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Taktik-Analyse zum Super Bowl: Die Offense der Philadelphia Eagles - eine Antwort auf jedes Problem?

SPOX blickt auf die beiden Super-Bowl-Offenses - los geht es mit den Philadelphia Eagles.
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Wo können die Chiefs den Eagles Probleme bereiten?

Wie also bereitet man einer Offense Probleme, die scheinbar jedes Problem lösen und immer ihrerseits ein zusätzliches Problem präsentieren kann?

Einfach ist es nicht, das liegt auf der Hand; man muss in den Nuancen schauen.

Wie zum Beispiel die Tatsache, dass Hurts, so gut er gegen Cover-1 war, auf die Saison gesehen auffällige Probleme mit Cover-3 hatte. Auch gegen San Francisco im NFC Championship wackelte er hier.

Kansas Citys Ansatz hier wird hochspannend. Einzig die Saints haben in dieser Saison noch weniger Cover-3 gespielt als die Chiefs, nur 85 Snaps insgesamt. Zum Vergleich: 16 Teams, also die halbe Liga, haben je mindestens 140 Snaps Cover-3 gespielt.

Super Bowl: Passt sich die Chiefs-Defense an?

Im Championship Game gegen die Bengals spielten die Chiefs viel Cover-2 Man, und auch wenn Cincinnati dagegen vereinzelt Big Plays auflegen konnte, so hatten die Chiefs damit durchaus auch Erfolg.

Cover-3 als Mittel gegen die Eagles ergibt insofern Sinn, als dass es einer Defense erlaubt, die Box aggressiver zu spielen. Das hilft gegen das starke Run Game der Eagles, und zwingt Hurts dazu, konstant aus der Pocket zu spielen.

Doch sind die Chiefs bereit, sich in ihren Coverages so - verglichen mit ihrer bisherigen Saison - radikal umzustellen?

Die Hoffnungen ruhen einmal mehr auf Chris Jones

Klar ist: Kansas City muss defensiv kreativ werden, denn allzu viele individuelle Matchups sprechen auf der Seite des Balls nicht für die Chiefs.

Und so ruhen einmal mehr große Hoffnungen aufseiten der Chiefs-Defense auf Chris Jones. Jones war der beste Defensive Tackle dieser Saison, und häufig derjenige, der diese Defense quasi im Alleingang trug. Zuletzt war das im Championship Game gegen die Bengals zu beobachten; ein Spiel, das Kansas City ohne Jones wohl nicht gewonnen hätte.

Gegen die Backup-Line der Bengals war dieses Matchup auch im Vorfeld schon klar. Gegen Philadelphia wird Jones kaum so dominieren können, aber kann er vielleicht dazu beitragen, die Line und damit das Blocking etwas eindimensionaler zu machen? Und: Schaffen es die Chiefs wieder, Jones Eins-gegen-Eins-Matchups zu verschaffen? Gegen Cincinnati klappte das auch, indem man Jones situativ nach außen schob und ihn den Right Tackle attackieren ließ. Auch hier aber wäre das Matchup gegen Lane Johnson längst nicht so attraktiv.

Jones wird seinen Anteil an Matchups gewinnen, aber man kann nicht erwarten, dass er das Spiel so dominiert wie gegen die Bengals. Kansas City wird andere Wege finden müssen, um zum Quarterback zu kommen - und hier kommt die große Frage des Blitzings ins Spiel.

Hurts hat in dieser Saison unter Druck auffallend häufig gewackelt, gegen den Blitz aber war er meist gut.

Schaffen es die Chiefs, etwa mit Simulated Pressures einen Mittelweg zu finden, während sie mit ihrer physischen Defensive Line gegen den Run standhalten? Können sie Hurts dazu bringen, die Coverage neu zu identifizieren? Darauf wird es maßgeblich ankommen. Nuancen eben.

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