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NFL Preseason: 10 Dinge, auf die Ihr achten müsst

Trey Lance ist der neue Starting Quarterback der 49ers.
© getty
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Die Offense der New York Giants

Der neue Head Coach der New York Giants, Brian Daboll, hat genau eine Aufgabe: Die Offense der Giants um Daniel Jones wieder auf Vordermann zu bringen - beziehungsweise, ihr überhaupt eine erkennbare Identität zu verpassen.

Natürlich werden wir in der Preseason auch hier nicht das Endprodukt sehen, doch erste Grundzüge sollten sich doch schon erkennen lassen. Speziell bei Daniel Jones sollten zumindest Ansätze zu sehen sein, die uns Aufschluss darüber geben, ob er vielleicht doch eine langfristige Zukunft im Big Apple haben kann. Speziell: Wie wird Daboll versuchen, ihn besser in Szene zu setzen? Setzt er zum Beispiel auf mehr RPOs, die in den letzten Jahren sehr sporadisch im Spiel der G-Men verwendet wurden. Wie schaut es mit Play Action aus, wird es designte Läufe für den athletisch starken QB geben? Das sind Dinge, die man ansatzweise bereits in der Preseason sehen könnte.

Darüber hinaus bin ich gespannt auf die Hackordnung im Receiving Corps und bei den Tight Ends. Mit neuem Regime werden hier womöglich die Karten neu gemischt. Während Kenny Golladay wohl der X-Receiver bleibt, wird es spannend zu beobachten, wie man Kadarius Toney nach inkonstanter Rookie-Saison einsetzen wird. Zudem hörte man bislang nur Gutes von Zweitrundenpick Wan'Dale Robinson, der womöglich im Slot Sterling Shepard (PUP-List) schon früh den Rang abläuft. Und: Was wird aus dem einstigen Starter Darius Slayton? Findet sich für ihn noch eine größere Rolle?

Auf der Tight-End-Position könnte derweil Daniel Bellinger seinen wahrscheinlichen Starter-Job untermauern. Der Rookie scheint hierfür am besten positioniert zu sein.

Der Quarterback-Battle der Seattle Seahawks

Schon oft besprochen, bleibt dieses Duell elektrisierend. Wer setzt sich im Duell der bislang wackligen Backups Geno Smith und Drew Lock durch und wird zunächst mal in die Fußstapfen von Russell Wilson treten?

Die bisherigen Camp-Eindrücke jedenfalls suggerieren, dass Smith die Nase leicht vorne hat vor dem Start der Preseason.

Da jedoch beide nah beieinander sind, werden wohl auch die Leistungen in den ersten beiden Preseason-Spielen ein wichtiger Faktor in der Entscheidung von Pete Carroll sein. Wer dann schon früh im Kaffeesatz lesen will, der schaue am besten darauf, wer startet und wer letztlich die meiste Spielzeit bekommt. Wichtig dabei ist, dass derjenige, der weniger spielt, wohl die besseren Karten hat, denn derjenige muss den Coaches dann weniger beweisen ...

Allerdings wird die Einschätzung der beiden QBs in der Preseason ohnehin verzerrt werden, da nicht davon auszugehen ist, dass die Top-Receiver allzu viel Zeit auf dem Platz verbringen werden. Dazu ist das Verletzungsrisiko zu hoch und die Kadertiefe hinter Metcalf und Lockett einfach zu dünn.

Das Positive daran: wir werden sehen, was Marquise Goodwin noch im Tank hat und zu was Dee Eskridge nach einer sehr überschaubaren Rookie-Saison fähig ist. Und auch das hat seinen Wert.

Die Offense der Denver Broncos

Bühne frei für die neue Offense der Denver Broncos um Star-Quarterback Russell Wilson! Der Ex-Seahawk wird wohl nicht allzu lange spielen zu Beginn, er wird aber sicherlich andeuten, was möglich ist. Head Coach Nathaniel Hackett wird vermutlich eine ähnliche Offense präsentieren wie zuletzt in Green Bay, die Frage wird sein, wie Wilson damit klarkommt. Die zahlreichen Shot-Plays dürften ihm in jedem Fall entgegenkommen, die Frage wird nur sein, wie ihm die RPOs liegen, die er in Seattle kaum spielte.

Und dann wird es spannend zu sehen, wie die Hackordnung unter den Receivern aussehen wird. Tim Patrick verletzte sich so schwer am Knie, dass er die Saison verpassen wird.

Naheliegend wäre nun, dass Jerry Jeudy für ihn nach außen rückt und K.J. Hamler dafür im Slot startet. Doch geht das wirklich so einfach? Und wer sind jetzt die Alternativen? Welche Rolle kann Fünftrundenpick Montrell Washington spielen? Und wer kann sich dahinter in den Vordergrund spielen und für mehr Einsatzzeit empfehlen?

Den Broncos gehen hier langsam die Alternativen aus, sodass die zahlreichen Camp-Bodys am Ende der Depth Chart eine Chance haben, sich festzuspielen.

Die Quarterback-Battles in Carolina und Pittsburgh

Während es in Carolina nur darum geht, eine zuletzt wacklige Schlüsselposition zu besetzen, muss in Pittsburgh eine Teamikone ersetzt werden. Doch bei beiden QB-Battles gilt, dass sie offiziell ergebnisoffen angegangen werden.

Bei den Panthers herrscht seit der Entlassung von Cam Newton nach der Saison 2019 ein Vakuum auf der QB-Position. Eines, das zuletzt durch Sam Darnold geschlossen werden sollte. Der Ex-Jet jedoch überzeugt im Vorjahr nicht, sodass man ihm nun mit Baker Mayfield einen Konkurrenten an die Seite gestellt hat. Jener Mayfield, der die Browns 2020 erstmals seit 2002 wieder in die Playoffs geführt hat und dessen Vertrag genauso garantiert ist wie der von Darnold - beide sind im fünften Jahr ihrer Rookie-Verträge.

Zu allem Überfluss wurde mit Matt Corral auch noch ein vielversprechender Rookie in Runde 3 des Drafts gezogen, der im Camp bereits Glanzlichter gesetzt hat. Allerdings ist hier zumindest vorerst mit einem Zweikampf von Mayfield und Darnold zu rechnen.

Head Coach Matt Rhule gab bereits an, dass die QB-Entscheidung nicht vor Woche 2 der Preseason fallen wird. Es ist also davon auszugehen, dass beide ordentlich Spielzeit in der Preseason bekommen werden. Ende daher offen.

In Pittsburgh wiederum deutet vieles auf Mitch Trubisky als Starter zu Saisonbeginn hin, doch Rookie Kenny Pickett hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben. In den Spielen der Steelers wird es aber besonders interessant zu sehen, wie weit Pickett wirklich schon ist. Er galt als einer der Quarterbacks, die am nächsten dran sind am NFL-Niveau. Das wird er nun beweisen können. Oder meldet hier gar Mason Rudolph Starter-Ambitionen an?

Die Top-Rookie-Pass-Rusher der NFL

Der NFL Draft 2022 war gespickt mit elitären Pass-Rushern. Drei davon gingen in den ersten fünf Picks und der Top-Pick des Drafts, Travon Walker, machte bereits im Hall of Fame Game gegen die Raiders mit einem Sack auf sich aufmerksam.

In der Preseason zeigt niemand komplizierte Schemes - weder offensiv noch defensiv -, um sich nicht zu früh in die Karten schauen zu lassen. Das hat im Hinblick auf die Defensive zur Folge, dass es gerade im Pass Rush vor allem auf individuelle Performance ankommt. Sprich: Ein Edge Rusher muss auf seine Skills vertrauen, um sich im Duell mit einem O-Liner durchzusetzen.

Für den Zuschauer hat das den Vorteil, dass er schon früh sieht, welche der neuen Rusher individuell schon auf hohem Niveau unterwegs sind. Neben Walker (Jaguars) dürften vor allem Aidan Hutchinson (Lions) und Kayvon Thibodeaux (Giants) schon früh für Furore sorgen und andeuten, was von ihnen zu erwarten ist.

Weitere Namen, die man auf dem Zettel haben sollte, sind Jermaine Johnson von den Jets und George Karlaftis von den Chiefs - ebenso Boye Mafe, der in Seattle den zuletzt brachliegenden Pass Rush wiederbeleben soll.

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