Die Geschichte der Duelle zwischen Kyle Edmund und Denis Shapovalov hat am Freitagabend in der Caja Magical von Madrid ein weiteres, bewegtes Kapitel erfahren: Der Kanadier machte die Angelegenheit unnötig spannend, vergab im zweiten Satz einen Matchball, gewann schließlich mit 7:5, 6:7 (6) und 6:4. Shapovalov trug sich mit diesem Erfolg in die Rekordliste des ATP-Masters-1000-Turniers in der spanischen Hauptstadt ein - er darf ab sofort als der jüngste Halbfinalist der Turnier-Historie firmieren.
Die Geschichte zwischen Alexander Zverev und Denis Shapovalov ist da schon deutlich kürzer, hat aber durchaus Relevanz: Die einzige offizielle Begegnung (auch wenn das die Veranstalter des Laver Cup wahrscheinlich etwas anders sehen) fand im vergangenen Sommer in Montréal statt, in der Vorschlussrunde. Zverev setzte sich damals in zwei Sätzen durch, muss auch in Madrid (nicht vor 21:00 Uhr live auf SKY und in unserem Live-Ticker) als Favorit gelten.
Zverev mit starker Serie
Nach der Niederlage von Rafael Nadal gegen Dominic Thiem ist Alexander Zverev jener Mann mit der längsten Serie an en suite gewonnenen Sätzen auf Sand, 14 sind es mittlerweile. Yannick Hanfmann war in München der letzte Spieler, der der deutschen Nummer eins einen Durchgang abnehmen konnte, John Isner war am Freitagabend trotz des am Ende knapp anmutenden 6:4 und 7:5 nicht einmal in der Nähe eines Teil-Erfolgs. Zu souverän agierte Zverev als Aufschläger.
Zverev geht in Madrid in sein viertes Halbfinale auf 1000er-Niveau, sein bis dato letztes hat er in Monte Carlo gegen Kei Nishikori verloren. Shapovalov ist der größtmögliche Gegenentwurf zu Nishikori, spielerisch und emotional. Ob die Emotionen den jungen Kanadier zum Sieg gegen Alexander Zverev treiben werden, darf indes bezweifelt werden: Zu eiskalt, fast klinisch gut hat sich der beste deutsche Tennisspieler in Madrid bis dato präsentiert.