Im zweiten Spiel der Nacht setzten sich die Chicago Bulls gegen die Atlanta Hawks durch, die Bulls reisen nun nach Miami, wo in der Nacht auf Samstag das letzte Playoff-Ticket in der Eastern Conference vergeben wird.
Philadelphia 76ers (E7) - Miami Heat (E8) 105:104 (BOXSCORE)
36 Sekunden vor dem Ende fand Joel Embiid Kelly Oubre Jr. unter dem Korb für ein And-1, der Philadelphia eine Dreipunkteführung bescherte. Zuvor hatte Embiid mit einem Dreier sowie einen And-1 endlich ein wenig Rhythmus gefunden, nachdem zuvor wenig zusammenließ. Der Matchwinner war aber Nicolas Batum, der mt 20 Punkten (6/10 3P) einen Saisonbestwert aufstellte, sechs Dreier verwandelte und einen Distanzwurf von Tyler Herro blockte, der den Ausgleich bedeutet hätte.
Embiid (23 Punkte, 6/17 FG, 15 Rebounds) war am Ende Topscorer für Philadelphia, Tyrese Maxey (19, 6/16) blieb die meiste Zeit unauffällig. Für Miami war Herro (25, 9/27, 9 Assists) bester Scorer, allerdings ging beim Guard lange nichts, erst im vierten Viertel taute Herro auf und erzielte dort 16 Zähler. Jimmy Butler (19, 5/18, 5 Steals) war in der Crunchtime kein Faktor, der Superstar der Heat verletzte sich im ersten Viertel am Knie und schleppte sich in der Folge über das Feld. Jaime Jaquez Jr. (15, 6/11) hatte gute Momente, traf in der Crunchtime aber einige unglückliche Entscheidungen.
Die Sixers sichern sich durch den Sieg den 7-Seed und treffen damit in der ersten Playoff-Runde auf die New York Knicks. Spiel 1 der Serie findet in der Nacht auf Sonntag um 0 Uhr. Die Heat bekommen einen Tag zuvor noch eine Chance, in die Playoffs einzuziehen, sie treffen daheim auf den Sieger zwischen Chicago und Atlanta.
Es war von Beginn an das erwartet zähe Spiel, in dem beide Defenses dominierten. Die Gäste erzielten in den ersten knapp sechs Minuten nur zwei Zähler, dazu kassierte Bam Adebayo (10, 12 Rebounds) schnell zwei Fouls gegen Embiid. Schlechter hätte Miami nicht starten können, doch mit der Umstellung auf Zone gelangen gleich mehrere Steals und die Sixers bekamen den Ball nicht mehr in den Post. So führte Miami nach dem ersten Viertel (23:22), musste aber einen Schockmoment durchleben, als Oubre Jr. auf das Knie von Butler fiel und dieser eine Weile liegen blieb und in der Folge etwas humpelte.
Jimmy Butler verletzt sich zum Ende des ersten Viertels
Der Forward biss aber auf die Zähne und war Teil einer bärenstarken Defense. Philly fand keine Mittel gegen die sich immer wieder wandelnde Zonenverteidigung (Delon Wright und Haywood Highsmith machten ihre Sache gut), Butler hatte schon Mitte des zweiten Abschnitts 4 Steals eingesammelt, sodass Miami trotz schwacher Halbfeld-Offense immer wieder leichte Zähler in Transition verbuchen konnte. Die Sixers wirkten verunsichert, auch weil es schon vor der Pause erste Buhrufe gab. Embiid (nur 2/8 in Halbzeit eins) und Tobias Harris (9, 4/10) vergaben einige leichte Leger und Miami traf auf der Gegenseite plötzlich auch Dreier, sodass man zur Pause plötzlich schon mit 51:39 führte.
Und auch nach dem Wechsel fehlten den Gastgebern zunächst die Lösungen. Embiid war weiter kaum ein Faktor, Miami schaffte es immer wieder, dass der Center den Ball nicht im Post bekam. Erst zwei vergebene Freiwürfe von Caleb Martin befeuerten einen 9:0-Lauf, der auch das Publikum wieder aufweckte. Rollenspieler wie Batum oder Buddy Hield (7) trafen hierbei wichtige Würfe, dennoch blieben die Heat in Front, obwohl Butler und Herro zusammengerechnet bei 8/33 aus dem Feld standen.
Aber das Momentum hatten nun die Sixers und Batum war weiter heiß. Neun Minuten vor Schluss brachte der Franzose die Gastgeber nach einer Ewigkeit wieder in Front. Philadelphia attackierte die Zone nun besser und am Ende war dann auch Embiid zur Stelle. Sechs verwandelte Freiwürfe in den letzten 25 Sekunden besiegelten schließlich das Schicksal der Heat. Ein Dreier von Herro in der Schlusssekunde war nur noch Ergebniskosmetik.
Sixers vs. Heat: Die Statistiken zum Spiel
Stat | Sixers | Heat |
Punkte | Joel Embiid (23) | Tyler Herro (25) |
Rebounds | Joel Embiid (15) | Bam Adebayo (12) |
Assists | Maxey, Hield (je 6) | Tyler Herro (9) |
Steals | Kyle Lowry (2) | Jimmy Butler (5) |
Blocks | Oubre Jr., Batum, Reed (je 1) | Bam Adebayo (2) |
Chicago Bulls (E9) - Atlanta Hawks (E10) 131:116 (BOXSCORE)
- Die Bulls bekommen ihre Chance auf den letzten Playoff-Spot, gegen Atlanta setzte man sich letztlich souverän durch. Der Grundstein dafür wurde im ersten Viertel gelegt, als die Bulls mit einem späten Run eine 40:22-Führung nach den ersten zwölf Minuten erspielten. Die Geschichte wiederholte sich schließlich im dritten Viertel, als die Bulls mit einem 24:4-Lauf davon zogen und den Vorsprung auf +22 vor dem Schlussabschnitt ausbauten. Als Team trafen die Bulls 57 Prozent aus dem Feld.
- Es war vor allem die Show von Coby White, der mit Atlantas Guards machen konnte, was er wollte. Mit 42 Punkten (15/21 FG) stellte der Spielmacher einen neuen Karrierebestwert auf, dazu kamen 9 Rebounds und 6 Assists. So blieb DeMar DeRozan (22, 10/19, 9 Assists) eher die Rolle des Playmakers. Nikola Vucevic (24, 11/21, 12 Rebounds) scorte effizient, gleiches galt für Ayo Dosunmu (19, 8/12), der drei seiner vier Dreier versenkte.
- Atlanta fehlte auf der Gegenseite einfach die Tiefe im Kader. Zwar konnte Trae Young (22, 4/12 FG, 9/11 FT, 10 Assists, 6 TO) mitwirken, der Guard blieb aber sehr blass und verzichtete nach der Pause auf seine Schiene an der linken Hand. In Saddiq Bey, Jalen Johnson und Onyeka Okongwu fehlten drei wichtige Rotationsspieler, das machte sich bemerkbar bei den Bulls-Runs, wo einige Reservisten der Hawks auf dem Feld standen. Gute Dinge geschahen fast ausschließlich, wenn Dejounte Murray (30, 11/21) die Fäden zog. Nach der Pause kühlte aber auch er ab. Clint Capela (22, 17 Rebounds) und Bogdan Bogdanovic (21, 8/18) waren die anderen zweistelligen Scorer der Gäste.
- Alex Caruso spielte für die Bulls nur 17 Minuten und wurde in der zweiten Halbzeit in den letzten 20 Minuten nicht mehr eingesetzt. Der Guard verletzte sich in den ersten 24 Minuten, als ihn Andre Drummond beim Zurücklaufen über den Haufen rannte. Ob Caruso gegen Miami auflaufen kann, ist noch unklar. Laut Adrian Wojnarowski handelt es sich um eine "signifikante" Verstauchung des Fußes. Beide Teams trafen sich bereits in der gleichen Situation im Vorjahr am South Beach, damals setzten sich die Heat knapp durch und marschierten in der Folge in die NBA Finals.
Bulls vs. Hawks: Die Statistiken zum Spiel
Stat | Bulls | Hawks |
Punkte | Coby White (42) | Dejounte Murray (30) |
Rebounds | Nicola Vucevic (12) | Clint Capela (17) |
Assists | DeMar DeRozan (9) | Trae Young (10) |
Steals | Coby White (2) | Murray, Bogdanovic (je 2) |
Blocks | Andre Drummond (3) | Bogdan Bogdanovic (2) |