Einmal hat Kevin Anderson kurz gezuckt in seinem Viertelfinale des ATP-World-Tour-500-Turniers von Acapulco: Eigentlich war der Südafrikaner nach Satzgewinn und frühem Break im zweiten Satz beinahe auf Autopilot Richtung Vorschlussrunde unterwegs, da schaffte Hyeong Chung doch noch das Rebreak zum 4:4. Anderson schüttelte sich kurz, nahm seinem Gegner gleich wieder das Service ab und zog letztlich souverän in das Halbfinale ein. Gegen Jared Donaldson ist Anderson dort klarer Favorit.
Nach seinem Einzug in das Finale der US Open im vergangenen Jahr war der 31-Jährige auf der ATP-Tour nur noch mäßig erfolgreich, schaffte bei keinem Turnier mehr als einen Sieg - und versäumte auch das ATP-Finale in London. Auch bei den Australian Open kam das Aus für Anderson schon in Runde eins, sein Bezwinger Kyle Edmund schaffte es anschließend allerdings bis ins Halbfinale des ersten Majors des Jahres.
Lob vom "Maestro"
In Acapulco scheint Kevin Anderson wieder seine Form zu finden, rechtzeitig vor den großen Hartplatzturnieren in Indian Wells und Miami. Die Wertschätzung seiner Kollegen ist Anderson jedenfalls sicher - auch von allerhöchster Stelle.
"Ich glaube, dass die US Open bei Kevin eine Blockade gelöst haben", meint etwa Branchenprimus Roger Federer. Vor diesen zwei Wochen in New York hätte Anderson wahrscheinlich gar nicht daran geglaubt, zu einem Run wie im National Tennis Center fähig zu sein.
Mittlerweile hat Anderson ein Karriere-Hoch erreicht, er wird auf Platz acht der ATP-Weltrangliste geführt. "Er hält sich auf dem Court nicht zurück und gibt immer sein Bestes", so Federer weiter. "Und dann gibt es nur wenige Jungs in unserem Sport, die ein größeres Potenzial haben, ein Grand-Slam-Turnier zu gewinnen, als Kevin."