NFC Playoffs: Los Angeles Rams (2. Seed)
Die Stärken der Los Angeles Rams
Von ihrer offensiven Dominanz zum Saisonstart haben die Rams - auch aufgrund der schweren Verletzung von Cooper Kupp - mittlerweile ein wenig einbüßen müssen, trotzdem bleibt L.A. weiter in der Lage gegen jede Defense offene Receiver und lange Drives über das eigene Scheme zu produzieren. Kann die Offensive Line Jared Goff weitgehend saubere Pockets ermöglichen, dürfte kaum ein Team mit der offensiven Feuerkraft der Rams mithalten können.
Dabei spielt auch das Run Game eine entscheidende Rolle. Auch wenn es nur die Cardinals und die 49ers waren, zeigten die letzten Wochen, dass das Team von Sean McVay auch über den Boden weiterhin Schaden anrichten kann - und dafür braucht es nicht mal unbedingt Todd Gurley. Das konstante Ground Game ermöglicht L.A. einfache und kurze 3rd Downs und kann auch die Räume für das brandgefährliche Play-Action-Game öffnen.
Defensiv geht Aaron Donald alleine als Stärke durch. Der 27-Jährige spielte in dieser Saison in seiner eigenen Liga, verpasste den Sack-Rekord denkbar knapp und sammelte eine schier unglaubliche Zahl an Pressures. Der zweite Defensive-Player-of-the-Year-Titel in Serie dürfte nur noch Formsache sein. Als Abrissbirne in der Mitte der Defensive Line kann Donald jedes Spiel im Alleingang herumreißen - man frage nur bei den Chiefs nach. Jedes Team, das auf die Rams trifft, wird sich in der Mitte der eigenen Offensive Line Antworten überlegen müssen.
Die Schwächen der Los Angeles Rams
Unter Druck kann Goff Probleme bekommen. Die Rams verzichten zwar nahezu komplett auf ein Quick-Passing-Game, bauen jedoch darauf, dass sie über ihre Outside-Zone-Play-Action genug Zeit für ihren Quarterback kaufen können, um konstant tief attackieren zu können. In den Spielen gegen die Elite-Defensive-Lines der Eagles und der Bears funktionierte das zuletzt allerdings überhaupt nicht. Goff bekam weniger Zeit und machte prompt Fehler. Angesichts der wartenden Gegner in der NFC muss das für McVay und Co. alarmierend sein.
Auf der anderen Seite des Balls gilt für L.A. das Gleiche in grün. Die Rams bauen darauf, konstant Druck auf den gegnerischen Quarterback ausüben zu können. Ein Konzept, das dank Donald und Co. durchaus oft aufgeht. Bleiben die Pressures jedoch aus, kann die Unit von Defensive Coordinator Wade Philipps Probleme bekommen. Im Linebacker-Corps fehlt es an Speed und auch ein wenig an Klasse, um konstant zu covern. Die Secondary ist talentiert, die aggressive Spielweise der Cornerbacks Aqib Talib und Marcus Peters kann jedoch auch zu Big Plays für die Offense führen - zumal beide wohl nicht zu 100 Prozent fit sein werden.
Auch auf die Running Backs der Rams sollte man zumindest mit einem Auge schielen. Gurley setzte zuletzt aus - auch um fit in die Playoffs gehen zu können. Wird der 24-Jährige dann sofort wieder bei 100 Prozent sein? Und was, wenn er es nicht ist? Übernimmt CJ Anderson dann tatsächlich eine Schlüsselrolle? Nur ein Team lief in dieser Saison häufiger bei First Down, das Run Game ist ein zentraler Bestandteil der Rams-Offense. Diese Fragen sollten bis zum ersten Spiel geklärt sein.