Arizona Cardinals (aktuelle Bilanz: 6-8)
Was lief falsch? Verletzungen waren auch in der Wüste das große Thema. Angefangen mit David Johnson, der sich sofort in Week 1 mit einem gebrochenen Handgelenk abmelden musste, über Offensive-Line-Verletzungen von Mike Iupati und D.J. Humphries, deren Saison frühzeitig beendet wurde, bis hin zu Carson Palmer, der sich im London Game in Week 7 den Arm brach. Und damit sind nur die Ausfälle auf der offensiven Seite genannt.
Statement-Siege gab es kürzlich gegen die Jaguars und Titans. Weitere Erfolge kamen aber gegen Teams zustande, die bislang nicht mehr als vier Spiele gewinnen konnten. Man hat Probleme, Punkte auf die Tafel zu bekommen. Nur die Colts und 49ers haben weniger Touchdowns erzielt. Aus der Red Zone gibt es kein Team mit einem schlechteren Touchdown-Prozentsatz. Zuletzt schaffte man es in Washington sechsmal in die gegnerische 20-Yard-Zone. Als Ergebnis konnte man lediglich vier Field Goals vorweisen.
Die Ergebnisse in der Saison sind ein Sinnbild für die Unsicherheit ob der ungewissen Zukunft in Arizona. Lediglich ein Ergebnis aus der Vorwoche bestätigte sich, als man in Week 10 und 11 aufeinanderfolgende Niederlagen gegen die Seahawks und Texans hinnehmen musste. Die defensive Unit wirkte gerade zuletzt gefestigter. Gegen den Run zählt man ohnehin zu den besten Teams. Auch gegen den Pass zeigte man sich zumindest ansatzweise verbessert.
Was bleibt in dieser Saison? Der genesene Drew Stanton wird ab sofort wieder auf Quarterback zum Einsatz kommen. Coach Bruce Arians betonte unter der Woche freilich, die Spieler aufs Feld zu schicken, die die beste Chance gewährleisten, einen Sieg einzufahren. Dementsprechend wird man auch versuchen, die Saison mit einem positiven Gefühl ausklingen zu lassen. Schließlich muss man sich und seinen Veteranen auch beweisen, im kommenden Jahr noch einmal bereit für einen Playoff-Einzug zu sein.
Wie geht es weiter? Das Herz der Offense, Coach Arians, Palmer und Fitzgerald, haben allesamt einen Vertrag für die kommende Saison. Und doch ist bei keinem sicher, ob er auch tatsächlich zurückkommt. Selbiges gilt für Adrian Peterson, der in Arizona bis zu seiner Verletzung einen guten Job gemacht hat. Eine große Baustelle ist außerdem die Offensive Line. Hier muss man voraussichtlich die komplette rechte Seite ersetzen.
New York Jets (aktuelle Bilanz: 5-9)
Was lief falsch? Die Jets haben wohl ausnahmslos jeden überrascht, als sie die Saison mit drei Siegen aus den ersten fünf Spielen begannen, erwartete doch eigentlich jeder ein heißes Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Browns um den ersten Pick im kommenden Draft. Die jüngste Niederlage bei den New Orleans Saints war aber nur die letzte von mehreren schwachen Performances und die Bestätigung dafür, dass in den letzten Wochen das Benzin ausgegangen ist.
Offensiv konnte man seit der Verletzung von Josh McCown kaum noch etwas bewegen. Der Veteranen-QB sollte eigentlich nur als Notfall-Backup fungieren, blickt man auf die Spielzeit in der Preseason. Christian Hackenberg und Bryce Petty blieben allerdings weit hinter den Erwartungen und so wählte man die Option McCown etwas notgedrungen, allerdings mit tollem Ergebnis. Davon profitierte auch Robby Anderson. Der Wideout explodierte als Deep Threat, konnte zuletzt unter Petty als QB aber nicht mehr in Erscheinung treten.
Defensiv haben die Jets noch gehörige Probleme in der Pass Protection. Laut Football Outsiders rangiert man in der Adjusted Sack Rate ligaweit auf Platz 26. Eine der großen Enttäuschungen ist Muhammed Wilkerson. Der Defensive End sollte nach seiner tollen Saison 2015 mit 12 Sacks Leader der Unit werden. Nachdem er die letzte Saison von Verletzungen zurückgehalten worden war, kam er in dieser auf 3,5 Sacks und zwei interne Suspendierungen wegen Verspätungen bei Team-Meetings. Es ist unklar, ob er überhaupt noch einmal im grünen Jersey auflaufen wird.
Was bleibt in dieser Saison? Gibt man Hackenberg noch eine Chance oder nicht? In den Spielen gegen die Chargers und die Patriots gibt es nicht mehr allzu viel zu gewinnen. McCown steht für den Rest des Jahres nicht zur Verfügung und Petty kann keineswegs überzeugen. Coach Todd Bowles hat kein allzu großes Vertrauen in den jungen Hackenberg, doch könnten die letzten beiden Spiele eigentlich eine risikolose Bühne sein, in der er sich zur Schau stellen und zeigen kann, dass er den Zweitrundenpick eben doch wert ist, den Gang Green in ihn investiert hat.
Wie geht es weiter? Vor dem Start in die Free Agency werden die Jets gut 100 Millionen Dollar zur Verfügung haben, die sie in den Kader investieren können. Es steht eine wichtige Offseason bevor. Trotz der tollen Leistungen von McCown muss man konstatieren, keinen Quarterback der Zukunft zu haben, dafür aber womöglich keine schlechten Karten, um ins Cousins-Rennen einzusteigen. Davor gilt es, nach der guten Saison von Bowles mit dem Coach zu verlängern. Außerdem muss man sich im Pass Rush besser aufstellen.
Cincinnati Bengals (aktuelle Bilanz: 5-9)
Was lief falsch? Schon nach zwei Wochen läuteten die Alarmglocken, als man nach acht Vierteln Football mickrige 9 Punkte erzielt hatte. Die Folge: Die erste Coaching-Entlassung der Saison. Die Bengals beförderten Bill Lazor zum neuen Offensiv-Koordinator, um neue Impulse zu bekommen und eine Offense in Gang zu bekommen, die doch eigentlich über so manche Waffe verfügt. Und tatsächlich schien bis in Week 13 so etwas wie ein Rhythmus in die Unit eingekehrt zu sein. Dann aber folgte das Spiel gegen Division-Leader Pittsburgh - und die Fragen begannen von vorne.
Wieder lässt es sich gut in Vierteln zählen: Seit der zweiten Halbzeit im Spiel gegen die Steelers, als man eine 17:0-Führung aus der Hand gab, erzielte man in zehn Vierteln insgesamt 17 Punkte. Die Offense belegt den letzten Platz in Yards pro Partie, in Rushing Yards pro Spiel und in erreichten First Downs. Die Passing Offense sieht nicht viel besser aus. Dabei stecken in dem Kader mit A.J. Green und drei Running Backs, die in den jeweiligen Drafts in der zweiten Runde ausgewählt wurden, eigentlich durchaus Talent.
Der Druck, der durch die mangelnde Produktion auf die Defense ausgeübt wird, ist brutal. Zu diesem Zeitpunkt der Saison hat die Defense 1.095 Plays gespielt. Der Höchstwert einer Defense in der Bengals-Geschichte sind 1.127 Plays in einer gesamten Saison. Verletzungen plagten das Team zuletzt und der ausbleibende Erfolg wirkt sich selbstredend auch auf den Coach aus. Marvin Lewis soll Medienberichten zufolge mit dem Ende seiner Amtszeit kokettieren. Dies dementierte er allerdings unter der Woche.
Was bleibt in dieser Saison? Wie die Defense ist auch die Offense auf rekordverdächtigen Kursen. Wenige Offenses in der Geschichte der Bengals waren jemals so schwach. Es gilt an den Zahlen zu schrauben und Dinge in Gang zu bekommen, die derzeit wenig Anlass zur Hoffnung geben. Hierzu zählt das Running Game um Rookie Joe Mixon, der nach Verletzung zurückkommt. Außerdem stehen Coaching-Positionen auf dem Spiel. Vermutlich nicht nur die des Head Coaches.
Wie geht es weiter? Die momentan dominierenden Schlagzeilen gehören Coach Lewis und der möglicherweise bevorstehenden Trennung. Doch hier hören die Probleme nicht auf. Die Offensive muss in vielen Teilen umgekrempelt werden. Die gesamte Offensive Line hat eine sehr schwache Saison hinter sich und Green würde ein weiterer Receiver gut tun, der wie Mohamed Sanu 2014 oder Marvin Jones 2015 die gegnerische Defense auseinanderziehen kann.