"Am Ende bin ich froh, dass ich ihr eineinhalb Sätze meinen Stiefel aufgedrängen konnte", sagte Görges im Gespräch mit tennisnet. Der erste Satz lief nämlich ganz und gar nicht nach der Vorstellung der Nummer elf des Turniers. Der erste Aufschlag kam zu selten, zehn der zwölf gespielten Punkte über den zweiten gingen an die Spanierin.
"Sie hat sehr, sehr aggressiv gespielt und mich aus meinen Zonen raus gebracht", sagte Görges. "Ich habe zwar versucht, aggressiv zu sein, habe aber nicht meine 'Range' gefunden."
Als sie dann im zweiten Satz erneut ein Break kassierte, stand sie mit dem Rücken zur Wand. Doch Görges hat in den letzten Wochen intensiv daran gearbeitet, bei Rückständen an ihre Stärken zu glauben, und wusste, "dass man sie breaken kann".
Dass die spanischen Zuseher ihre Landsfrau kräftig anfeuerten, störte die fünffache WTA-Titelträgerin nicht: "Das hatte ich erwartet, ich war sogar überrascht, dass einige Spanier für mich waren."
Mit mehr Spin und intensiverem Winkelspiel gegen die oft tief stehende Arruabarrena kämpfte sich Görges zurück und entschied die Partie noch für sich. Über die gesamte Partie schlug sie 44 Winner - davon zwölf Asse - bei 35 unerzwungenen Fehlern.
WTA Madrid: Julia Görges mit gutem Gefühl in Runde drei
Die Umstellung auf Sand ist Görges aus ihrer Sicht gut gelungen. Sie habe bewusst eine Turnierwoche in Charleston eingelegt, um sich von den amerikanischen Hartplätzen auf Sand einzustellen.
Beim WTA-Event in den USA wird auf grüner Asche gespielt, "das ist eigentlich ein Hartplatz mit ein wenig Sand" an der Oberfläche, wie Görges beschreibt. So habe sie ihr Spiel schrittweise auf die Matches in Madrid und Rom anpassen können.
Die verpatzte Turnierwoche von Stuttgart mit der Erstrundenniederlage gegen Marketa Vondrosova sei abgehakt, in der Heimat in Regensburg konnte Görges wieder Energie tanken. "Ich bin schon auf einem positiven Weg. Die Art und Weise, wie ich gespielt habe, hat mich gefreut."
Nach ihrem Halbfinaleinzug von 2011 war für Görges in den letzten Jahren in Madrid wenig zu holen. Nur zwei Siege im Hauptfeld aus den letzten sechs Jahren gelangen der Rebensburgerin, diese Marke hat sie mit ihrem diesjährigen Drittrundeneinzug bereits egalisiert.
WTA-Titel von Julia Görges
Jahr | Turnier |
2010 | Bad Gastein |
2011 | Stuttgart |
2017 | Moskau, Zhuhai |
2018 | Auckland |
Julia Görges in Madrid gegen Caroline Garcia
Dort wartet nun die Französin Caroline Garcia, die sich zuletzt in einer starken Form präsentierte. "Wir haben sehr viel Respekt füreinander", sagte Görges. "Es wird ein sehr offenes Match. Ich weiß, was auf mich zukommt, da geht es ihr bestimmt auch so."
Zuvor tritt Görges allerdings im Doppel mit Karolina Pliskova an, es geht gegen Sorana Cirstea (Rumänien) und Sara Sorribes (Spanien). "Das ist meine absolute Lieblings-Doppel-Partnerin", betonte Görges. "Wir hatten über die vergangenen Jahre im Doppel immer eine Menge Spaß, das ist das wichtigste."
Der Aufwand fürs Doppel sei gering, da beide darauf bedacht sind, schnell den Punkt zu machen. Auch in Rom wollen die beiden im Doppel antreten. "Wir können für das Einzel noch an ein paar Sachen arbeiten. Für mich ist das super entspannt."