Von der ansonsten so explosiven Bengals-Offense war fast überhaupt nichts zu sehen, Andy Dalton (22/38, 197 YDS, INT) konnte das Team ohne ein solides Running Game nicht tragen. Cincinnati leistete sich kostspielige Strafen und gleich drei Drops zur Unzeit von Tight End Tyler Eifert halfen Dalton wenig.
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Houston auf der anderen Seite spielte defensiv konstant gut, dominierte die Mitte der Line of Scrimmage und die Cornerbacks lieferten eine herausragende Partie ab. So reichte der einzige Touchdown-Drive - den T.J. Yates dirigierte. Der Backup kam im dritten Viertel rein, als Brian Hoyer (12/22, 123 YDS, INT) aufgrund einer Gehirnerschütterung raus musste und warf den TD-Pass auf DeAndre Hopkins. Houston kann damit weiter vom Division-Sieg träumen.
Die Stimmen:
J.J. Watt (Texans-Defensive-End): "Jeder hat gesagt, dass wir heute keine Chance haben. Ich frage mich, was diese Leute heute sagen. Wir wollten die Red Rifle wie ein Luftgewehr aussehen lassen - ich glaube, das ist uns gelungen. Andy Dalton ist ein toller Spieler und die Bengals haben ein gutes Team, aber wir hatten heute einen klasse Game Plan. Wenn wir aneinander glauben und über die vollen 60 Minuten spielen, können wir einiges schaffen."
Bill O'Brien (Head Coach Texans): "Ein toller Sieg, ich könnte nicht stolzer sein. Wir haben gesagt, dass wir heute eine neue Saison anfangen wollen und dass wir in der ersten Saisonhälfte alle Fehler gemacht haben. Das haben die Jungs beherzigt und darauf bin ich stolz. Man kann von seiner Defense nicht mehr verlangen, als unsere uns heute gegeben hat."
T.J. Yates (Texans-Quarterback): "Die Defense hat nur sechs Punkte zugelassen, das ist unglaublich gegen diese Offense. Ich wollte DeAndre einfach eine Chance geben. Das ist einer der besten Receiver der Liga und wenn er ein Eins-gegen-Eins-Matchup hat, ist das immer gut."
Marvin Lewis (Head Coach Bengals): "Wir haben heute unsere Gelegenheiten nicht genutzt. In der ersten Hälfte hatten wir zu viele Strafen, dazu die Drops. Diese Dinge müssen wir reparieren. Das war heute einfach enttäuschend - wir haben nicht genügend Plays gemacht."
Der Spielfilm:
Vor dem Kick-Off: Als eines von drei noch ungeschlagenen Teams erwarten die Bengals Houston zum Abschluss von Week 10, trotzdem spürt Cincinnati in der AFC North nach wie vor den Atem der Pittsburgh Steelers im eigenen Nacken. Doch die eigene Passing-Offense gehört zum Besten, was die Liga zu bieten hat - und Andy Dalton und Co. treffen ausgerechnet hier auf einen dezimierten Gegner.
Sowohl Pass-Rusher Jadeveon Clowney, als auch Cornerback Kareem Jackson fallen aufseiten der Texans aus und es bleibt abzuwarten, wie die Defense darauf reagiert. Offensiv muss es Houston auch ohne den verletzten Arian Foster gelingen, Cincinnatis Probleme in der Run-Defense auszunutzen. Andernfalls könnte es ein langer Abend werden. Immerhin: Mit einem Sieg würden die Texans zu Division-Leader Indianapolis aufschließen.
14.: Sehr zerfahrene Partie im ersten Viertel. Die Texans präsentieren sich giftig, Cincinnati leistet sich einige Strafen. Aus 42 Yards gelingen den Hausherren dann aber schließlich doch die ersten Punkte, 3:0 Bengals. Houston antwortet mit einem überraschend guten Drive: Cincy hat einige Probleme in der Secondary, Hoyer bekommt mehrere leichte Pässe geschenkt. Dann klappt sogar das Running Game plötzlich, doch aus einem Yard bekommt Houston das Ei nicht über die Linie. Field Goal, 3:3.
25.: Es bleibt ein defensiv geprägtes Spiel: Die Bengals kommen wieder lediglich in Field-Goal-Schlagdistanz, Mike Nugent erhöht aus 39 Yards auf 6:3. Bis zur Halbzeitpause ändert sich daran auch nichts mehr, weil Hoyers Hail-Mary-Versuch von den Bengals in der Endzone abgefangen wird. Alles in allem aber eine beeindruckende Vorstellung der Texans-Defense, die diese explosive Offense bislang über weite Strecken unerwartet gut im Griff hat!
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35.: INTERCEPTION! Und im Gegenzug schlagen auch die Texans erstmals zu: Dalton will nach dem frühen Texans-Punt zum Start der zweiten Hälfte den tiefen Pass erzwingen, überwirft seinen Receiver aber hoffnungslos. Stattdessen landet der Ball in den Händen von Jonathan Joseph, der ihn nach einigen Wacklern schließlich sichert. Weiter 6:3 Bengals.
46.: TOUCHDOWN! Es hat bis ins Schlussviertel gedauert, aber da ist der erste Touchdown - und es ist ein Kracher! Die Texans müssen ihren Quarterback tauschen, T.J. Yates kommt rein, während Hoyer aufgrund einer möglichen Gehirnerschütterung untersucht wird. Und plötzlich hat Houstons Offense neues Leben! Aus 22 Yards wirft Yates schließlich das Ei einfach hoch in Richtung Endzone, wo Hopkins mit einem überragenden Catch zuschlägt. 10:6 Texans!
59.: Houstons Defense spielt weiter unfassbar gut und der Pass-Rush kommt immer wieder durch. Doch Cincinnati schafft es nochmals in die Hälfte der Texans und hat die Chance, auf den späten Game Winner - aber Houston hält bei Fourth Down Stand! A.J. Green hat das First Down eigentlich, der Ball wird ihm aber aus der Hand geschlagen und den Texans gelingt der Schocker! Game Over!
Der Star des Spiels: J.J. Watt und Whitney Mercilus. Yates' Touchdown-Drive kurz nach seiner Einwechslung war beeindruckend, aber letztlich nicht viel mehr als ein Strohfeuer. Dass dieser eine Touchdown letztlich reichte lag an der herausragenden Defense. Was Disziplin, aber auch was Tackling angeht war es der beste Auftritt der Texans und Watt sowie Mercilus hatten entscheidenden Anteil daran, dass weder das Passing Game, noch das Running Game der Bengals irgendeinen Rhythmus fand. Houstons Defense hat jetzt seit zehn Vierteln keinen Touchdown zugelassen.
Der Flop des Spiels: Andy Dalton. Es war das schwächste Spiel der "Red Rifle" in einer Partie, in der er sein Team zuhause gegen eine gute Defense hätte tragen müssen. Daltons Pässe kamen oft unpräzise, auch wenn ihm seine Receiver heute nur wenig halfen. Man könnte hier allerdings genauso beide Running Backs der Bengals nennen, die gegen eine bislang bestenfalls durchschnittliche Run-Defense komplett enttäuschten.
Das fiel auf:
- Cincinnati startete sofort mit seiner vielseitigen, kreativen Offense. Viele Auswechslungen sowie ungewöhnliche Formations, etwa mit Tackles in Receiver-Position, prägten das Bild. Damit fand Dalton, dem das sichere Pässe quasi garantiert, zunächst gewohnt gut in die Partie. Doch schnell war Sand im Getriebe: Die Texans ließen kaum ein Running Game zu und Dalton gelang es nicht, die Secondary durch die Luft zu schlagen.
- Houston auf der anderen Seite bekam seinerseits wieder einmal überhaupt kein Running Game ins Rollen - es bleibt ein roter Faden, der sich durch diese Texans-Saison zieht. Das führte dazu, dass die Offense zu viele lange Third Downs zu bewältigen hatte und es erlaubte den Bengals, den eigenen Pass-Rush noch aggressiver zu betreiben. Erst 20 Sekunden vor der Halbzeit gelang den Texans das fünfte First Down, es war eine Defensivschlacht.
- Hopkins hatte lange einen extrem schweren Stand. Houstons Nummer-1-Receiver blieb in der ersten Hälfte bei drei Targets ohne Catch, Bengals-Cornerback Dre Kirkpatrick lieferte exzellente Arbeit ab. Doch Houston blieb dran, Hopkins baute seine Serie auf neun Spiele in Folge mit mindestens zehn Targets aus - und belohnte das Vertrauen schließlich mit seinem spektakulären Touchdown.
- Ohne den verletzten Jadeveon Clowney bekam Watt noch mehr Freiheiten was seine Position angeht. Der D-Line-Man war überall an der Line of Scrimmage zu finden, auffällig war, wie häufig er sich direkt gegenüber des Centers positionierte. Houston verteidigte vor allem bei Third Down stark, nachdem sie anfangs noch ein paar Mal von den Screen-Pässen erwischt worden waren.
- Rookie Kevin Johnson ersetzte bei den Texans den verletzten Kareem Jackson - und die Bengals waren sich dessen mehr als nur bewusst. Dalton attackierte den Cornerback früh aggressiv und Johnson leistete sich mehrere Strafen. Doch im Laufe der Partie fand er dann immer besser rein, während das Passing Game der Bengals zunehmend einschlief.
- Randnotiz: T.J. Yates bleibt der Bengals-Schreck. Für Houstons (Backup-)Quarterback war es der dritte Sieg über die Bengals, darunter der Erfolg in den Playoffs 2011.