Florian Mayer verabschiedet sich aus und von München

Das war´s für Flo Mayer in München
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Florian Mayer ist beim ATP-World-Tour-250-Turnier in München ausgeschieden. Der deutsche Veteran unterlag dem Slowaken Martin Klizan trotz hoher Führung im dritten Satz mit 6:3, 4:6 und 3:6.

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Von Jens Huiber aus München

München ist für Florian Mayer gefühlsmäßig wie Kitzbühel: Das Ambiente, die Stimmung, die äußeren Umstände passen. Nur ein ganz wesentlicher äußerer Umstand eben nicht: die Höhenlage. Und wenn sich Mayer einen Untergrund aussuchen dürfte, dann wäre dieser auch eher grasgrün als ziegelrot. Auf Meereshöhe und Gras entfaltet sich das Spiel des Bayreuthers am besten, der Königsweg für Mayer wäre wohl eine Liebesheirat der Turniere in Halle/Westfalen und Hamburg.

Mayer hat sich während der letzten Tage mit Coach Tobias Summerer intensiv vorbereitet, am Sonntag noch auf der Anlage des MTTC Iphitos mit Maximilian Marterer trainiert. Die Überraschungseffekte haben sich beiderseits in Grenzen gehalten, man kennt und schätzt sich von den gemeinsamen Übungseinheiten in der Tennisbase Oberhaching.

Klizan direkt aus Barcelona

Martin Klizan steht nun auf der Liste der Wunschgegner aus der Qualifikation ganz weit unten. Aus zwei Gründen: Der Slowake hat in München vor ein paar Jahren den Titel geholt, Fabio Fognini im Endspiel zermürbt - vor allem mit einer langen Behandlungspause. Klizan ist aber auch so etwas wie ein Riesentöter, na ja, er ist zumindest der einzige Spieler, der Rafael Nadal auf Asche seit dessen Aus in Rom 2017 mehr als vier Spiele in einem Satz abnehmen konnte.

Klizan aber war erst am Samstag aus Barcelona angekommen, musste noch am Nachmittag gegen Ernests Gulbis ran und trägt im Moment einen ziemlich mächtigen Tapeverband um das rechte Knie zu Markte.

Mayer verspielt Doppel-Break

Mayer hat dafür die probate Medizin, griff vor allem zu Beginn gerne auf den Stoppball zurück. Ein Schlag allerdings, den auch Martin Klizan in seinem Repertoire hat. Mayer startete dennoch besser, holte sich den ersten Satz mit 6:3. Im zweiten Umlauf legte der Slowake zum 3:1 vor, der Spielwitz hatte auf beiden Seiten gelitten. Mayer glich sofort aus, verlor den Satz dennoch mit 4:6 - startete den dritten mit einem Break. Klizan war es da schon zu dunkel oder zu rutschig. Oder beides. Jedenfalls diskutierte der Linkshänder mit Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy derart intensiv und lange, dass die Zuschauer der Dunkelheit beim Einfallen zusehen konnten.

Mayer zog auf 3:0 davon. Und machte danach kein Spiel mehr. Die nächsten letzten Auftritte von Florian Mayer in Deutschland werden dem Abschiednehmer besser liegen: in Stuttgart und Halle auf Rasen.

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