Geburtstagskind Kerber beschenkt sich selbst

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber
© getty

Angelique Kerber ist an ihrem 30. Geburtstag in die dritte Runde der Australian Open eingezogen. Die Kielerin besiegte Donna Vekic mit 6:4, 6:1 und trifft nun am Samstag auf Maria Sharapova.

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Von Ulrike Weinrich aus Melbourne

Am Ende sangen die Zuschauer der Siegerin des Tages noch ein "Happy Birthday"-Ständchen. Angelique Kerber blickte glücklich ins weite Rund und konnte an ihrem Ehrentag rundum zufrieden sein. "Ich denke, ich werde heute Abend mit meinem Team noch schön essen gehen", sagte sie nach der überzeugenden Vorstellung, die sie nach 70 Minuten mit einem unwiderstehlichen Überkopfball beendet hatte.

Zum "Rendezvous" mit dem "Ex" hatte Kerber gut anderthalb Stunden zuvor hochkonzentriert die Margaret Court Arena betreten. Obwohl der Stadionsprecher sie als Geburtstagskind vorgestellt hatte, verkniff sich die Kielerin zunächst allzu feierliche Gesten. Im Glutofen von Melbourne startete Kerber bei Temperaturen von 37 Grad Celsius mit dem Selbstvertrauen einer Spielerin, die nach einer enttäuschenden Saison längst wieder in die Spur gefunden hat. Zehn Siege aus zehn Partien 2018 und der Turniersieg in Sydney am vergangenen Samstag haben die Linkshänderin auch auf Grand-Slam-Ebene längst wieder zu einer Titelkandidatin gemacht.

Vekic genervt von schreiendem Baby

Die Favoritin begann gegen Vekic, die seit wenigen Wochen von Kerbers ehemaligem Coach Torben Beltz betreut wird, druckvoll und holte sich das Break zum 3:1. In der Folge deutete die mit Stan Wawrinka liierte Kroatin allerdings ihr Potenzial an und begegnete der Australian-Open-Gewinnerin von 2016 auf Augenhöhe. Vekic gewann drei Spiele in Serie, zeigte sich aber zusehends genervt von einem schreienden Baby auf der Tribüne. Der Stuhlschiedsrichter hatte dafür kein Verständnis. "Soll ich es rauswerfen lassen, oder was?", fragte er rhetorisch.

In der entscheidenden Phase des ersten Satzes konnte sich Kerber dann auf ihren stark verbesserten Aufschlag verlassen. Ihr neuer Coach Wim Fissette hatte in der Vorbereitungsphase auf den Kanarischen Inseln und in Polen hart an der einstigen Schwachstelle der früheren Nummer eins gearbeitet. Nach dem gewonnenen ersten Durchgang forcierte "Angie" weiter den Druck und ließ die Weltranglisten-52. Vekic nicht mehr zur Entfaltung kommen. Nach dem 1:1 gewann Kerber fünf Spiele in Folge.

Kerber nun gegen Sharapova ums Achtelfinale

Am Samstag trifft die Weltranglisten-16. auf Maria Sharapova. Die Russin und Kerber sind die einzigen noch verbliebenen Spielerinnen im Feld, die den Happy Slam bereits gewonnen haben. Sharapova setzte sich am Donnerstag mit 6:1, 7:6 (7:4) gegen die Lettin Anastasija Sevastova durch.

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