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NFL Power Ranking zum Start der Saison 2024: Wer kann die Kansas City Chiefs daran hindern, Geschichte zu schreiben?

Von Stefan Petri
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In der Nacht auf Freitag beginnt die NFL-Saison 2024: Höchste Zeit, die aktuellen Machtverhältnisse in der besten Football-Liga der Welt zu beleuchten. Schaffen die Kansas City Chiefs den historischen Threepeat? Stürzen die San Francisco 49ers ab? Was ist mit Amon-Ra St. Brown und den Detroit Lions? Und wer kann sich eigentlich schon auf den Draft im kommenden Jahr konzentrieren? SPOX wagt sich an ein Power Ranking - und formuliert ein Motto für alle 32 Teams.

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NFL-Saison 2024: Hier gibt es alle Spiele von Week 1 im Überblick

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NFL Power Ranking - Platz 32: New England Patriots

  • Saison 2023: 4-13, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Siege sind überbewertet. Hauptsache Drake Maye bleibt gesund"

24 Jahre Bill Belichick sind vorüber, in New England brechen neue Zeiten an: ein neuer Head Coach in Jerod Mayo, ein neues Quarterback-Talent mit Drake Maye, dem 3. Pick im Draft. Doch wo die Fans im Nordosten der USA heiß auf den neuen QB sind, ernannte Mayo erst einmal Jacoby Brissett zum Starter. Weil der in der Preseason besser war? Nö - sondern weil die O-Line der Pats so unfassbar schlecht zu sein scheint, dass das Risiko zu groß wäre. Überhaupt ist der Kader gerade offensiv von oben bis unten ziemlich schwach, obwohl das Team auf fast 37 Mio. Dollar an Cap Space sitzt. Die erfolgsverwöhnten Fans in New England könnten einen langen Atem brauchen.

NFL Power Ranking - Platz 31: Carolina Panthers

  • Saison 2023: 2-15, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Bryce Young muss Fortschritte machen, sonst ..."

Die Rookie-Saison von Bryce Young, dem Top-Pick von 2023, war eine ziemliche Katastrophe. Young spielte nicht gut, er hatte kaum Anspielstationen - und die O-Line konnte ihn nicht beschützen. Der wichtigste Job des Front Office inklusive neuem Head Coach Dave Canales: herausfinden, ob Young im zweiten Jahr Fortschritte machen kann, oder ob es sich um einen klassischen "Bust" handelt. Dafür wurden mit Damien Lewis und Robert Hunt zwei starke Guards für die O-Line geholt, neue Receiver gibt es ebenfalls. Viele Spiele wird Carolina dennoch nicht gewinnen, dafür ist auch die Defense viel zu schwach. Aber darum geht es wie gesagt auch nicht.

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NFL Power Ranking - Platz 30: New York Giants

  • Saison 2023: 6-11, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Daniel Jones ist immerhin besser als Tommy DeVito - oder?"

Am meisten Spaß machten die Giants letztes Jahr, als mit Tommy DeVito ein wandelndes Klischee den Posten des Starting Quarterbacks übernahm und bei den Fans im Big Apple prompt zum Volkshelden mutierte. DeVito ist jetzt aber erst einmal wieder Backup. Starter ist Daniel Jones, der es nach seiner Vertragsverlängerung (vier Jahre, bis zu 160 Mio. Dollar) in sechs Spielen auf zwei Touchdowns, sechs Picks, eine Nackenverletzung und einen Kreuzbandriss brachte. Es ist kein Geheimnis, dass die G-Men ihn am liebsten schon in diesem Jahr ersetzt hätten. Immerhin kam im Draft mit Malik Nabers ein Top-Receiver dazu, trotzdem spielt Jones auf Bewährung - genau wie sein Head Coach Brian Daboll.

NFL Power Ranking - Platz 29: Denver Broncos

  • Saison 2023: 8-9, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Vielleicht ist Bo Nix ja tatsächlich die Lösung"

Seit dem Super-Bowl-Sieg 2015 mit Peyton Manning haben die Denver Broncos nicht mehr die Playoffs erreicht. Das wird sich auch in der kommenden Saison nicht ändern. Head Coach Sean Payton hat es ein Jahr mit Russell Wilson probiert und schluckt jetzt lieber 85 Millionen Dollar an "Dead Money" in zwei Jahren, als mit dem Veteran weiterzumachen. Rookie Bo Nix soll es richten, aber der ist spielerisch limitiert und hat einen Kader um sich, dem es an allen Ecken und Enden an Talent fehlt. Payton wirkte mit acht Siegen im letzten Jahr wahre Wunder. Damit das noch einmal klappt, müsste Nix schon ganz groß aufzocken.

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NFL Power Ranking - Platz 28: New Orleans Saints

  • Saison 2023: 9-8, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Derek Carr hat noch drei Jahre Vertrag???"

Ja, Derek Carr hatte nach Anlaufschwierigkeiten einen ganz guten Saisonendspurt, mit einer positiven Bilanz verpassten die Saints die Postseason nur knapp. Aber wenn man genauer hinschaut, war der beste Quarterback, der 2023 geschlagen werden konnte: Baker Mayfield. 2-6 gegen Teams mit positiver Bilanz. Die Saints haben immer noch riesige Probleme in der O-Line, der Kader wird älter und sorgt schon seit vielen Jahren für Probleme unter dem Salary Cap. Ja, unter Umständen ist man in der schwachen NFC South wieder konkurrenzfähig, aber wenn man ehrlich ist, ist man mit Derek Carr kein Anwärter auf Siege in den Playoffs. Und der ist mittlerweile 33, hat noch drei Jahre Vertrag und würde bei einer Entlassung im kommenden Frühjahr einen Cap Hit von 50 Millionen Dollar (!) hinterlassen.

NFL Power Ranking - Platz 27: Washington Commanders

  • Saison 2023: 4-13, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Wir sind nicht sehr gut - aber wir machen Spaß!"

Alles neu in der Hauptstadt: Im zweiten Jahr unter dem neuen Teameigner Josh Harris kamen ein neuer GM (Adam Peters), ein neuer Head Coach (Dan Quinn) - und im Draft mit Nr-2-Pick Jayden Daniels ein elektrisierender Quarterback, der für Highlights sorgen wird und durchaus das Zeug zum Offensive Rookie of the Year hat. 26 Free-Agent-Verpflichtungen (!) zeigen, dass in D.C. kaum ein Stein auf dem anderen bleibt. Aufbruchstimmung allein wird Daniels hinter einer schwachen O-Line aber nicht auf den Beinen halten, um nur ein Problem im Team zu nenne. Die Commanders geben endlich wieder Grund zur Hoffnung, aber die Fans werden Geduld brauchen.

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NFL Power Ranking - Platz 26: Tennessee Titans

  • Saison 2023: 6-11, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Vielleicht ist Will Levis tatsächlich die Antwort?"

Quarterback Will Levis war in seiner Rookie-Saison respektabel, mehr allerdings auch nicht. Ob er für die Titans die langfristige Lösung sein kann, darüber sollte die Saison 2024 Auskunft geben. Untätig waren die Titans in der Offseason zudem nicht: Die Secondary wurde komplett neu aufgestellt, Receiver Calvin Ridley kam aus Jacksonville. Wenn man bedenkt, dass Tennessee in der letzten Saison gleich sieben One-Score-Games verloren hat (zwei in Overtime), sollte man in der AFC South nicht chancenlos sein. Ob das Experiment mit dem neuen Head Coach Brian Callahan als Playcaller funktionieren wird, muss sich aber noch zeigen.

NFL Power Ranking - Platz 25: Las Vegas Raiders

  • Saison 2023: 8-9, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Wir wissen auch nicht, worauf wir uns freuen sollen"

Die Raiders haben ein paar durchaus nette Puzzleteile: Wide Receiver Davante Adams, Rookie-TE Brock Bowers, das sehr starke D-Line-Duo Maxx Crosby und Christian Wilkins. Aber was nützt es, wenn man mit den Quarterbacks Gardner Minshew und Aidan O'Connell in die Saison geht? Mit einem Offensive Coordinator Luke Getsy, der in zwei Jahren bei den Bears wahrlich keine Bäume ausgerissen hat. Im Draft bemühte sich das Front Office nicht um bessere Option under Center, insofern lässt sich ein langfristiger Plan bei den Raiders nicht wirklich erkennen. Wenn Minshew nicht plötzlich zu Tom Brady mutiert, helfen den Raiders eigentlich nur Niederlagen, um nächstes Jahr im Draft den QB der Zukunft auswählen zu können.

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NFL Power Ranking - Platz 24: Minnesota Vikings

Es ist zum Verzweifeln: Da haben die Vikings in Justin Jefferson schon den vielleicht besten - und definitiv bestbezahlten - Wide Receiver in ihren Reihen. Doch nach dem Abschied von Kirk Cousins und dem Saison-Aus von Rookie-Quarterback J.J. McCarthy (Knie-OP) fehlt ein anständiger QB, der ihm den Ball zuwerfen kann. Sam Darnold soll es 2024 richten, doch der mittlerweile 27-Jährige ist eine Turnover-Maschine und sollte einer insgesamt gut besetzten Offense maximal zu Mittelmaß verhelfen. Nimmt man die schwache Defense und die starke NFC North (Lions, Packers, Bears) hinzu, dürften die Vikings recht früh mit den Planungen für 2025 beginnen.

NFL Power Ranking - Platz 23: Arizona Cardinals

  • Saison 2023: 4-13, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Kyler Murray und Marvin Harrison Jr.? Unterschätzt uns bloß nicht"

Die Cardinals befinden sich weiter im Rebuild. Positiv: Die Franchise steht nicht nur öffentlich zu Quarterback Kyler Murray, sondern tut auch einiges dafür, um seine Erfolgschancen zu erhöhen. Mit Marvin Harrison Jr., dem besten Receiver-Talent der letzten Jahre, hat Arizona eine der wichtigsten Positionen im Team langfristig besetzt. Auch um das QB-WR-Duo herum nimmt die Offense langsam Formen an, doch defensiv sind die Cards einfach noch viel zu schwach. Mindestens ein Jahr wird der Rebuild noch andauern, bis man um die Playoffs mitspielen kann - wenn Murray so lange gesund bleibt ...

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NFL Power Ranking - Platz 22: Chicago Bears

  • Saison 2023: 7-10, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Caleb Williams! Wooooooooooooo!"

So schlecht waren die Bears letzte Saison gar nicht, dank des Bryce-Young-Trades gab es dennoch den Top-Pick von den Carolina Panthers. QB-Talent Caleb Williams konnte man sich an dieser Stelle nicht entgehen lassen, auch wenn Justin Fields durchaus noch den einen oder anderen Befürworter hatte. Beeindruckend, wie das Front Office den neuen Quarterback direkt mit viel Talent umringte, eine bessere Ausgangssituation könnte man sich als Nummer-1-Pick nicht wünschen (Wide Receiver: DJ Moore, Keenan Allen, Rome Odunze). Williams wird die üblichen Anpassungsschwierigkeiten an das Profi-Spiel haben, könnte jedoch schon in seinem ersten Jahr Franchise-Rekorde brechen: 30 Touchdowns oder 4.000 Passing Yards schaffte ein Bears-QB nämlich noch nie.

NFL Power Ranking - Platz 21: Tampa Bay Buccaneers

  • Saison 2023: 9-8, Niederlage im Divisional Game
  • Motto für 2024: "Das letzte Jahr war kein Zufall"

Es war eine tolle Geschichte, wie die Buccaneers letzte Saison in die Playoffs vorstießen, den Eagles im Heimspiel keine Chance ließen (32:9) und anschließend sogar die Lions nervös machten (am Ende 23:31). Dafür bekam Quarterback Baker Mayfield eine absolut verdiente Vertragsverlängerung (drei Jahre, bis zu 100 Mio. Dollar), andere Leistungsträger wurden ebenfalls gehalten. Insgesamt hat Tampa weiter viel ordentliches Mittelmaß zu bieten, aber wenig aus dem höchsten Regal. Stars wie Mike Evans (31 Jahre) werden zudem nicht weniger. Es fehlt ein wenig der Glaube, dass Mayfield noch einmal ähnlich gut aufspielen und die Bucs das Kunststück aus der Vorsaison wiederholen können.

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NFL Power Ranking - Platz 20: Indianapolis Colts

  • Saison 2023: 9-8, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Anthony Richardson kann der neue C.J. Stroud werden"

In Indianapolis hatte man sich 2023 einen Saisonverlauf wie bei den Houston Texans erhofft: Ein Rookie-QB, der sofort einschlägt und sein Team direkt in die Playoffs führt. Doch wo C.J. Stroud bei den Texans direkt zum Star aufstieg (siehe unten), zog sich Richardson, der vierte Pick im Draft, früh mehrere Verletzungen zu: Eine Schulter-OP im Oktober bedeutete das vorzeitige Saison-Aus. Nun, "aufgeschoben ist nicht aufgehoben", wird man sich bei den Colts denken. Zu Recht? Nicht unbedingt. Bleibt Richardson gesund, kann die Offense um ihn herum durchaus das eine oder andere Feuerwerk abbrennen. Gegen den Ball ist der Kader aber zu schwach. Glück im potenziellen Unglück: Sollte Richardson wieder ausfallen, darf der ewige Joe Flacco als Backup ran.

NFL Power Ranking - Platz 19: Atlanta Falcons

  • Saison 2023: 7-10, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Mit Captain Kirk brechen neue Zeiten an"

Nach jahrelangem schwachem Quarterback-Play hatte man in Atlanta in diesem Frühjahr genug und zahlte Kirk Cousins garantierte 100 Millionen Dollar (bis zu 180 Mio. über vier Jahre), um ihn aus Minnesota nach Georgia zu locken - und das, obwohl sich der mittlerweile 36-Jährige im Oktober die Achillessehne gerissen hatte. Mehr noch: Statt das Team um "Captain Kirk" im Draft zu verstärken, wählte das Team im Draft an achter Stelle Michael Penix Jr. aus - also Cousins' Nachfolger. Total Banane! Sei's drum: Ist Cousins fit, hat Atlanta eine Offense, die gut genug für die Spitze der NFC South sein sollte. Ligaweit sind die Falcons aber nur Mittelmaß.

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NFL Power Ranking - Platz 18: Los Angeles Chargers

  • Saison 2023: 5-12, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Jim Harbaugh! Wooooooooooooo!"

Aufbruchsstimmung in der Stadt der Engel - also bei der eher überschaubaren Anzahl der Chargers-Fans. Nach Jahren der Stagnation wurde Jim Harbaugh nach seinem College-Titel mit Michigan in die NFL zurück gelockt, er soll nun endlich ein erfolgreiches Team um den hochtalentierten QB Justin Herbert aufbauen. Dafür musste aber zunächst der alternde und viel zu teure Kader ausgeweidet werden. Aktuell stehen die Bolts deshalb mit zu wenig Talent da, um die großen Fische in der AFC zu gefährden. Niemand zweifelt daran, dass Harbaugh wie schon in San Francisco (2011-14) einen Contender aufbauen kann. Die Frage ist nur, wie lange es dauern wird.

NFL Power Ranking - Platz 17: Jacksonville Jaguars

  • Saison 2023: 9-8, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Trevor Lawrence ist Top-Quarterback. Doch, wirklich!"

Es ist ein Auf und Ab mit Lawrence: Nach einem guten Jahr 2022 erhofften sich viele vom Top-Pick des Jahres 2021 den endgültigen Durchbruch. Aber dann hatte er mit Verletzungen zu kämpfen, konnte nicht überzeugen und sein Team kollabierte spät in der Saison und verpasste die Playoffs. Dennoch bekam Lawrence einen neuen Vertrag über fünf Jahre und 275 Mio. Dollar. Den gilt es jetzt zu rechtfertigen. In Sachen Receiver haben die Jags zugelegt - Rookie Brian Thomas ist ein Ass! -, aber die O-Line könnte erneut zu löchrig sein. Vielleicht sind die Playoffs gerade noch drin, aber Jacksonville fühlt sich dennoch aktuell nach Niemandsland an.

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NFL Power Ranking - Platz 16: Pittsburgh Steelers

  • Saison 2023: 10-7, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Ein Quarterback muss einfach funktionieren"

Das Quarterback-Play von Kenny Pickett in Pittsburgh letzte Saison war miserabel - aber sehr viel besser wird es heuer vielleicht auch nicht: Für den schmalen Taler holten sich die Steelers Justin Fields aus Chicago und den in Denver vom Hof gejagten Russell Wilson, frei nach dem Motto: Einen kriegen wir schon in die Spur. Starter wird nun erst einmal Wilson sein, der hat immerhin jede Menge Erfahrung. Dennoch kann von Euphorie bei der traditionsreichen Franchise keine Rede sein, auch wenn die Defense weiterhin eine der stärksten der NFL sein sollte. Der Druck auf Head Coach Mike Tomlin wird derweil nicht kleiner, schließlich ist der letzte Sieg in den Playoffs mittlerweile acht Jahre her.

NFL Power Ranking - Platz 15: Seattle Seahawks

  • Saison 2023: 9-8, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Start in eine neue Ära - aber ohne Rebuild"

Nicht nur in New England bricht eine neue Ära an: Nach 14 Jahren mit Pete Carroll an der Seitenlinie heißt der neue Head Coach in Seattle Mike Macdonald, zuletzt Defensive Coordinator der Baltimore Ravens. Der Unterschied zu den Patriots: Seattle fängt nicht bei null an. Mit Geno Smith hat man einen soliden QB-Veteranen, der hervorragende Anspielstationen hat (DK Metkalf, Tyler Lockett, Jaxon Smith-Njigba). Die Offense war letzte Saison auch solide, aber die Seahawks spielten extrem langsam und konnten den Run nicht verteidigen. Fragezeichen gibt es auch hinter der O-Line. Dennoch muss es in Seattle nicht zwangsläufig ein Rebuild werden: Macdonald könnte mit seiner Truppe den einen oder anderen Gegner kalt erwischen.

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NFL Power Ranking - Platz 14: Cleveland Browns

  • Saison 2023: 11-6, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Angst vorm schlechtesten Trade aller Zeiten"

Clevelands Defensive war 2023 historisch gut und der Grund dafür, dass man die Quarterback-Seuche auffangen und mit Joe Flacco wider Erwarten die Playoffs erreichen konnte. Flacco ist nicht mehr da, Starter Deshaun Watson soll es mal wieder richten. Aber der hat in zwei Jahren in Cleveland nur zwölf Spiele absolvieren können - und die nicht sonderlich gut. Noch ein schwaches Jahr, und das könnte es für Watson gewesen sein. Zur Erinnerung: Die Browns tradeten nicht nur drei Erstrundenpicks für den QB, sondern gaben ihm auch noch einen vollständig garantierten Vertrag über 230 Mio. Dollar. Da kann man gut und gern von einer historischen Fehlentscheidung sprechen.

NFL Power Ranking - Platz 13: Miami Dolphins

  • Saison 2023: 11-6, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Offensive ist Trumpf"

Die Offense der Dolphins um Quarterback Tua Tagovailoa, die Receiver Tyreek Hill und Jaylen Waddle sowie die Running Backs Raheem Mostert und De'Von Achane war im vergangenen Jahr eine echte Dampfwalze - man denke nur an das 70:20 gegen die Denver Broncos. Aber gegen die wirklich guten Teams tat sich die Truppe von Mike McDaniel deutlich schwerer, in der Kälte sowieso. Dementsprechend wenig zu melden hatten die Dolphins in den Playoffs (7:26 bei den Chiefs). Tua und McDaniel bekamen in der Offseason neue Verträge, andere Leistungsträger konnten allerdings nicht gehalten werden. Insofern tut man sich schwer mit der Vorstellung, dass es 2024 deutlich besser laufen sollte.

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NFL Power Ranking - Platz 12: New York Jets

  • Saison 2023: 7-10, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Ist Aaron Rodgers wieder der Alte - oder einfach nur alt?"

Mit den Quarterbacks Zach Wilson und Tim Boyle schaffte die Jets-Offense in der letzten Saison gerade mal 18 Touchdowns. Dass es trotzdem zu sieben Siegen reichte, zeigt, wie dominant die Defense größtenteils aufspielte. Nun ersetze man Wilson/Doyle durch den vierfachen MVP Aaron Rodgers: Ist der nach seinem Achillessehnenriss wieder in Topform, müssen sich die Jets vor kaum einem Team verstecken. Nur: Rodgers ist mittlerweile eben auch schon 40 Jahre alt. Das Front Office hat ganze Arbeit geleistet und die O-Line verstärkt, Spielzeuge hat Rodgers in der Offense genug. Auch wenn die D-Line in der Offseason gelitten hat, gibt es für Gang Green eigentlich keine Ausreden mehr. Ein Fehlstart in die Saison könnte dementsprechend auch den Stuhl von Head Coach Robert Saleh wackeln lassen ...

NFL Power Ranking - Platz 11: Philadelphia Eagles

  • Saison 2023: 11-6, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Unsere Zeit ist noch nicht vorbei"

Der horrende Absturz der Eagles im vergangenen Jahr könnte eigentlich jetzt schon Historiker beschäftigen. Mit zehn Siegen aus den ersten elf Spielen startete die Truppe von Head Coach Nick Sirianni, keine Spur vom Super-Bowl Hangover nach der Niederlage im Title Game gegen die Chiefs. Doch dann ging bei Jalen Hurts und Co. nichts mehr: 1-5 in den letzten sechs Partien, in den Playoffs ein blutleeres 9-32 in Tampa Bay. Dementsprechend weiß man nicht so richtig, wo Philly steht. Die Offense um QB Jalen Hurts ist auf dem Papier immer noch top, aber dessen Verhältnis zu Sirianni soll nicht immer das beste gewesen sein. Mit Center Jason Kelce hat zudem das Herz des Teams. seine Karriere beendet - vielleicht funktioniert jetzt sogar der "Tush Push" nicht mehr!

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NFL Power Ranking - Platz 10: Los Angeles Rams

  • Saison 2023: 10-7, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Sean McVay wird das Kind schon schaukeln"

Mit dem Titel vor drei Jahren war den Rams der große Wurf gelungen, danach ging es leistungsmäßig aber bergab (5-12 in der Saison 2022). Auch letztes Jahr trauten die meisten Experten den Rams nicht viel zu - aber die hatten die Rechnung ohne Head Coach Sean McVay gemacht. Der wusste praktisch jedes Loch zu stopfen und machte unter anderem Rookie-Receiver Puka Nacua auf Anhieb zum Star. Es wird nicht leichter für den 38-Jährigen, schließlich hörte mit Aaron Donald der wohl beste Defensivspieler dieses Jahrtausends auf. Solange Quarterback Matt Stafford gesund bleibt, sollte McVay aber auch diese Aufgabe bewältigen und die Rams erneut in die Postseason führen.

NFL Power Ranking - Platz 9: Cincinnati Bengals

  • Saison 2023: 9-8, Playoffs verpasst
  • Motto für 2024: "Hoffentlich ist bei Joe Burrow alles in Ordnung"

In der Saison 2021 verloren die Bengals hauchdünn den Super Bowl gegen die Rams, Joe Burrow galt ligaweit als Quarterback 1b neben 1a Patrick Mahomes. Doch nach einer knappen Niederlage gegen die Chiefs in den Playoffs ein Jahr später wurde Burrow 2023 von einer Verletzung nach der anderen heimgesucht. Die schlimmste zog eine OP am Handgelenk nach sich - und ob die wirklich zu 100 Prozent auskuriert ist, das weiß niemand so genau. Dementsprechend schwer sind die Bengals zu bewerten: Die Defense sollte deutlich besser sein als letzte Saison, aber um seine Passfänger Ja'Marr Chase und Tee Higgins einzusetzen, muss Burrow erst einmal senkrecht bleiben. Vom Kampf um die Division-Krone bis zum erneuten Verpassen der Playoffs scheint eigentlich alles möglich.

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NFL Power Ranking - Platz 8: Dallas Cowboys

  • Saison 2023: 12-5, Niederlage im Wild Card Game
  • Motto für 2024: "Spottet ruhig! Wir sind immer noch gut!"

Die Cowboys nur einen Platz hinter den Packers, obwohl man im direkten Duell in den Playoffs mit 32:48 so abgestraft worden war - und das auch noch daheim? Ja, denn der schwache Auftritt im Januar sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass Dallas weiterhin mit einem starken Roster aufwarten kann, angeführt von QB Dak Prescott, Receiver CeeDee Lamb und Defensiv-Allrounder Micah Parsons. 36 Siege in den letzten drei Regular Seasons, im AT&T Stadium hat man dabei zuletzt vor zwei Jahren verloren (2022 in Week 1). Ja, die enorme Popularität des Teams führt zu jeder Menge Häme, wenn es in den Playoffs wie zuletzt nicht funktioniert, aber Platz eins in der Division ist allemal drin. Was sich Besitzer Jerry Jones dabei gedacht hat, den Vertrag mit Prescott nicht zu verlängern, muss man allerdings nicht verstehen.

NFL Power Ranking - Platz 7: Green Bay Packers

  • Saison 2023: 9-8, Niederlage in der Divisional Round
  • Motto für 2024: "Favre - Rodgers - Love!"

Für die Packers gilt, was auch in Houston Programm ist (siehe unten): Der Quarterback für das kommende Jahrzehnt scheint gefunden, das Team um ihn herum steht zum Großteil - also volle Attacke auf den Titel. Die Defense muss zwar erst zeigen, dass es letztes Jahr wirklich am viel gescholtenen und schließlich gefeuerten Coordinator Joe Barry lag, aber wenn Jordan Love weiter so auftrumpft wie in der zweiten Saisonhälfte 2023, könnten die Cheeseheads in der NFC sogar ein Wörtchen im Kampf um den Top-Seed mitreden. Überhaupt: Erst 16 Jahre Brett Favre (3 MVPs, 1 Titel), dann 15 Jahre Aaron Rodgers (4 MVPs, 1 Titel) - und jetzt vielleicht eine Dekade plus Jordan Love? Das ist fast schon unfair.

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NFL Power Ranking - Platz 6: Buffalo Bills

  • Saison 2023: 11-6, Niederlage in der Divisional Round
  • Motto für 2024: "Wir haben immer noch Josh Allen!"

Josh Allen kann einem schon leid tun: Der Quarterback gehört seit Jahren mindestens zu den Top-3 auf seiner Position, aber in den Playoffs der AFC warten eben immer wieder die Chiefs (0-3 in den letzten vier Jahren). 24:27 verlor man im Januar gegen Mahomes und Co. - und das auch noch daheim. Dann war Großreinemachen im Kader angesagt, viele Leistungsträger waren einfach nicht mehr zu finanzieren. Verletzungen in der Vorbereitung kamen dazu, gut möglich, dass wir den Bills hier mit Platz 6 etwas zu viel Kredit gewähren. Andererseits: Allen ist halt auch brutal gut. Und: Ob der Abgang von Receiver Stefon Diggs wirklich schmerzen wird, muss sich erst herausstellen ...

NFL Power Ranking - Platz 5: Houston Texans

  • Saison 2023: 10-7, Niederlage in der Divisional Round
  • Motto für 2024: "Stroud ist so gut, das nutzen wir aus"

Hui, Houston so weit oben? Vielleicht doch ein bisschen viel Hype? Vielleicht, aber wie Quarterback CJ Stroud in seiner Rookie-Saison auftrumpfte, das hat so manche Augen geöffnet. Gleiches gilt für Head Coach DeMeco Ryans, der ebenfalls in sein zweites Jahr in der Liga geht - und vom aggressiv agierenden Front Office einen aufgemöbelten Kader bekommen hat (u.a. Pass Rusher Danielle Hunter und Wide Receiver Stefon Diggs aus Buffalo). Noch ist Stroud schließlich billig. Der Hype in Houston ist gewaltig, bei den Buchmachern gehört Stroud sogar zu den Top-5, wenn es um die Chancen auf den MVP-Award geht. Dafür muss aber vor allem die O-Line gesund bleiben.

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NFL Power Ranking - Platz 4: Baltimore Ravens

  • Saison 2023: 13-4, Niederlage im Championship Game
  • Motto für 2024: "Mehr Hilfe für Lamar - dann klappt's auch in den Playoffs"

Als klare Nummer eins der Liga waren die Ravens um MVP Lamar Jackson im vergangenen Jahr in die Playoffs marschiert. 34:10 wurde Houston im Divisional Game abgefertigt, doch dann ging im AFC Championship Game gegen die Chiefs plötzlich der Offense der Saft aus (10:17). Ist Jackson als Passer einfach nicht gut genug, wenn es um die Wurst geht? Fest steht: Baltimore hat in der Offseason personell ganz schön geblutet, hat aber immer noch eine bärenstarke Defense und ein Running Game, dass mal eben mit Neuzugang Derrick Henry aufwartet. Diese Lawine muss man erst einmal stoppen können.

NFL Power Ranking - Platz 3: Detroit Lions

  • Saison 2023: 12-5, Niederlage im Championship Game
  • Motto für 2024: "So viel Euphorie war noch nie!"

Die ersten Playoff-Siege seit über 30 Jahren feierten die Lions in der vergangenen Saison, der Jubel in der Motor City war groß. Fast hätten der deutsch-amerikanische Wide Receiver Amon-Ra St. Brown und Co. gegen San Francisco sogar den Einzug in den Super Bowl geschafft. Das könnte heuer gut und gerne gelingen: Head Coach Dan Campbell konnte nach der überragenden Saison beide Koordinatoren halten, die große Schwachstelle in der Secondary wurde im Draft angegangen, große Namen hat man in der Free Agency nicht verloren. Es gibt eigentlich keinen Grund, warum die Lions 2024 nicht noch ein bisschen besser sein sollten ...

Amon-Ra St. Brown bei den Lions: Der Super Bowl ist in Reichweite

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NFL Power Ranking - Platz 2: San Francisco 49ers

  • Saison 2023: 12-5, Niederlage im Super Bowl
  • Motto für 2024: "Mit Starpower gegen den Super-Bowl-Kater - denn bald wird es teuer ..."

Kein Team in der NFL ist so talentiert wie die San Francisco 49ers. Das galt in den letzten Jahren, das gilt auch 2024. Dennoch droht nach der Overtime-Pleite im Super Bowl der gefürchtete Kater, den so viele Teams in der Vergangenheit nicht wegstecken konnten. Die Offseason lief auch gelinde gesagt "holprig": Running Back Christian McCaffrey verletzt, Wide Receiver Brandon Aiyuk und Left Tackle Trent Williams im Streik - und dann bekam Rookie-Receiver Ricky Pearsall auf offener Straße auch noch eine Kugel in die Brust. Die Saison aus der Hölle? Nicht unbedingt, denn pünktlich zum Saisonstart waren neue Verträge ausgehandelt, "CMC" wieder im Training und sogar Pearsall dürfte früher oder später wieder spielen. Gut für die Niners, denn diesen hochpreisigen Kader dürfte man keine weitere Saison zusammenhalten können - zumal QB Brock Purdy (Gehalt 2024: ziemlich genau eine Million Dollar) auch irgendwann bezahlt werden will.

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NFL Power Ranking - Platz 1: Kansas City Chiefs

  • Saison 2023: 11-6, Super-Bowl-Sieg
  • Motto für 2024: "Das schaffen, was noch keinem Team gelang"

Die Chiefs spielten letztes Jahr eine für ihre Verhältnisse maximal durchschnittliche Saison, setzten sich dann aber dank ihrer Defense und der Genialität von Patrick Mahomes in den Playoffs gegen die Dolphins, Bills, Ravens und schließlich die Niners durch. Nach der Titelverteidigung soll nun der Threepeat folgen - den hat noch kein Team in der Geschichte der NFL geschafft. Dafür wurden Leistungsträger wie Chris Jones gehalten und gerade bei den Wide Receivern nachgerüstet. Klar, Tight End Travis Kelce wird nicht jünger, aber die Truppe von Head Coach Andy Reid ist so unfassbar abgeklärt, dass sie so schnell nichts aus der Ruhe bringen wird. Ob man in der Regular Season nun ein Feuerwerk abbrennen wird oder nicht: Erreichen die Chiefs die Playoffs - und warum sollten sie das nicht? - werden sie wieder klarer Favorit sein.

NFL Saison 2024: Week 1 im Überblick

DatumUhrzeitHeimteamAuswärtsteamÜbertragung
6. September2.20 UhrKansas City ChiefsBaltimore RavensDAZN/RTL
7. September2.15 UhrPhiladelphia Eagles (Sao Paulo)Green Bay PackersDAZN
8. September19 UhrAtlanta FalconsPittsburgh SteelersDAZN/RTL+
8. September19 UhrBuffalo BillsArizona CardinalsDAZN
8. September19 UhrChicago BearsTennessee TitansDAZN
8. September19 UhrCincinnati BengalsNew England PatriotsDAZN
8. September19 UhrIndianapolis ColtsHouston TexansDAZN
8. September19 UhrMiami DolphinsJacksonville JaguarsDAZN
8. September19 UhrNew Orleans SaintsCarolina PanthersDAZN
8. September19 UhrNew York GiantsMinnesota VikingsDAZN /RTL
8. September22.05 UhrLos Angeles ChargersLas Vegas RaidersDAZN
8. September22.05 UhrSeattle SeahawksDenver BroncoscDAZN
8. September22.25 UhrCleveland BrownsDallas CowboysDAZN
8. September22.25 UhrTampa Bay BuccaneersWashington CommandersDAZN / RTL
9, September2.20 UhrDetroit LionsLos Angeles RamsDAZN
10. September2.20 UhrSan Francisco 49ersNew York JetsDAZN
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