Mit einer Schulterverletzung hatte Wright die bisherige Saison verpasst, überragte gegen das Schlusslicht der Eastern Conference dann aber von der Bank kommend (19 Punkte, 9/10 FG). Jose Calderon (18 Punkte, 4/6 3FG) und Shawn Marion (13 Punkte, 12 Rebounds) führten die Starter an, von den Bankspielern überzeugte zudem Vince Carter (15 Punkte, 9 Assists, 6 Rebounds).
Nur dank eines 32:13-Spurts im letzten Viertel verraten die Statistiken nicht, wie schwach die Bucks über weite Strecken des Spiels waren. Besonders im zweiten und dritten Viertel gelang dem von Verletzungen geplagten Team von Head Coach Larry Drew überhaupt nichts. Beste Akteure waren John Henson (18 Punkte, 13 Rebounds) und Giannis Antetokounmpo (13 Punkte, 9 Rebounds).
Die Reaktionen:
Monte Mathis (Interimscoach Dallas Mavericks) über den Ausfall von Rick Carlise: "Wir haben über die Einsatzzeit der einzelnen Spieler gesprochen und wie wir auswechseln wollen. Er hat einfach gesagt, dass ich meinem Bauchgefühl vertrauen soll."
...über den Auftritt von Brandan Wright: "Es war fantastisch, ihn da draußen zu sehen. Seine Athletik in der Defense und Offense. Er hat den Game Plan und unser System in der Defense toll umgesetzt."
Brandan Wright (Dallas Mavericks): "Ich muss aggressiv bleiben, egal wie es läuft. "Ob Dirk spielt oder Monta, oder keiner von beiden, ich muss immer gleich hart spielen."
Larry Drew (Coach Milwaukee Bucks): "Wir kamen hier rein und haben und blamiert. Wir haben nicht gut gespielt und hatten sehr wenig Energie, das war enttäuschend."
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Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Schlechte Nachrichten für die Mavericks: Bei der jährlichen "Seats for Soldiers"-Nacht von Marc Cuban fallen Dirk Nowitzki und Rick Carlisle krank aus. Genauere Infos gibt es nicht, beide hatten aber schon das Training am Morgen verpasst.
Für Carlisle übernimmt Defensive Coordinator Monte Mathis das Ruder. An Stelle von Dirk rückt Jae Crowder in die Starting Five, Shawn Marion spielt Power Forward. Calderon, Ellis und DeJuan Blair komplettieren die erste Fünf. Gute Nachrichten dagegen von Brandan Wright: Der Big Man kann sein Saisondebüt feiern.
Bei den Bucks setzt Coach Larry Drew auf Ex-Mav O.J. Mayo, dazu kommen Knight, Ilyasova, Henson und Middleton. Caron Butler (Knie), Carlos Delfino (Fuß), Larry Sanders (Daumen) und Zaza Pachulia (Fuß) fehlen verletzt.
5.: Marion mit den schnellen Händen gegen Brandon Knight - den Fastbreak-Smash hat er sich redlich verdient. Auf der Gegenseite funktioniert es bei der schwächsten Offensive der Liga aber sonst ganz gut. Brandon Knight hat schon 8 Punkte auf dem Konto. 10:9 Bucks.
8.: Calderon is on fire! Ellis mit dem Drive in die Zone, Kickout zu Calderon, der links an der Dreierlinie lauert - splash! Schon sein vierter Treffer von Downtown! 18:14 Mavs.
12.: Wow, ganz stark die Bank von Dallas! Brandan Wright führt sich gleich super ein: 7 Punkte innerhalb von 67 Sekunden. Auch VC macht einen frischen Eindruck (7 Punkte, 3 Rebounds, 3 Assists in 6 Minuten). Explosives Finish im ersten Quarter. 38:26 Mavs!
18.: Die Starter sind mittlerweile wieder drin, der Rhythmus ist bei den Mavs in den letzten Minuten aber etwas verloren gegangen. Marion verlegt gleich zwei offene Layups in Folge, oh weh. Naja, bei den Bucks läuft es nicht viel besser. Immer noch 45:34 Dallas.
22.: Jae Crowder macht die Drecksarbeit unter den Brettern! Einen Triple-Versuch von Calderon schnappt er sich und legt ihn rein. Außerdem ist Wright wieder drin - und sieht immer noch richtig gut aus, schon 11 Punkte und 5 Rebounds. Dallas zieht wieder etwas an: 56:41.
24.: Keine Punkte für Milwaukee in den letzten 3 Minuten, dafür teils hanebüchene Turnover. Dallas macht in dieser Zeit immerhin drei Freiwürfe rein, ergo geht es mit einem 18-Punkte-Vorsprung in die Kabine. Schon 11 Turnover für die Bucks. 58:41 Mavs.
29.: Jup, Garbage Time hier. 16:4-Run der Mavs in den letzten Minuten, die Defense ist gegen konfuse Bucks richtig giftig. Die Offense läuft gerade über DeJuan Blair und Jae Crowder (jeweils 6 Punkte im Viertel). Jeder darf mal. Milwauke hat in den vergangenen siebeneinhalb Minuten ganze 4 Punkte geschafft. 75:45 Dallas.
36.: Vince Carter für 3 - at the Buzzer, von weit draußen. Das Ding geht rein, es ist eben so ein Abend. 93:61 Mavs.
46.: Mit einem guten Lauf gegen die Mavs-Reserve sieht es für die Bucks zumindest auf dem Papier wieder besser aus, also bringt Mathis Carter noch einmal rein. Der ist noch keine fünf Sekunden drin, da landet der Ball in seinen Armen, und zwar direkt unter dem gegnerischen Ring. Reverse-Dunk! 104:86.
Dallas Mavericks vs. Milwaukee Bucks: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Brandan Wright. Nach seiner Schulterverletzung am 8. Oktober hatte Wright über zwei Monate pausieren müssen. Davon war an diesem Abend gegen den genau richtigen Aufbaugegner nichts zu sehen. Drives, Pick'N'Roll-Layups, ein Jumper, ein Alley-Oop-Finish, ein Slam: Der 26-Jährige bewies in der Offensive ein breitgefächertes Repertoire und guten Touch. 19 Punkte in 19 Minuten - bärenstark!
Es werden noch schwerere Aufgaben auf ihn zukommen, aber im Vergleich zu Dalembert oder Blair gibt Wright den Mavs eine ganz andere Dimension.
Der Flop des Spiels: Ersan Ilyasova. Der Power Forward der Bucks nahm nur auf dem Papier am Spiel teil - auf dem Court war von ihm nichts zu sehen. 0 von 2 aus dem Feld, 3 Turnover in 19 Minuten. 2012 hatte Ilyasova einen neuen Vertrag über 40 Millionen Dollar unterschrieben, in dieser Saison läuft es aber nicht rund für den 26 Jahre alten Türken.
Das fiel auf:
- Ohne Nowitzki stehen die Mavs mehr oder weniger ohne Post-Option da. So baute das Team zu Beginn noch mehr als sonst auf die Fähigkeiten von Monta Ellis. Der fiel dadurch positiv auf, dass er sehr selten auf Jump Shots setzte und keine schlechten Würfe erzwang. Allerdings wollte er manchmal zu sehr mit dem Kopf durch die Wand, bzw. durch gleich mehrere Verteidiger. Insgesamt unauffällig (7 Punkte, 5 Assists), an diesem Abend überließ er anderen das Rampenlicht.
- In der Ära von Rick Carlisle ist die Bank der Mavericks regelmäßig eine der am besten punktenden Units in der NBA. Gut, das lag lange auch an Jason Terry, aber es fiel an diesem Abend erneut auf, dass die Chemie einfach stimmt. Jeder macht seine Aufgaben, die Rollenspieler hängen sich rein. VC war gegen die Bucks meist der Dreh- und Angelpunkt und bewies gleich mehrmals ein feines Händchen mit guten Zuspielen (9 Assists). Als am Schluss dann Larkin, Mekel, James und Ellington den Sieg nach Hause schaukeln sollten, lief es aber nicht mehr.
- Nach der vergebenen Führung gegen die Warriors wird es dem Trainerteam der Mavs gut gefallen haben, dass ihre Truppe nach dem ersten Viertel diesmal keine Anstalten machte, das Spiel noch einmal spannend werden zu lassen: Schnelle Hände und konsequente Double-Teams ließen einen limitierten Gegner nicht zur Entfaltung kommen. So musste sich niemand verausgaben. Erst in der Mop-up-time liefen die Bucks noch einmal heiß, Grund zur Sorge bestand aber nie.
- Was soll man zu den Bucks sagen? Sie spielten drei Viertel so, wie man sich die schlechteste Mannschaft in der NBA vorstellt. Und das gegen die nicht gerade überragende Mavs-Verteidigung. Kein erkennbares System, keine Ordnung - das könnte auf Andrew Wiggins, Julius Randle oder Jabari Parker hinauslaufen. In den ersten 24 Minuten verzeichnete das Team magere 3 Assists - unterirdisch.
- Lichtblicke bei den Bucks waren rar gesät. Der vielversprechende griechische Rookie Antetokounmpo erarbeitete sich 8 Freiwürfe und deutete sein Potenzial an, im letzten Viertel sahen Miroslav Raduljica und John Henson unter dem Korb gegen die Mavs-Restposten ganz gut aus. Point Guard Brandon Knight hatte gute erste drei Minuten. Aber danach wird es eng: Zwischendurch stand man bei 36 Prozent aus dem Feld, zudem verwandelte man nur 5 von 17 Dreiern.
- Es war die bereits neunte "Seats for Soldiers"-Aktion der Dallas Mavericks. Dabei stellen Inhaber von Front-Row-Tickets ihre Plätze für verwundete Soldaten zur Verfügung. So konnten über 100 Soldaten hautnah dabei sein. Außerdem gab es vor dem Spiel ein schönes Dinner und danach ein Meet-and-Greet mit den Mavericks. "Dieses Event ist für alle Beteiligten immer ein echtes Erlebnis", erklärte Mavs-Besitzer Marc Cuban.