Die Sozialprognose für Dominic Thiem nach Beendigung seiner Karriere fällt positiv aus. Die wirtschaftliche Seite soll dabei gar nicht im Vordergrund stehen, vielmehr sind es die praktischen Fähigkeiten der österreichischen Nummer eins, die nur das Beste erwarten lassen. Vor ein paar Tagen ist der 23-Jährige aus dem Urlaub heimgekehrt, sein jüngerer Bruder Moritz und zwei Kumpel haben die Begleitung Thiems gegeben. Der Tennisschläger hat in den freien Tagen keine Rolle gespielt, sehr wohl aber die Selbstversorgung: Allabendlich wurde gegrillt, Dominic Thiem ist mittlerweile auch am Stahlrost ein Meister seines Fachs. Von Brandwunden an den Händen ist jedenfalls nichts überliefert.
Sehr wohl aber von großem Ehrgeiz für die zweite Saisonhälfte. Diese ist 2016 nicht zur kompletten Zufriedenheit von Thiem und Coach Günter Bresnik verlaufen. Das Achtelfinale bei den US Open, wo der Lichtenwörther das Match im Arthur Ashe Stadium gegen Juan Martin del Potro verletzt aufgeben musste, war am Ende das herausragende Resultat. Die Ansprüche sind seitdem noch gestiegen. Nicht zuletzt deshalb, weil sich Dominic Thiem vor seinem Urlaub erstmals in die zweite Woche von Wimbledon spielen konnte.
Trainingsplan steht
Seit letztem Donnerstag wird in Wien wieder trainiert, mit sehr hoher Intensität. Washington, Montreal und Cincinnati stehen vor den US Open auf dem Programm, spätestens in Ohio beim letzten Masters-1000-Turnier des Jahres auf amerikanischen Boden sind subtropische Bedingungen zu erwarten. "So etwas kann man nicht simulieren", weiß Bresnik, der seinen Schützling in der Südstadt in diesen Tagen in der Halle zum Schwitzen bringt. Als Trainingspartner stehen Dennis Novak oder Alexander Erler parat.
In ein paar Tagen geht es in die US-Hauptstadt, die Übungseinheiten sind schon festgelegt: Es warten ab Samstag Gael Monfils, Kevin Anderson und Grigor Dimitrov, davor wird bespielt, wer gerade Zeit und Lust hat.
Der Franzose geht als Titelverteidiger in Washington an den Start, die Wildcards wurden an hoffnungsvolle Nachwuchskräfte vergeben: Kei Nishikori, Milos Raonic und eben Dimitrov. Die 500 ausgelobten Punkte hätte sich Dominic Thiem auf seinem bevorzugten Belag in dieser Woche in Hamburg wesentlich einfacher holen können. Dann allerdings wäre keine Zeit zum Grillen und Chillen geblieben. Und die hat Thiem gemäß Günter Bresnik sehr gut getan.