes Midcard-Match gegen Sheamus bestreiten muss, darf man sich im Zweifelsfall auf noch negativere Reaktionen gefasst machen. Obgleich die WrestleMania-Buyrates, wie in jedem Jahr, wieder stimmen werden, kann dies mit Sicherheit nicht im Sinne der Verantwortlichen sein, insbesondere auch angesichts der Medienwirksamkeit des PPV-Flaggschiffs. Der Kurs scheint größtenteils schon fix zu sein und es liegt nun an der WWE, das Ruder noch in die richtige Richtung zu reißen.