NHL

"Es ist herzzerreißend": Leon Draisaitl und die Edmonton Oilers verpassen Eishockey-Wunder

SID
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Ganz nah dran: Leon Draisaitl verliert mit Edmonton das siebte Finale um den Stanley Cup.

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Mit brüchiger Stimme und geröteten Augen rang Leon Draisaitl nach Worten. Draußen auf dem Eis wanderte der Stanley Cup, das Objekt seiner Begierde, von Hand zu Hand - so nah und doch so weit entfernt.

"Es ist herzzerreißend", gab der deutsche Eishockey-Star in der Kabine der Edmonton Oilers zu, nach dem niederschmetternden 1:2 im siebten NHL-Finale gegen die Florida Panthers von Reportern umringt.

"Viel näher als wir kann man nicht herankommen. Aber davon können wir uns am Ende des Tages nichts kaufen", sagte der Kölner und rieb sich immer wieder mit dem T-Shirt über das Gesicht, "es ist sehr hart. Du bist einen oder zwei Schüsse entfernt, das Ding zu gewinnen. Jetzt musst du wieder durch 82 Saisonspiele gehen, gut genug spielen, um überhaupt noch mal eine Chance zu bekommen."

Draisaitl und McDavid verzweifeln an Bobrowski

Verzweifelt hatte sich der 28-Jährige gegen die ultimative Niederlage gewehrt, stand in den Schlussminuten fast ununterbrochen auf dem Eis, lief mit seinem kongenialen Partner Connor McDavid immer wieder gegen das Tor an - aber scheiterte auch immer wieder am überragenden Goalie Sergej Bobrowski.

Das Eishockey-Wunder, der erste Stanley-Cup-Triumph eines Teams nach 0:3-Rückstand seit 1942, blieb aus.

Die Edmonton Oilers, die einst mit Superstar Wayne Gretzky die NHL beherrschten, müssen weiter auf den ersten Titel seit 1990 warten. Und auch die Durststrecke der kanadischen Klubs, die zuletzt vor 31 Jahren den Stanley Cup gewannen, geht weiter. Obwohl Gretzky längst einen Nachfolger gefunden hat.

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McDavid mit der Conn Smythe Trophy als MVP ausgezeichnet

McDavid brillierte in den Play-offs mit 42 Scorerpunkten, brach mit 34 Assists einen der als uneinholbar geltenden Rekorde der Eishockeylegende und wurde als erster Finalverlierer seit 21 Jahren mit der Conn Smythe Trophy als MVP ausgezeichnet.

Doch da war der Kanadier, der zusammen mit Draisaitl die Oilers wieder zu einer großen Nummer gemacht hat, schon längst in der Kabine verschwunden. Wie die Panthers überschwänglich den ersten Titel der Klubgeschichte feierten, wollte er nicht sehen - ebenso wenig wie sein deutscher Teamkollege.

Der setzte zu einer Liebeserklärung an den derzeit besten Spieler der Welt an - auch wenn er sich immer wieder räuspern musste. "Für mich ist er der größte Spieler, der je gespielt hat", sagte Draisaitl, "er macht so viele Sachen, die die Leute gar nicht sehen. Er hat den Klub eigenhändig umgekrempelt. Ich liebe es, das Eis mit ihm zu teilen. Es gibt keinen Spieler auf der Welt, der mehr als er den Stanley Cup gewinnen will."

Draisaitl ringt nach Worten

Nachdem die Oilers nach drei Niederlagen zum Auftakt mit drei überzeugenden Siegen das siebte Finale erzwungen hatten, gingen die beiden Stars im entscheidenden Spiel leer aus. Nur der Schwede Mattias Janmark traf zum zwischenzeitlichen 1:1 (7.). Doch Florida triumphierte nach den Toren von Carter Verhaeghe (5.) und Sam Reinhart (36.).

Was er aus dem verlorenen Finale lernen könne, wurde Draisaitl gefragt. "Hieraus eine Lehre zu ziehen, ist wirklich schwer", antwortete er, und die Stimme versagte.

Wie geht es weiter? "Hoffentlich", sagte der Kölner, "kommen die meisten Jungs zurück". Sein Vertrag bei den Oilers läuft noch ein Jahr, McDavid ist noch zwei Spielzeiten gebunden. Es könnte die letzte gemeinsame Jagd auf das Objekt der Begierde werden.

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