Alexander Zverev, daran sei noch einmal erinnert, wurde in München dazu befragt, wer denn in der Lage sein könnte, Rafael Nadal auf Asche zu besiegen. Zu einem Zeitpunkt wohlgemerkt, da Nadal eben durch das Masters-Event in Monte Carlo gepflügt war, davor den Davis Cup in Valencia dominiert hat. Als Spieler und Cheerleader.
Zverev aber nannte fünf Spieler, die sehr wohl in der Lage wären, Nadal zu schlagen: Juan Martin del Potro, Dominic Thiem, Marin Cilic, Novak Djokovic. Und sich selbst. Thiem hat die Prognose in Madrid eintreffen lassen, Djokovic ist daran am Samstag in Rom gescheitert. Am heutigen Finaltag im Foro Italico ist es nun an der deutschen Nummer eins, die eigene Vorhersage Realität werden zu lassen.
Nadal besser ausgeruht ins Endspiel
Und dieser Tage scheint nichts unmöglich zu sein für Alexander Zverev: 13 Matches in den letzten 18 Tagen hat der gebürtige Hamburger gewonnen, es gibt nicht wenige Profis auf der ATP-Tour, die diese Bilanz über ein gesamtes Kalenderjahr nicht schaffen. Gegen Cilic kämpfte sich Zverev nach Break-Rückstand im zweiten Satz zurück, schlug in der entscheidenden Phase gnadenlos zu.
Allerdings schon wieder zu später Stunde, Nadal wird sich das womöglich genüsslich auf der Hotelzimmer-Couch angeschaut haben.
Das letzte Treffen der beiden liegt erst wenige Wochen zurück, Nadal ging am Davis-Cup-Sonntag in Valencia als selten gefährdeter Sieger vom Platz in der Stierkampfarena. Zverev allerdings hatte da noch nicht seinen Sand-Groove gefunden, der entwickelte sich erst ein paar Tage später in Monte Carlo, vor allem aber mit der souveränen Titelverteidigung in München.
Hier die Duelle von Alexander Zverev gegen Rafael Nadal
Turnier | Sieger | Ergebnis |
Valencia (Davis Cup) 2018, Sand | Rafael Nadal | 6:1, 6:4, 6:4 |
Monte Carlo 2017, Sand | Rafael Nadal | 6:1, 6:1 |
Australian Open 2017, Hartplatz | Rafael Nadal | 4:6, 6:3, 6:7 (5), 6:3, 6:2 |
Indian Wells 2016, Hartplatz | Rafael Nadal | 6:7 (8), 6:0, 7:5 |
Als Favorit wird dennoch der siebenfache Titelträger von Rom, Rafael Nadal, in die Partie gehen. Zumal der Spanier mit einer zusätzlichen Motivation einlaufen wird: Mit einem achten Triumph in Rom würde Nadal ab Montag wieder die Nummer eins der ATP-Weltrangliste werden.
Aber: in seinen bisherigen Masters-Endspielen hat sich Zverev durchwegs von seiner besten Seite gezeigt - über weite Strecken auch bei der Niederlage gegen John Isner in Miami. Seine drei Erfolge auf diesem Level feierte Deutschlands Nummer eins jedenfalls in absolut überzeugender Manier.
Hier die ATP-Masters-1000-Endspiele von Alexander Zverev
Turnier | Gegner | Sieger | Ergebnis |
Madrid 2018, Sand | Dominic Thiem | Alexander Zverev | 6:4, 6:4 |
Miami 2018, Hartplatz | John Isner | John Isner | 6:7 (4), 6:4, 6:4 |
Montréal 2017, Hartplatz | Roger Federer | Alexander Zverev | 6:3, 6:4 |
Rom 2017, Sand | Novak Djokovic | Alexander Zverev | 6:4, 6:3 |
Die Erfolge von Rafael Nadal in dieser Kategorie aufzuzählen, würde indes deutlich mehr Platz in Anspruch nehmen: Der Spanier hält bei 31 Masters-1000-Turnier-Siegen. Und könnte seine Führung auf Novak Djokovic (30 Titel) am Sonntag ausbauen.