NFL

Pats gewinnen - und verlieren Garoppolo

Von SPOX
Wie schlimm ist es? Pats-Quarterback Jimmy Garoppolo musste mit einer Schulterverletzung raus
© getty
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New England Patriots (2-0) - Miami Dolphins (0-2) 31:24 (14:0, 10:3, 7:7, 0:14) BOXSCORE

18/27, 234 YDS, 3 TD. Eine fantastische Leistung von Jimmy Garropolo - für die er nicht einmal 30 Minuten brauchte. Die schlechte Nachricht: Der Backup von Tom Brady konnte seine Stats gegen in der ersten Halbzeit völlig indisponierten Dolphins nicht ausbauen, weil er bei einer Attacke von Kiko Alonso ein paar Minuten vor der Pause hart auf seine rechte Schulter fiel und nicht mehr weitermachen konnte. Bis dahin hatte Garoppolo fehlerlos gespielt, die Patriots auf beiden Seiten des Balls dominiert in Sachen Raumgewinn zwischenzeitlich mit 242:17 Yards geführt.

So aber musste beim Stand von 21:0 Drittrundenpick Jacoby Brissett (6/9, 92 YDS) in die Partie. Der spielte vor allem sichere Pässe auf Tight End Martellus Bennett - Rob Gronkowski musste auch diesmal pausieren - oder Screen Pässe. Als LeGarrette Blount (123 YDS, TD) nach der Pause sogar auf 31:3 stellte, sah alles nach einem sicheren Sieg aus. Aber Ryan Tannehill (32/45, 389 YDS, 2 TD, 2 INT) drehte nach der Pause auf und spielte 25 Minuten absolut fehlerfrei. So stellte er mit einem 24-Yard-Pass auf Kenny Stills auf 10:31, Tight End Jordan Cameron eröffnete das Schlussviertel mit einem 12-Yard-Score.

Als RB Kenyan Drake - Ersatzmann für den früh verletzten Arian Foster - rund sechs Minuten Ende weiter verkürzte, erschien das Wunder plötzlich möglich. Und dann verschoss der sonst so sichere Stephen Gostkowski eine Minute vor dem Ende auch noch aus 39 Yards vergab, hatten die Dolphins noch eine Chance. Tannehill führte sie bis an die 29-Yard-Linie, musste bei ablaufender Uhr aber riskieren - Interception, Game Over! 161 Rushing Yards von New England, dazu nur zwei Sacks - die D-Line der Dolphins enttäuschte. Und Bill Belichick wartet nun auf Nachrichten aus dem Krankenhaus, wo Garoppolo untersucht wird.

New York Giants (2-0) - New Orleans Saints (0-2) 16:13 (0:0, 7:3, 3:0, 6:10) BOXSCORE

101 Punkte hatten die Zuschauer im letzten Jahr im Duell der beiden Teams gesehen - ein erneuter Shootout wurde angesichts der vermeintlich schwachen Defensiven erwartet. Stattdessen gab es über weite Strecken ein absolutes Defensiv-Duell. Mit dem ersten Offensiv-Touchdown zu Beginn des Schlussviertels. Die ersten zehn Drives der Partie boten sechs Punts, einen Turnover on Downs - und drei Fumbles. Alle drei übrigens von den Giants, die die Offensive der Saints derart einbremsten, wie man es sonst nur selten sieht. Drew Brees hatte zur Pause gerade 108 Yards auf dem Konto. Und beide Running Games zusammen nicht einmal 80 Yards.

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Aber die Hausherren gaben den Ball immer wieder her - und so musste die Defensive herhalten. Einen Field-Goal-Versuch von Willie Lutz trug Janoris Jenkins kurze vor der Pause zum 7:0 zurück. Danach gelang den Saints immerhin ein Field Goal, und irgendwann wachte dann auch die Offense auf: Brees (263 YDS, TD) brachte mehrere Pässe an den Mann, den letzten zu Receiver Willie Snead zum 10:10-Ausgleich. Noch einmal tauschte man Field Goals, die letzte Chance blieb dann den G-Men vorbehalten. Zwei Third Downs brachte Eli Manning (32/41, 368 YDS) an den Mann, dann konnte man die Uhr herunterlaufen lassen. Mit ablaufender Uhr kickte Josh Brown dann das Field Goal zum Sieg.

Drew Brees kann sich immerhin über eine Statistik freuen: In der ersten Halbzeit überholte er Dolphins-Legende Dan Marino in der Liste der meisten Passing Yards (61.361) und steht nun hinter Peyton Manning und Brett Favre auf Rang drei der ewigen Bestenliste. Und die Giants? Die gewannen ein Spiel ohne Offensiv-Touchdown und mit drei Turnovern mehr als der Gegner. Das hatte es zuletzt vor zehn Jahren gegeben.

Pittsburgh Steelers (2-0) - Cincinnati Bengals (1-1) 24:16 (7:3, 3:3, 7:3, 7:7) BOXSCORE

Als DeAngelo Williams, Running Back der Steelers, mit dem ersten Run der Partie 8 Yards holte, aber dann beim zweiten und dritten Versuch vor der gelben Linie gestoppt wurde, hatte die Bengals-Defense ein erstes Zeichen gesetzt: Einen Shootout sollte es im strömenden Regen von Pittsburgh nicht geben. In der Tat waren die beiden Superstar-Receiver der Begegnung, A.J. Green und Antonio Brown, jeweils fast wirkungslos. War es das Wetter, die Defenses, oder einfach nur ein schlechtes Spiel? Wie dem auch sei: Zusammen kamen sie gerade mal auf sechs Catches (bei 19 Targets!) und 77 Yards.

Auch Ben Roethlisberger hatte so seine Probleme, lieferte aber neben Schatten (2 Picks) auch Licht: Drei Touchdown-Pässe brachte er an den Mann, darunter auf Tight End Jesse James und Backup-Receiver Xavier Grimble. Dalton lieferte zwar 366 Passing Yards ab, hatte aber nur einen Touchdown auf Giovani Bernard (100 YDS) zu verzeichnen. Außerdem versagte das Running Game völlig und holte nur 46 Yards bei 18 Carries.

Trotz der vielen Yards von Dalton kam die Offensive der Bengals erst spät in die Gänge, stattdessen gab es viele Punts - und nach langen Drives nur Field Goals. Drei Minuten vor dem Ende bot sich bei einem Rückstand von acht Punkten noch eine Chance, aber Tyler Boyd fumbelte an der gegnerischen 33-Yard-Linie. Die Steelers ließen im Gegenzug die Uhr fast ganz herunterlaufen, Ein Lateral am Ende brachte Cincy nichts mehr ein.

Washington Redskins (0-2) - Dallas Cowboys (1-1) 23:27 (0:10, 10:3, 13:7, 0:7) BOXSCORE

Die wichtigste Frage vor der Partie: Würde der teure Neuzugang der Redskins, Cornerback Josh Norman, diesmal dem besten Receiver des Gegners folgen - oder wie gegen die Steelers im Season Opener stur auf seiner Seite bleiben? Norman beantwortete diese Frage dann selbst: "Mein Büro ist auf der linken Seite, Sprechstunde ist von ein bis vier. Macht einen Termin aus, kommt rein und dann kümmere ich mich um sie." Kein Wunder also, dass die Cowboys Dez Bryant (7 REC, 102 YDS) immer wieder auf die linke Seite schicken - mit Erfolg.

So lief es auch in der ersten Halbzeit ganz gut: Dak Prescott (22/30, 292 YDS) verteilte den Ball, Ezekiel Elliot (21 CAR, 83 YDS, TD) markierte aus kurzer Distanz den ersten TD des Tages. Auf der Gegenseite hatte Kirk Cousins (364 YDS, TD, INT) immer wieder Probleme mit seiner Genauigkeit, mehrere offene Receiver wurden mit tiefen Pässen überworfen. Running Back Matt Jones verkürzte vor der Pause mit einem starken 14-Yard-Run. Nach dem Seitenwechsel lief es dann besser für Captain Kirk, ein perfekter Pass auf Jamison Crowder besorgte im ersten Drive nach der Pause die Führung. Auf der Gegenseite konterte Prescott mit dem ersten TD-Run seiner Karriere.

Danach wurde Cowboys-Coach Jason Garrett mutig und orderte einen Onside-Kick an, doch der geriet zu kurz. Wenig später meldete sich dann Josh Norman mit einem Forced Fumble gegen Elliot, aus den beiden Gelegenheiten sprangen zwei Field Goals für die Hausherren heraus. Aber als die Skins wenig später die Weichen endgültig auf Sieg stellen wollten, holte Barry Church die Interception gegen Cousins - in der eigenen Endzone. Running Back Alfred Morris holte knapp fünf Minuten vor dem Ende den entscheidenden Touchdown, weil Washington nicht mehr kontern konnte. Zuerst gab es den Turnover on Downs, und die Hail Mary Sekunden vor dem Ende geriet ebenfalls incomplete. Enorm wichtiger Auswärtssieg der Cowboys, die ja immer noch auf eine Rückkehr von Tony Romo hoffen. Die Playoff-Chancen der Redskins sind mit dem 0-2-Start statistisch gesehen schon auf 12 Prozent gesunken.

Arizona Cardinals (1-1) - Tampa Bay Buccaneers (1-1) 40:7 (0:0, 24:0, 9:7, 7:0) BOXSCORE

Mit zwei Niederlagen in Serie hatten die Cards vor elf Jahren zum letzten Mal eine Saison eröffnet. Kein Wunder, dass man nach der Heimpleite gegen die Patriots am vergangenen Sonntag mit Wut im Bauch startete und den gegnerischen Quarterback Jameis Winston (27/52, 243 YDS, TD, 4 INT) nach seinem überragenden Saison-Auftakt in den ersten drei Serien zu zwei Interceptions zwang. Dazwischen holte der nimmermüde Larry Fitzgerald (81 YDS) den 101. Touchdown seiner Karriere - Platz acht der ewigen Bestenliste. Nach einem Sack-Fumble von Winston prügelte Carson Palmer (308 YDS, 3 TD) erneut mehrere Deep Balls heraus, Fitzgerald brachte sein Team bis an die 1-Yard-Linie. Michael Floyd machte das 17:0 perfekt - und weil es so schön war, fing Jaron Brown im nächsten Drive einen 51-Yard-Pass zum 24:0. 20 Sekunden vor der Pause hatte Palmer also drei Touchdown-Pässe auf dem Konto - das war ihm in Arizona noch nie gelungen.

In der zweiten Halbzeit wachte die Offense der Gäste endlich auf, einen langen Drive zu Beginn des dritten Viertels beendete Winston mit einem Touchdown-Pass auf Mike Evans (70 YDS) - der war Patrick Peterson in der linken Ecke der Endzone endlich einmal entwischt. Wer aber an Comebuccaneers glaubte, sah sich enttäuscht: Einen Tipped Ball nach 40 gespielten Minuten trug Marcus Cooper zum 33:7 zurück. Zweitrundenpick Roberto Aguayo vergab danach das Field Goal aus 45 Yards, Running Back Chris Johnson durfte für Arizona auch nochmal. Danach nahm man das Tempo raus, Carson Palmer machte Platz für Backup Drew Stanton. Jameis Winston spielte durch und verzeichnete fünf Turnover. Besser kann man sich für eine Niederlage kaum rehabilitieren.