Am Ende war es vor allem eine Nervensache in Minsk - und da hatte die erfahrene Tatjana Maria mit der 19-jährigen Vera Lapko, die die verletzte Aliaksandra Sasnovich, im dritten Satz leichtes Spiel: Lapko versuchte, auf das Tempo zu drücken, Maria verteidigte sich geschickt und zwang die Weißrussin dazu, beinahe jeden Punkt mehrmals zu machen. Und weil es so gut lief, setzte Tatjana Maria hinten raus auch noch offensive Akzente, holte sich in Windeseile den Entscheidungssatz.
6:4, 5:7 und 6:0 das Endergebnis für Deutschland. Damit hat Antonia Lottner, die am ersten Tag sensationell Sasnovich besiegt hatte, die Chance, das deutsche Team mit einem Sieg gegen Aryna Sabalenka in die Vorschlussrunde zu bringen. Sollte dies nicht gelingen, hat Jens Gerlach mit Anna-Lena Grönefeld und Anna-Lena Friedsam ein starkes Doppel in petto.
"Es ist ein tolles Gefühl, den zweiten Punkt für Deutschland zu holen", sagte Maria: "Das war unglaublich wichtig. Wir haben ein super Wochenende, ein super Team. Ich bin einfach nur happy, dass ich es geschafft habe."
Duell mit Tschechien möglich
Im Halbfinale, das am 21./22. April ausgespielt wird, wartet entweder Tschechien oder die Schweiz. Bei einer Niederlage gegen Weißrussland müsste Deutschland erneut in die Relegation.
Bereits im ersten Einzel am Samstag gegen Sabalenka hatte Maria den besseren Start erwischt und den ersten Satz gewonnen. Danach konnte sie jedoch nicht mehr mithalten - dies passierte ihr am Sonntag nicht. Nach verlorenem zweiten Durchgang drehte Maria nochmals auf und ließ sich auch durch die Kulisse in Minsk nicht aus der Fassung bringen. Nach 2:08 Stunden verwandelte sie ihren zweiten Matchball.
Weißrussland, das im Vorjahr im Finale gegen die USA verloren hatte, tritt beim Duell mit Deutschland ebenfalls nicht in Bestbesetzung an. Die zweimalige Australian-Open-Siegerin und ehemalige Weltranglistenerste Victoria Azarenka ist am Wochenende nicht dabei.