3. Was bedeutet der Trade für die Titans und das Kräfteverhältnis in der AFC South?
Wide Receiver A.J. Brown bekommt seinen Willen und Julio Jones als seinen Teamkollegen. Die bisherige Nummer 1 im Receiving Corps der Titans hatte auf seinen Social-Kanälen deutlich um die Dienste von Jones geworben.
Und ein Blick auf die Depth Chart der Titans verrät recht deutlich, dass dieser Wunsch durchaus seine Berechtigung hat. Die Titans verfügen zwar über zahlreiche Wide Receiver - aktuell stehen zwölf Spieler für diese Position im Kader. Doch sonderlich viel Qualität ist nicht zu finden. Brown gehört sicherlich zu den besseren Receivern der Liga und könnte mit einem weiteren Schritt in die richtige Richtung schon bald zu den Topleuten zählen. Doch dahinter wird es düster. Bis zum Jones-Trade wäre der Undrafted Rookie des Vorjahres, Nick Westbrook-Ikhine, der Starter gegenüber von Brown gewesen. Jener brachte es in seiner Rookie-Saison auf 3 Receptions für 33 Yards und stand in lediglich 15 Prozent aller Offensivsnaps der Titans auf dem Feld.
Und da mit Jonnu Smith auch noch der Top-Tight-End des Teams in der Free Agency von Bord gegangen ist, hätte die Offense künftig ein sehr überschaubares Gesamtbild abgegeben.
Das ändert sich freilich mit der Ankunft von Julio Jones. In Topform ist er ein klarer Nummer-1-Receiver, der auch die X-Rolle in dieser Offense übernehmen und damit Brown in die Y-Rolle schieben würde - oder eben umgekehrt. In jedem Fall verfügen die Titans nun über zwei Receiver, die besondere Aufmerksamkeit seitens der Gegner erfordern und damit auch die Mitspieler entlasten werden.
Einer von beiden wird zwangsläufig doppelt gecovert werden müssen, was den anderen in Eins-gegen-Eins-Situationen bringen wird, was per se ein Matchup-Albtraum werden dürfte. Zugleich wird es einer Defense schwerer fallen, heavy Boxes gegen Running Back Derrick Henry aufzubieten, da so womöglich beide Elite-Receiver nur je einen Gegenspieler hätten.
Tennessee Titans: Jones und Brown könnten gefürchtetes Duo bilden
Kurzum: Jones und Brown könnten eines der gefürchtetsten Wide-Receiver-Duos der NFL in der kommenden Saison bilden.
Und mit Blick auf die AFC South ergibt dieser Trade womöglich ein klares Fazit: Die Titans werden damit wohl zu den klaren Favoriten in der Division.
Sie hatten ohnehin schon eine gute Ausgangsposition nach zwei Playoff-Teilnahmen in Serie. Nun stellen sie sicherlich auch die verlässlichste Offense, was in der heutigen NFL der beste Weg zum Erfolg ist. Die Indianapolis Colts als ärgster Verfolger müssen in erster Linie mal die Frage beantworten, ob Head Coach Frank Reich Quarterback Carson Wentz wieder auf Vordermann bringen kann. Ein Faktor, der nach den vergangenen paar Jahren einer Wundertüte gleicht.
Die Jacksonville Jaguars, so gut sie nun auch aufgestellt sind mit Rookie-Quarterback Trevor Lawrence, sind realistisch betrachtet noch ein bis zwei Jahre von der Konkurrenzfähigkeit entfernt - wenn alles gut läuft wohlgemerkt! Und die Houston Texans gleichen einem Trümmerhaufen, dessen Neuaufbau sich noch hinziehen wird. Aktuell sind sie der klare Favorit auf den ersten Pick des kommenden Drafts.
Die Titans sind auf dem Papier jetzt das Topteam der AFC South und sollten zumindest mal ein gefährliches Team in den Playoffs sein.