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Lamar Jackson macht den Unterschied: Ravens gewinnen Harbaugh-Duell in der NFL in Los Angeles

Von Stefan Petri / SID
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Zum ersten Mal seit über zehn Jahren treffen die Harbaugh-Brüder wieder aufeinander. Mit dem bekannten Ergebnis.

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Detroit gewinnt zur Abwechslung aufgrund der eigenen Defense, Mahomes beschwert sich über die vielen engen Spiele. Und: Chaos in Washington! Außerdem: Die Dolphins und Bucs hoffen noch auf die Playoffs, Houston verliert überraschend daheim und Chicagos Aufholjagd wird nicht belohnt. Seattle landet einen Big Point, die Eagles sind weiter nicht zu bezwingen. San Francisco wird derweil abgestraft.

Im Thursday Night Game landen die Browns einen Überraschungscoup gegen die Steelers.

Bye Week: Falcons, Bills, Bengals, Jaguars, Saints, Jets

"Er ist der Beste der Liga": Warum ein Running Back in der NFL nicht (mehr) MVP werden kann

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Freitag, 22. November, 2.15 Uhr

Cleveland Browns (3-8) - Pittsburgh Steelers (8-3) 24:19 BOXSCORE

  • Die Cleveland Browns haben in der NFL für eine Überraschung gesorgt und das Rivalen-Duell mit den Pittsburgh Steelers gewonnen. Mit einem 24:19 beendete das von Quarterback Jameis Winston geführte Team die fünf Spiele andauernde Siegesserie der Steelers, während der zweiten Hälfte mussten beide Teams mit einen kräftigen Schneesturm zurechtkommen.

  • Mit zwei Touchdowns in Serie drehte der Favorit aus Pittsburgh, angeführt von Routinier Russell Wilson als Quarterback, im letzten Viertel zunächst das Spiel. Mit weniger als einer Minute auf der Uhr lief Running Back Nick Chubb den Ball aber entscheidend in die Endzone.

  • Am Stand in der AFC North, in der beide Mannschaften spielen, ändert das Ergebnis aber zunächst wenig. Während Cleveland sich auf dem letzten Rang auf eine Bilanz von 3:8 verbesserte, belegen die Steelers (8:3) weiter Rang eins, der automatisch zur Playoff-Teilnahme berechtigt.

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Sonntag, 24. November, 19 Uhr

Carolina Panthers (3-8) - Kansas City Chiefs (10-1) 27:30 BOXSCORE

  • Nach der ersten Niederlage der Saison hatte man von den Chiefs eine Reaktion erwartet, gegen einen eigentlich dankbaren Gegner. Doch Patrick Mahomes (269 YDS, 3 TDs) und Co. mussten bis zur letzten Sekunde zittern: Kicker Spencer Shrader erlöste das Team schließlich mit dem Field Goal aus 31 Yards zum Sieg, der etatmäßige Kicker Harrison Butker fehlt aktuell verletzt. "Man will auch ein paar Blowout-Siege haben", gab Mahomes anschließend zu. Derart enge Spiele könnten eine gute Vorbereitung auf die Playoffs sein, "aber ich würde ganz gerne mal ein Spiel vor dem allerletzten Play gewinnen."
  • Bis zur Pause hatten die Panthers nur drei Field Goals von Eddy Pineiro zustande gebracht (9:20). Danach kam Carolina gegen die gefürchtete Chiefs-Defense aber zu langen Drives, Quarterback Bryce Young (262 YDS, TD) macht ein gutes Spiel und holte einen 11-Punkte-Rückstand im Schlussviertel noch auf. "Bryce nutzt seine Chancen bestmöglich aus und zeigt uns, dass er in den kritischen Szenen abliefern kann. Er hat heute einen tollen Job gemacht", lobte Head Coach Dave Canales.
  • Mahomes verteilte bei den Chiefs den Ball auf insgesamt neun Ballfänger, Travis Kelce fing sechs Pässe für 62 Yards und hat jetzt die drittmeisten Yards eines Tight Ends in der NFL-Geschichte. Mit Noah Gray (66 YDS, 2 TDs) war allerdings der andere Tight End im Team für die Touchdowns zuständig. Mahomes bereitete den Sieg in der Schlussminute mit einem Scramble über 33 Yards vor, es war sein 21. Game-Winning-Drive überhaupt. Zum fünften Mal gewannen die Chiefs ein Spiel in dieser Saison in den Schlusssekunden.

Chicago Bears (4-7) - Minnesota Vikings (9-2) 27:30 OT BOXSCORE

  • Das Spiel gegen die Vikings schienen die Bears eigentlich schon in der regulären Spielzeit längst verloren zu haben: Minnesota führte zu Beginn des Schlussviertels mit 24:10, ließ zwar nach einem nicht verwandelten Fourth Down einen gegnerischen Touchdown zu, nahm dann aber viel Zeit von der Uhr und schoss ein Field Goal. 27:16, keine zwei Minuten mehr zu spielen. Die Bears schafften nach einem guten Return aber einen Touchdown plus Two-Point-Conversion, sicherten sich anschließend den Onside Kick und schossen mit ablaufender Uhr durch Kicker Cairo Santos aus 48 Yards das Field Goal zur Overtime.
  • In der Overtime gewann Chicago anschließend den Münzwurf, alles schien bereit für ein unglaubliches Comeback. Aber nach einem Sack von Quarterback Caleb Williams (340 YDS, 2 TDs) mussten die Gastgeber punten und Sam Darnold (330 YDS, 2 TDs) führte sein Team auf der Gegenseite zum entscheidenden kurzen Field Goal. "Man rechnet damit, dass man den Onside Kick recovert und dann nur noch abkniet", gab Darnold anschließend zu. "Aber unsere Offense hat das in der Overtime sehr gut gemacht." Die Vikings bleiben in der NFC North an den Lions dran und dürfen nach dem vierten Sieg in Folge für die Playoffs planen.
  • Die Bears durften sich immerhin über ein gutes Spiel von Williams freuen. "Er wächst als Spieler vor unseren Augen", lobte Head Coach Matt Eberflus. Beide Quarterbacks schenkten sich nicht viel, das Running Game der Gäste war aber etwas besser (124:78 Yards).

Houston Texans (7-5) - Tennessee Titans (3-8) 27:32 BOXSCORE

  • Diese Niederlage hatten die Texans sicherlich nicht eingeplant, glücklicherweise ist die Konkurrenz in der AFC South überschaubar. In einem Spiel, das hin- und herwogte, hatte Texans-Kicker Ka'imi Fairbairn kurz vor Schluss den Ausgleich zum 30:30 auf dem Fuß, vergab aber aus nur 28 Yards. Die Titans mussten noch einmal punten, aber Texans-Quarterback C.J. Stroud wurde in der eigenen Endzone von Harold Landry gesackt - Safety und Game over! "Es ist kein Geheimnis, dass ich zuletzt nicht gut gespielt habe", ärgerte sich Stroud (247 YDS, 2 TDs, 2 INTs). "Ich muss von mir noch mehr verlangen." Head Coach DeMeco Ryans sprach nach insgesamt drei Ballverlusten von einer "enttäuschenden Niederlage".
  • Die Titans durften sich über den ersten Sieg von Will Levis in dieser Saison freuen, welches der Quarterback komplett absolvieren konnte. "Ich bin richtig stolz auf Will", lobte Head Coach Brian Callahan. "Unsere Jungs haben nie die Konzentration verloren. Wir haben solche Spiele bisher nicht gewinnen können, aber dieses Mal ist uns das entscheidende Play gelungen." Levis kam auf 278 Yards und zwei Touchdowns, leistete sich bei acht Sacks aber auch einen Pick-Six über 65 Yards spät im 3. Viertel. Den hakte er aber ab: Wenig später gelang ihm ein 70-Yard-Pass auf Chig Okonkwo zum entscheidenden 30:27.
  • Das Running Game der Texans war komplett abgemeldet, Joe Mixon schaffte in 14 Carries nur 22 Yards. Bei den Titans lieferte Tony Pollard mit 119 Yards und einem Score dagegen richtig ab.

Indianapolis Colts (5-7) - Detroit Lions (10-1) 6:24 BOXSCORE

  • Die schlechte Nachricht für die Lions: Die Touchdown-Serie von Amon-Ra St. Brown ist nach acht Spielen mit je mindestens einem TD vorbei. Gegen die Colts fing der Deutsch-Amerikaner zwar sechs Pässe für 62 Yards, die Endzone fand er aber nicht. Die gute Nachricht für Detroit: Obwohl die Offense um Quarterback Jared Goff (269 YDS) zur Abwechslung mal in Schach gehalten wurde, gab es in Indianapolis dank der Defense dennoch einen klaren Sieg. "Wenn man auswärts gewinnen kann, ist man normalerweise ein verdammt gutes Team", sagte Head Coach Dan Campbell. "Und wir können auswärts gewinnen." Der Lohn: Zum ersten Mal seit 1934 (!) stehen die Lions wieder bei 10-1.
  • Die Colts eröffneten das Spiel mit zwei langen Field-Goal-Drives in den ersten drei Possessions und waren so beim Stand von 6:7 noch im Spiel. Danach ging bei Quarterback Anthony Richardson (11/28, 172 YDS) und seiner Offense allerdings nichts mehr: fünf Punts und ein verpasster Fourth Down kurz vor Schluss, das war's. Immerhin 96 Yards im Running Game, aber nur 3/12 bei Third Down und 75 Yards Strafen - so war man auch ohne Turnover chancenlos.
  • Die Lions konnten sich auf Running Back Jahmyr Gibbs verlassen (90 YDS, 2 TDs). Im 25 Spiel in Folge gelang dem Team mindestens ein Rushing-Touchdown, das ist NFL-Rekord. Auf die Lions wartet am Donnerstag nun das traditionelle Thankgsgiving-Game, es geht daheim gegen die Bears.
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Miami Dolphins (5-6) - New England Patriots (3-9) 34:15 BOXSCORE

  • Die Dolphins haben die Playoffs noch nicht abgeschrieben! Angeführt von Quarterback Tua Tagovailoa (317 YDS, 4 TDs) nahm Miami die Defense der Patriots auseinander, Receiver Jaylen Waddle fing acht Bälle für 144 Yards und einen Touchdown. So tat es nicht weh, dass New England das Running Game im Griff hatte (24 Carries für 65 Yards). "Wir haben immer noch eine negative Bilanz, es liegt noch ein weiter Weg für uns", warnte Tagovailoa. Am Donnerstag geht es nach Green Bay, da dürfte es deutlich schwerer werden als gegen die Pats.
  • Die machten mit Rookie Drake Maye (222 YDS, TD, INT) lange überhaupt keinen Stich. Ein verschossenes Field Goal, fünf Punts und ein Sack-Fumble von Maye - und die Dolphins führten kurz vor dem Schlussviertel mit 31:0. So sollte Tagovailoa eigentlich die letzten elf Minuten von der Bank beobachten, aber das erste Play von Backupt Skylar Thompson wurde direkt zum Fumble und über 63 Yards zum Touchdown zurückgetragen. Also musste Tua doch noch wieder ran.
  • Pats-Coach Jerod Mayo hatte nach einem extrem schlampigen Spiel mit zehn Strafen (75 Yards) und 3/14 bei Third Down die Schnauze voll: "Sie haben uns heute den Hintern versohlt, es kann nur noch besser werden", lautete sein Fazit. "Wenn die Jungs aufs Feld gehen, kann ich nichts mehr für sie tun."

New York Giants (2-9) - Tampa Bay Buccaneers (5-6) 7:30 BOXSCORE

  • Tommy DeVito spielt bei den Giants nicht unbedingt Quarterback, weil er besser ist als Daniel Jones, so viel ist klar. Und das Gegenteil konnte DeVito gegen Tampa auch nicht unter Beweis stellen: 21/31 für 189 Yards, gerade in Halbzeit eins lief überhaupt nichts zusammen. "Keine Ausreden", sagte Head Coach Brian Daboll über sein Team, das nach drei Vierteln mit 0:30 zurücklag. "Wir haben soft gespielt und sie haben die Scheiße aus uns herausgeprügelt", drückte es Defensive Tackle Dexter Lawrence etwas drastischer aus.
  • Bei den Buccaneers wurde Baker Mayfield (294 Yards) kein einziges Mal gesackt, das Running Game der Gäste kam auf 156 Yards und erlief alle vier Touchdowns am Boden. "Hoffentlich bauen wir so Selbstvertrauen auf", sagte der Quarterback. "Wir glauben daran, dass wir unser Schicksal immer noch in eigener Hand haben. In der NFC South liegen die Buccaneers nur noch ein Spiel hinter den Atlanta Falcons (6-5). Nächsten Sonntag geht es nach Carolina, dort kann die Aufholjagd weitergehen.

Washington Commanders (7-5) - Dallas Cowboys (4-7) 26:34 BOXSCORE

  • Was für ein Finish! Ein Field Goal pro Team sahen die Zuschauer in der ersten Hälfte - vier wurden vergeben! -, dafür aber gleich 41 Punkte im Schlussabschnitt! Da lagen die Cowboys schon 20:9 vorn, aber dann ... der Reihe nach: Touchdown plus Two-Point-Conversion für Washington, nur noch 17:20 - 99-Yard-Touchdown-Return von KaVonte Turpin, 27:17 Dallas - Field Goal Washington, Punt Dallas - 88-Yard-TD-Pass von Jayden Daniels 21 Sekunden vor Schluss auf Terry McLaurin! Ausgleich? Nein, denn Kicker Austin Seibert verschoss den Extrapunkt!
  • Also mussten die Commanders 14 Sekunden vor Schluss einen Onside Kick spielen - und den schnappte sich Juanyeh Thomas und war ab durch die Mitte zum Touchdown für Dallas! Ein erneutes Hail-Mary-Wunder von Daniels (275 YDS, 2 TDs, 2 INTs) gab es anschließend nicht mehr, sein Versuch wurde intercepted. Die Trauer bei den Commanders, deren Playoff-Platz doch wieder ins Wackeln gerät, war anschließend groß. "Ein Spiel so zu verlieren, tut immer extrem weh. Aber es liegt nicht an einem Play. Da gibt es im Spielverlauf immer mehrere Gründe."
  • Die Cowboys gewannen erstmals diese Saison mit Backup-QB Cooper Rush (247 YDS, 2 TDs). "Es sind noch viele Spiele zu absolvieren", betonte er. "Wir stehen bei 4-7. Deswegen spielt man sie alle aus." Im Thanksgiving-Heimspiel bekommen es die Cowboys am Donnerstag mit den Giants zu tun.
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Sonntag, 24. November, 22.05 Uhr

Las Vegas Raiders (2-9) - Denver Broncos (7-5) 19:29 BOXSCORE

  • Pflichtsieg für die Broncos auf der Jagd nach einem Playoff-Platz - aber es spricht eben auch für das Team von Sean Payton, dass man diesen Sieg trotz eines 9:13-Rückstands zur Pause durch ein starkes Schlussviertel einfahren konnte. "Vor einem Jahr hätten wir das Spiel nicht gewonnen", lobte der Head Coach. "Es war nicht unser bestes Spiel, aber es war gut genug."
  • Broncos-Quarterback Bo Nix kam auf 273 Yards und zwei Touchdowns, der erste brach den Rookie-Rekord des Teams (14 Touchdown-Pässe von Marlin Briscoe 1968). "Wir haben dem Druck gut stand gehalten", lautete das Fazit des Rookies. Receiver Courtland Sutton (97 YDS, 2 TDs) sagte: "Ich glaube, das Blatt wendet sich. Die Broncos sind in der AFC West wieder auf dem Vormarsch."
  • Die Raiders verloren nicht nur zum siebten Mal in Folge, sondern auch Quarterback Gardner Minshew (230 YDS, TD, INT). Der Veteran fiel in der Schlussphase auf die Schulter und zog sich nach Informationen von ESPN einen Schlüsselbeinbruch zu - seine Saison ist vorbei. Backup Desmond Ridder (5/10, 64 YDS) beendete das Spiel.
  • Ein Extra-Lob haben sich die beiden Kicker Wil Lutz (Broncos) und Daniel Carlson (Raiders) verdient. Beide verwandelten insgesamt alle neun Field-Goal-Versuche, die längsten aus 54 bzw. 53 Yards.

Sonntag, 24. November, 22.25 Uhr

Green Bay Packers (8-3) - San Francisco 49ers (5-6) 38:10 BOXSCORE

  • Klatsche für die 49ers, die ohne den verletzten Starting-Quarterback Brock Purdy, Left Tackle Trent Williams und Pass Rusher Nick Bosa überhaupt keine Chance hatten. Ersatzmann Brandon Allen (199 YDS, TD, INT) leistete sich zwei Ballverluste, Running Back Christian McCaffrey machte im Laufspiel keinen Stich (31 YDS) und fumbelte ebenfalls. "Wir hatten drei Turnover, sie haben alle zu Touchdowns und damit zu 21 Punkten geführt", rechnete Coach Kyle Shanahan vor. "Wenn man dann noch die Penalties (77 YDS) und so dazu rechnet, wird es eben peinlich."
  • "So ist die NFL", sagte Quarterback Jordan Love (163 YDS, 2 TDs) auf der Gegenseite. "Auch wir haben Verletzte, Jungs sind angeschlagen. Man muss trotzdem einen Weg finden. Für sie ist es hart, aber wir nehmen den Sieg." Zur Pause führten die Packers mit 17:7, dann folgten die Turnover der Niners. So wurde es am Ende richtig deutlich. Running Back Josh Jacobs (106 YDS) durfte gleich drei Touchdowns von der 1-Yard-Linie in die Endzone befördern.
  • In 74 Duellen hatten die 49ers bisher noch nie so deutlich gegen die Packers verloren.

Seattle Seahawks (6-5) - Arizona Cardinals (6-5) 16:6 BOXSCORE

  • Sechster Sieg in Folge für die Seahawks über Arizona. Die Cardinals-Offense hatte vor der Bye Week noch überragt, gegen Seattles D-Line fand man aber kein Mittel: Kyler Murray (285 YDS) wurde fünfmal gesackt und war einen Pick Six über 69 Yards, das Running Game brachte gerade mal 49 Yards ein. "Das ist jetzt die Crunch Time für uns", betonte Pass Rusher Leonard Williams (2,5 Sacks). "Wir haben verstanden, wie ernst es ist."
  • Durch den zweiten Sieg in Folge halten die Seahawks die NFC West weiter komplett offen. Zusammen mit den Cardinals führt man die Division an, San Francisco und die Rams folgen mit je einem Spiel Rückstand. Geno Smith (254 YDS, TD, INT) spielte solide, auch Seattles Running Game brachte nicht viel ein (65 YDS). Die entscheidenden Fehler machten aber die Cardinals, darunter ein verschossenes Field Goal von Chad Ryland aus 47 Yards. "Natürlich war das eine feindliche Atmosphäre", sagte Murray. "Aber wir haben unser Spiel einfach nicht durchgebracht."
  • Für Arizona geht es am kommenden Sonntag nach Minnesota, Seattle muss zu den Jets.
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Montag, 25. November, 2.20 Uhr Uhr

Los Angeles Rams (5-6) - Philadelphia Eagles (9-2) 20:37 BOXSCORE

  • Ein Running Back kann den MVP-Award heutzutage eigentlich nicht mehr gewinnen - aber wenn, dann würde Saquon Barkley ein gehöriges Wörtchen mitreden. Touchdowns über 70 und 72 Yards gelangen dem 27-Jährigen in der zweiten Hälfte, am Ende schrieb er 255 Yards im Laufspiel an - persönlicher Rekord, Franchise-Rekord und Platz neun der ewigen Bestenliste. Ach ja, vier Pässe für 47 Yards fing er auch noch - macht 302 Yards Raumgewinn! "Saquon kann aus jeder Situation einen Homerun machen", lobte Coach Nick Sirianni. "Unsere Offensive Line hat ebenfalls einen tollen Job gemacht."
  • Die Rams führten nach dem 1. Viertel mit 7:3, hatten anschließend aber keine Antwort mehr in der Defensive (480 Yards zugelassen). Quarterback Matthew Stafford wurde fünfmal gesackt (243 YDS, 2 TDs), ein Rückschlag in Jagd nach den Playoff-Plätzen. Beim Stand von 14:27 verschoss Joshua Karty ein Field Goal aus 47 Yards, spätestens das war die Vorentscheidung.
  • Die Siegesserie der Eagles steht jetzt bei sieben Spielen, nächste Woche wartet auswärts bei den Ravens ein echter Härtetest. Die Rams müssen in New Orleans ran. Bittere Pille für Philly: Defensive End Brandon Graham fällt mit einem Trizeps-Riss für den Rest der Saison aus. Für den 36-Jährigen könnte es gleichzeitig das Karriereende sein.

Dienstag, 26. November, 2.15 Uhr

Los Angeles Chargers (7-4) - Baltimore Ravens (8-4) 23:30 BOXSCORE

  • Eine schnelle Umarmung und ein Handshake an der Mittellinie, so beendeten die Gebrüder John und Jim Harbaugh den ersten "Har-Bowl" in der NFL seit Februar 2013. Damals waren sie mit den Ravens und 49ers im Super Bowl aufeinandergetroffen, der jüngere Bruder Jim (60) coachte danach auf dem College. Jetzt ist er wieder zurück - doch den großen Bruder John (62) konnte er im dritten Versuch immer noch nicht schlagen. "Das ist ein großer Sieg. Ich bin stolz auf unser Team", erklärte John, "Ich habe ihm nur gesagt, dass er ein großartiger Trainer ist, ein tolles Team hat und dass ich ihn liebe." Der jüngere Bruder Jim gratulierte: "Sie waren das bessere Team."
  • Ausschlaggebend dafür war vor allem Lamar Jackson, der Ravens-QB war für gleich drei Touchdowns zuständig (zwei Passing, einer Rushing). Dazu glänzte Derrick Henry im Laufspiel mit 140 Yards. 212 Yards holte Baltimore am Boden, so verwandelte man einen 0:10-Rückstand nach 20 Minuten in ein 14:13 zur Pause und ein 30:16 wenige Minuten vor Schluss. Die Aufholjagd der Chargers um Quarterback Justin Herbert (21/36, 218 YDS) kam so zu spät.
  • Beide Teams hatten fast genau gleichlang den Ball, kamen auf neun Drives und 60 Plays. Aber wo das Laufspiel Baltimores überragte, war das der Chargers um J.K. Dobbins (40 YDS, dann verletzt raus) deutlich weniger effektiv. Das machte am Ende auch ziemlich genau den Unterschied im Raumgewinn (389:285) aus. Einen Ballverlust gab es nämlich auf keiner Seite, auch Field Goals wurden nicht verschossen.
  • Auf der Hatz nach den Playoffs bleiben die Ravens in der AFC North an den Steelers (9-3) dran. Die Chargers müssen in der AFC West hinter den Chiefs (10-1) ziemlich sicher mit einer Wildcard vorlieb nehmen, auf den ärgsten Verfolger Miami (5-6) hat man aber noch zwei Spiele Vorsprung.
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