Nick Kyrgios wird gerne unterstellt, dass er die Trainingsarbeit auf und neben dem Court schleifen ließe, sich alleine auf sein erstaunliches Talent verlassen würde. Tatsächlich aber sind die Zeiten längst vorbei, da Spieler wie John McEnroe sich den Touch für ihre Einzel-Matches in launigen Doppel-Partien an der Seite von Peter Fleming holten.
Das bestätigte auch Kyrgios kurz vor seinem ersten Auftritt beim ATP-World-Tour-250-Turnier in Atlanta. Dort ist der 23-Jährige an Position zwei gesetzt, trifft am Donnerstag (Ortszeit) auf den Qualifikanten Noah Rubin.
Aus gegen Nishikori in Wimbledon
"Ich bin definitiv in besserer Form als etwa vor vier Monaten", erklärte Kyrgios, der im Doppel mit Thanasi Kokkinakis in Atlanta bereits ausgeschieden ist. "Ich habe viel an meiner Fitness gearbeitet, und das hat mir viel Spaß gemacht. Und ich bin während der letzten Wochen verletzungsfrei geblieben, was vor allem für meinen Ellbogen wichtig war."
Ein paar Tage auf den Bahamas hätten auch geholfen, um sich wieder zu sammeln. Zumal das Turnier in Wimbledon nicht nach den Vorstellungen von Nick Kyrgios verlaufen ist. Dort war bei Kei Nishikrori in der dritten Runde Endstation.
Kyrgios liebt den Rasen
Was nichts an der Liebe des Mannes aus Canberra für das Rasentennis ändert. "Es ist das pure Tennis in seiner besten Form", so Kyrgios. "Man muss sehr talentiert sein, um auf Rasen zu spielen. Für einen guten Aufschlag und einen guten Return wird man belohnt. Wenn man auf Rasen ans Netz kommt, wird man belohnt. Auf jedem anderen Belag wird man bestraft."
Das gelte vor allen Dingen auch für die rote Asche - mithin jenes Geläuf, mit dem Nick Kyrgios am wenigsten anfangen kann. "Sandplatztennis ist für mich eigentlich kein Tennis. Da ist überhaupt keine Kreativität gefragt. Alles dreht sich nur um die Fitness und darum, wer am längsten durchhält. Nichts von dem, was man auf rasen braucht, ist auf Sand wichtig."