"Ab dem zweiten Satz habe ich begonnen, mich richtig wohl zu fühlen. Ich bin froh, im Finale zu sein", sagte Zverev nach dem Match bei Sky.
In seinem ersten Endspiel auf 1000er-Level war Zverev im Vorjahr gegen keinen Geringeren als Novak Djokovic siegreich geblieben. Auf den Premierentriumph in Rom folgte der zweite Streich gegen Roger Federer in Montréal. Am Sonntag könnte es nun also heißen: aller guten Dinge sind drei.
Kleiner Edelfan bringt Alexander Zverev Glück
Vor den Augen des jungen Blondschopfs mit dem waschechten Zverev-Stirnband erwischte der 20-jährige Hamburger den besseren Start. Der kleine Edelfan, der wie schon im Vorjahr mit dem Kopfschmuck Zverevs beschenkt wurde, riss erstmals die Arme in die Höhe, als sich seinem Idol zwei frühe Gelegenheiten zum Break boten.
Die nötige Konsequenz indes ließ Deutschlands Tennis-Aushängeschild zunächst vermissen. Nachdem Carreno Busta noch einmal mit dem Schrecken davongekommen war, entwickelte sich ein Schlagabtausch auf Augenhöhe. Während Zverev mit der größeren Schlaghärte zu punkten versuchte, hielt der Spanier mit perfekt getimten Konterschlägen dagegen.
Vor allem die Vorhand des 26-jährigen Weltranglisten-19. schlug gegen Ende des ersten Durchgangs immer häufiger ein. Beim Stand von 5:5 und 0:30 wurde es besonders brenzlig für Zverev, der sich allerdings mit Verve und seinem knallharten Aufschlag aus der Umklammerung befreien konnte.
Mit der Zverev-Faust signalisierte er seinem zähen Gegner mehrfach, dass auch der folgende Tiebreak nur an den 1,98-Meter-Hünen gehen kann. Nach einem Vorhandfehler des starken Iberers ließ die Nummer vier der Setzliste seinen Emotionen freien Lauf.
Sascha Zverev mit überirdischem zweiten Satz
Zverev war nun endgültig im Match angekommen. Das zurückgewonnene Selbstvertrauen, das ihn bereits im Viertelfinale gegen Borna Coric auszeichnete, war nun in jeder Ecke des Centre Courts zu spüren. "PCB" konnte Zverevs Ansturm nicht mehr widerstehen - in erster Linie, weil der junge Deutsche im zweiten Satz phasenweise wie vom anderen Stern spielte.
Nachdem Zverev mit dem Doppelbreak die letzten Zweifel beseitigt hatte, verwandelte er nach 1:27 Stunde seinen ersten Matchball mit dem zehnten Ass. Vor dem anstehenden Davis-Cup-Viertelfinale in Spanien (6. bis 8. April LIVE auf DAZN) war es der erste Sieg im ersten Duell mit Carreno Busta.
Im Endspiel trifft Zverev am Sonntag (19 Uhr MESZ) auf John Isner. Der aufschlaggewaltige US-Amerikaner hatte im ersten Halbfinale des Tages die 15 Matches andauernde Siegesserie von Indian-Wells-Champion Juan Martin del Potro mit einem beeindruckenden Zweisatzsieg beendet. Im Anschluss an die Partie verkündete del Potro, aufgrund der Strapazen der vergangenen Wochen eine Turnierpause einlegen zu wollen.
John Isners Weg ins Finale von Miami
Runde | Gegner | Ergebnis |
Erste Runde | - | Freilos |
Zweite Runde | Jiri Vesely | 7:6 (3), 1:6, 6:3 |
Dritte Runde | Mikhail Youzhny | 6:4, 6:3 |
Achtelfinale | Marin Cilic | 7:6 (0), 6:3 |
Viertelfinale | Hyeon Chung | 6:1, 6:4 |
Halbfinale | Juan Martin del Potro | 6:1, 7:6 (2) |
Gegen den 32-jährigen Lokalmatador hat Zverev bislang ausnehmend gute Erfahrungen gesammelt: 3:0 steht es in der internen Bilanz zugunsten des aktuellen Weltranglistenfünften, der mit dem Turniersieg Marin Cilic von Rang drei verdrängen würde. Am inoffiziellen ATP-Weltmeister Grigor Dimitrov war "Sascha" bereits mit dem Einzug ins Halbfinale vorbeigezogen.
Sascha Zverev: So erreichte er das Finale der Miami Open
Runde | Gegner | Ergebnis |
Erste Runde | - | Freilos |
Zweite Runde | Daniil Medvedev | 6:4, 1:6, 7:6 (5) |
Dritte Runde | David Ferrer | 2:6, 6:2, 6:4 |
Achtelfinale | Nick Kyrgios | 6:4, 6:4 |
Viertelfinale | Borna Coric | 6:4, 6:4 |
Halbfinale | Pablo Carreno Busta | 7:6 (4), 6:2 |