1. Wie ist die Situation um Kaepernick?
Die wichtigsten Fakten: Im März trennten sich Kaepernick und die 49ers, seitdem ist der Quarterback ein Free Agent und könnte theoretisch bei jedem Team einen Vertrag unterschreiben. Allein: Mit konkreten Angeboten war es bislang nicht allzu weit her.
Als einziges Team zeigte Seattle bislang ernsthaftes Interesse. Kaepernick erhielt ein Probetraining, allerdings keinen neuen Vertrag. Die anschließende Erklärung von Head Coach Pete Carroll wirkte etwas merkwürdig, schien er doch zu sagen, dass Kaepernick zu gut für einen Vertrag sei: "Colin war bisher ein fantastischer Footballer, und das wird er auch weiterhin sein. Er ist ein Starter in dieser Liga. Und wir haben schon einen Starter. Aber er ist ein Starter, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er nirgends eine Chance bekommen wird."
Seattle verpflichtete stattdessen Austin Davis als Backup für Russell Wilson, infolge der Verletzung von Joe Flacco sondieren jetzt die Baltimore Ravens als erst zweites Team wirklich konkret eine Kaepernick-Verpflichtung. Der 29-Jährige soll gewillt sein, auch als Backup nach Baltimore zu kommen - immerhin ist davon auszugehen, dass Flacco nur maximal einige Wochen lang ausfallen wird. Was das finanziell aus Kaepernicks Sicht bedeutet, ein wichtiger Aspekt, ist noch völlig unklar.
Weit vor Fragen um sein Gehalt und definitiv vor der rein sportlichen Beurteilung scheint jedoch ein anderer Aspekt zu stehen. Wenn man sich die Frage stellt, warum Colin Kaepernick noch immer keinen Job hat, kommt man an seinem - völlig legitimen, gewaltlosen und von zahlreichen aktiven Spielern verbal unterstützten - Protest in der vergangenen Saison längst nicht mehr vorbei.