Federers Absage für den Rogers Cup in Toronto - sie kam nicht allzu überraschend. Im Vorjahr hatte sich Federer im Montréal-Finale gegen Alexander Zverev verletzt und musste im Anschluss mit Cincinnati eines seiner Lieblingsturniere absagen.
In einem Interview mit dem Schweizer Tages-Anzeiger gab Severin Lüthi einen Einblick in die Gedankenwege im Camp Federer. "Wäre es ein Vorteil für ihn, vor den US Open zwei Turniere zu spielen? Nein, aus meiner Sicht nicht. Natürlich werden gewisse Leute sagen: Und wenn er in Cincinnati in der ersten Runde verliert? Das Wichtigste für ihn ist aber, dass er frisch, motiviert und inspiriert ist. Mit 37 Jahren und seiner Erfahrung braucht er nicht 25 Turniere vor einem Grand Slam", sagte der 42-Jährige. Vielleicht wäre es auch geschickter gewesen, nach dem Stuttgart-Sieg das Turnier von Halle abzusagen, meinte Lüthi hinsichtlich Wimbledon weiter. "Aber im Nachhinein weiß man es immer besser."
Dass Djokovic und nicht Nadal an der Church Road gesiegt habe, sei hingegen nicht entscheidend für ihn. "Wenn Roger ausgeschieden ist, verfolge ich die Turniere jeweils nicht mehr so genau", so Lüthi. Auch dass somit Federers Vorspung auf Nadal, was die Grand Slams angeht, bei drei Stück geblieben ist (20:17), sei nicht wichtig. "Ich glaube, dass du letztlich auf dich schauen musst. Und Roger ist in dieser Beziehung unglaublich locker. Er sagt nicht: Nadal darf ja nicht gewinnen, sonst kommt er mir näher ... Solche Emotionen und Gefühle würden auch nicht helfen." Und viel entspannter als Federer "kann man gar nicht sein". Aber, so der Schweizer weiter: "Er weiß auch, wann es wieder ernst gilt, wann er konzentriert sein muss."
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