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NFL: Coin Toss Week 1 Preview: Raiders vs. Rams, Lions vs. Jets

Die Oakland Raiders treffen in Week 1 auf die Los Angeles Rams.
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Preview Oakland Raiders - Los Angeles Rams (Di., 4.20 Uhr live auf DAZN)

mySPOX-User DanMarinoseinSohn: Wenn die Los Angeles Rams am frühen Morgen deutscher Zeit zum ersten Spiel der neuen NFL Saison das Turf betreten, dann mit dem großen Stempel des Contenders. Zugleich wird man aber auch zum ersten Mal seit Januar die Starting Offense der Rams sehen, da Head Coach Sean McVay einen Großteil der Spieler in der Preseason schonte.

Daher darf man gespannt sein, ob die Rams direkt ihre potentielle Powerhouse-Offense auf das Feld bringen werden, die mit Brandin Cooks über die Off-Season einen weiteren spannenden Playmaker gewonnen hat, der das Feld ähnlich lang machen wird wie Sammy Watkins. Die Hoffnung liegt hier aber klar darauf, dass die Chemie zwischen Goff, der in sein drittes Jahr geht, und Cooks besser funktioniert als zu Watkins, in dessen Richtung nur 3 von 15 Pässen mit mindestens 20 Air Yards ankamen.

Im Backfield wartet der mit einem neuen Megavertrag ausgestattete Todd Gurley, der in McVays Offense vergangene Saison der Fixpunkt der Offense war. Daran dürfte sich wenig ändern, gibt er Goff neben seinen Runs schließlich auch ein verlässliches Ziel für sichere Pässe. Ob es diese überhaupt braucht, mag man nach dem Trade von Khalil Mack bei dem verbleibendem Pass-Rush der Raiders sogar in Frage stellen dürfen.

Zumal die Offensive Line der Rams letzte Saison mit einer Adjusted Sack Rrate von 5,6 Prozent schon Top 10 im Bereich Pass-Protection war. Lediglich Right Guard Jamon Brown fehlt in Oakland wegen einer Sperre. Ansonsten kann man auch hier auf das Personal der Vorsaison zurückgreifen.

Rams-Defense: Donald und Suh endlich zusammen

In der Defensive haben die Rams mit der Verlängerung von Defensive Tackle Aaron Donald noch für die nötige Ruhe vor der Saison gesorgt. Er wird neben dem neu verpflichteten Ndamukong Suh den gegnerischen Quarterbacks das Leben schwer machen. Speziell Derek Carr offenbarte in der Vorsaison einige Probleme gegen Pressure und wurde sehr schnell hektisch.

Hierauf dürfte der Gameplan der Rams liegen, um vor allem zu verhindern, dass Carr schnelle Pässe an den Mann bringen kann. Mit den Verpflichtungen von Aqib Talib und Marcus Peters hat man zumindest die Secondary auf dem Papier nochmal ordentlich aufgewertet.

Dennoch bestehen Fragezeichen bei den Linebackern, da zusätzlich der Einsatz von Mark Barron für das Spiel in Oakland fraglich ist. Defensive Coordinator Wade Philipps gebührt hier dennoch der Benefit of the Doubt, dass er die vermeintliche Schwäche weitestgehend kaschieren kann.

Da ein großer Teil der Starter in der Preseason nicht gespielt hat, kann man davon ausgehen, dass der Auftritt noch etwas eingerostet sein wird. Aber im Gesamten sind die Rams ein viel besseres Footballteam als die derzeitigen Raiders und es hat ein bisschen den Anschein, als spielt hier die neue gegen die alte Footballwelt. Ich sehe die Rams als klaren Sieger. Selbst drei Scores Differenz wäre wenig überraschend.

Adrian Franke (SPOX): Für die Raiders zu argumentieren ist natürlich alles andere als einfach - nicht umsonst waren sie eines der Themen der vergangenen Wochen. In meinen Augen ist es so: Gruden hat erkannt, dass dieses Team noch mindestens zwei bis drei Jahre von ernsthaften Titelchancen weg ist, und deshalb räumt er jetzt auf und investiert in die Zukunft.

Für mich ist es aber selbst in diesem Szenario trotzdem ein großer Fehler, einen Spieler wie Khalil Mack dabei abzugeben; die finale Bewertung des Trades wird einige Jahre auf sich warten lassen müssen, bis wir wissen, was aus den ertradeten Picks wird. Zunächst ist klar: Oaklands Defense wurde viel schlechter.

Währenddessen scheint es Grudens Plan zu sein, ein Team aufzubieten, das vorübergehend zumindest NFL-tauglich ist, ehe der Umbruch vollzogen ist - was Verpflichtungen wie die von Jordy Nelson oder Doug Martin erklärt. Zugegeben: Die Verpflichtungen des schon wieder entlassenen Martavis Bryant sowie von A.J. McCarron passen da nicht rein.

Welche Qualitäten also, ganz nüchtern betrachte, sollte das Team, das Gruden 2018 aufbietet, mitbringen? Tatsächlich erwarte ich eine bessere Offense, mit klareren Strukturen, einem klaren Scheme sowie einem Zone Run Game, in dem Marshawn Lynch glänzen kann. Das Scheme sollte zu Derek Carr passen, Amari Cooper muss jetzt aber an Konstanz zulegen.

Raiders vs. Rams: und die Defense?

Möglicherweise erwischt das die Rams einige Male auf dem falschen Fuß. Oaklands Interior-Line ist gut, und die Rams haben bei den Edge-Rushern nicht gerade furchteinflößendes Personal. L.A. wird sich auf Donald und Suh verlassen (müssen), können die Raiders hier standhalten, dann könnte Oaklands Offense gegen die neu zusammengestellte Rams-Defense überraschen und die Raiders länger im Spiel halten, als im Vorfeld von vielen vermutet.

Denn, und so weit kann man sicher sein - die Raiders werden es brauchen. Nachdem man mit Mack nicht nur seinen besten Verteidiger, sondern seinen besten Spieler überhaupt abgegeben hat, werden die Fragezeichen gerade gegen den Pass noch größer. Ja, die Defense war auch mit Mack schlecht - sie war ohne ihn aber noch viel schlechter. Und jetzt werden die Probleme in der Secondary wahrscheinlich noch viel mehr entblößt.

Was wäre also ein Weg für die Defense? Eine gute Mischung aus Aggressivität und Post-Snap-Shifts, beides traue ich dem neuen Defensive Coordinator Paul Guenther zu. Oakland muss Wege finden, um Goff unter Druck zu setzen, gerade was seine Pre-Snap-Reads angeht. Gelingt es den Raiders, Goff hier zu verwirren, ist vielleicht der eine oder andere Turnover drin. Oakland wird sie brauchen.

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