Man hat sich in den letzten Jahren daran gewöhnt: Mavericks gegen Spurs, das heißt Gipfeltreffen in der Western Conference. Dieses Jahr aber ist alles anders. San Antonio spielt weiterhin mit im Konzert der Großen.
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Doch für Dallas geht es schon Ende Dezember ums nackte Überleben. Dirk Nowitzki und Co. wollen in die Playoffs, da gibt es gar keinen Zweifel. Egal, wer die Mannschaft gerade schlecht redet oder auf Understatement macht.
Das Talent ist groß genug, um im Westen unter die besten Acht zu kommen. Das Problem ist weniger mangelhaftes Können einzelner Spieler als vielmehr die Tatsache, dass es als Team auf dem Parkett nicht passt.
Schwächen: Rebounds & Turnover
Das Problem beim Rebounding steht vielleicht stellvertretend dafür. Dallas hat die schlechteste Differenz der gesamten Liga, verliert den Kampf an den Brettern im Schnitt mit 5,2 Rebounds Rückstand.
Und es wird in den letzten Partien nicht besser, sondern schlimmer. "Das ist ein gemeinschaftliches Problem", sagt Coach Rick Carlisle völlig zurecht.
Rebounding ist ein Teamsport innerhalb eines Teamsports. Am Ende sieht derjenige gut aus, der den Ball abgreift, aber dazu beitragen muss jeder. Passiert das nicht, hapert es zumeist entweder an der Einstellung oder der Abstimmung.
Ähnlich ist es mit den Ballverlusten: 15,8 Mal pro Spiel verlieren die Mavs den Ball, ligaweit Platz drei.
Marion: "Ausreden bringen uns nicht weiter"
Neun auslaufende Verträge machen die Situation schwierig, die Zukunft zahlreicher Spieler steht auf dem Spiel. Und die Körpersprache lässt erahnen, dass der eine oder andere frustriert ist, wenn sein Kollege mal wieder Mist gebaut hat.
Dirk Nowitzki mahnt: "Es wäre leicht, jetzt das Handtuch zu werfen. Es ist hart, weiter zu machen. Aber genau das werden wir tun."
Dominique Jones, sonst eher kein Spieler der lauten Töne, stellt klar: "2011 hatten wir auch Spieler im Vertragsjahr: J.J. Barea oder DeShawn Stevenson zum Beispiel. Die haben sich trotzdem den Hintern aufgerissen. Das darf keine Ausrede sein."
Musterprofi Shawn Marion wird noch deutlicher: "Wir werden für unseren Job bezahlt, also müssen wir ihn auch bestmöglich erledigen. Ausreden bringen uns nicht weiter."
Nowitzki nimmt sich in die Pflicht
Für Coach Carlisle ist es die schwierigste Situation, seit er die Mavs trainiert. Er hat nach wie vor kein Vertrauen in eine bestimmte Rotation, die Starting Five wird regelmäßig verändert und die Integration Dirk Nowitzkis braucht nach dessen Knieverletzung noch Zeit.
Nur hat Dallas diese Zeit eigentlich nicht. Nach fünf Niederlagen in Serie und der drittschlechtesten Punktedifferenz im Westen verliert Dallas zunehmend den Anschluss an die Playoff-Plätze.
Anders als das Team weiß Nowitzki zumindest, wo es bei ihm noch hakt: "Mir fehlt noch die Spritzigkeit, deshalb komme ich beim Wurf nicht richtig vom Boden weg. Und deshalb rollen viele Würfe wieder raus." Kommen die Spielpraxis und Spritzigkeit zurück, wird alles besser, meint Nowitzki.
Auch für das Team: "Es ist momentan weder defensiv noch offensiv besonders schön. Und auch nicht beim Rebounding. Aber ich komme immer besser in Form, und wenn ich voll da bin, kann ich in all diesen Bereichen ein bisschen helfen, glaube ich."
Spurs mit Auswärtsmisere
Derartige Probleme sind den Spurs völlig fremd. Selbst Verletzungen werfen den Rivalen nicht aus der Bahn, einmal mehr gehört San Antonio zum Besten, was die NBA zu bieten hat.
Allerdings - und das könnte allen Mavs-Fans Hoffnung machen - hat das Team von Coach Gregg Popovich vier Auswärtspartien in Serie verbockt, allesamt gegen die Westkonkurrenz.
Der Auftrag ist also klar, doch der Respekt vor Dallas ist trotz der aktuellen Tabellenlage groß: "Wir erwarten einen Gegner, der vor seinen Fans mit viel Energie spielen wird", so Tony Parker. "Besonders nachdem wir die Mavs letzte Woche in unserer Halle so deutlich schlagen konnten."
Es ist kein aussichtsloses Unterfangen, die Spurs im American Airlines Center schlagen zu wollen. Mit einem Sieg könnte man vielleicht sogar eine Serie starten, Washington und New Orleans heißen zwei der nächsten drei Gegner.
Aber es muss vieles passen, damit Dallas San Antonio schlagen kann. "Hoffentlich machen sie nicht wieder 20 von 30 Dreiern rein", sagt Chris Kaman. Wie war das mit den Ausreden?
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