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NBA - Giannis Antetokounmpo lässt Bucks-Zukunft weiter offen: Man kann es ihm nicht verdenken

Von Robert Arndt
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Giannis Antetokounmpo hat in den vergangenen Wochen mit seinen Aussagen über seine Zukunft bei den Milwaukee Bucks mehrfach für Aufsehen gesorgt. Wird der Grieche die Bucks tatsächlich bald verlassen? Ein unrealistisches Szenario ist das auf keinen Fall.

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"Wir müssen die Entwicklung abwarten", sagte Antetokounmpo Ende August zu seiner Zukunft in Milwaukee. Dies ließ bei den Bucks zahlreiche Alarmglocken schrillen, auch weil es nicht nötig war, solche Worte zu wählen.

Denn: Antetokounmpo kann ab dem 22. September seinen Vertrag in Wisconsin, der noch bis 2026 läuft (das letzte Jahr enthält eine Spieler-Option), vorzeitig verlängern. Allerdings ergibt dies aus finanzieller Sicht kaum Sinn, wie der 28-Jährige auch selbst anmerkte. Warum also entschloss sich Giannis nun zu diesen Aussagen, wenn eine Verlängerung ohnehin kein Thema sein kann?

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Giannis Antetokounmpo: Auch 2020 ließ er sich viel Zeit

Im Interview mit der New York Times deutete er die Gründe an, vornehmlich einen: Giannis will einen weiteren Titel, er möchte in seiner Prime mit seinen Teams stets eine Chance auf eine weitere Meisterschaft haben. Das betonte der Grieche bereits 2020, als der zweifache MVP ein Jahr vor seiner Free Agency lange grübelte, was er machen solle.

In der Bubble waren die Bucks als Top-Seed - auch wegen einer Verletzung von Antetokounmpo - in den Conference Semifinals an den Miami Heat gescheitert und die Gerüchteküche brodelte, auch wenn Antetokounmpo eine Trade-Forderung kategorisch ausschloss. Auf der anderen Seite unterschrieb er aber auch nicht sofort einen Supermax-Vertrag, als er dazu berechtigt war.

Stattdessen hielt er den Druck auf die Franchise hoch, womöglich zu hoch. Noch vor der Free Agency sickerte durch, dass sich die Bucks Restricted Free Agent Bogdan Bogdanovic sichern würden. Das war so aber gar nicht erlaubt, weil man vor Start der Free Agency keine Gespräche mit kommenden vertragslosen Spielern hätte führen können. Der Deal platzte, die Bucks mussten einen Zweitrundenpick abdrücken.

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Giannis Antetokounmpo: Seine Mitspieler altern

Kurz zuvor hatten die Bucks aber einen Trade mit New Orleans eingefädelt, der ihnen zwar Jrue Holiday brachte, aber gleich fünf Erstrundenpicks kostete. Am Ende stand der Titel und man kann sagen, dass es sich alleine schon deshalb gelohnt hat. Doch für folgenden Jahre ist das durchaus ein Problem.

Der Kader ist in die Jahre gekommen, Antetokounmpo (28) ist hier bereits der jüngste der Schlüsselspieler. Center Brook Lopez (35) hatte bereits eine Rücken-OP, bei Khris Middleton (32) war zuletzt das Knie kaputt und Holiday (33) kann im kommenden Sommer aus seinem Vertrag aussteigen. Dazu kommt, dass der Kader entsprechend teuer ist, vor allem für ein Team aus einem vergleichsweise kleinen Markt.

So sind die Bucks eines von vier Teams, welches über dem "Second Apron" (die anderen sind Golden State, die Clippers und Phoenix) liegt und haben entsprechend wenig Flexibilität. Die Chancen, sich zu verstärken, sind ohne Picks und ohne finanziellen Spielraum sehr gering, das wird auch Antetokounmpo wissen.

Milwaukee Bucks: Der Kader in der Übersicht (Gehälter in Mio. Dollar)

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Jrue Holiday (36,9)Grayson Allen (8,9)Khris Middleton (29,3)Giannis Antetokounmpo (45,6)Brook Lopez (25)
A.J. Jackson (1,1)Malik Beasley (2,7)Pat Connaughton (9,4)Jae Crowder (3,2)Bobby Portis (11,7)
-A.J. Green (1,9)MarJon Beauchamp (2,6)Thanasis Antetokounmpo (2,3)Robin Lopez (3,2)
--Chris Livingston (1,1)--
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Giannis Antetokounmpo: Mit den Bucks ein Contender in 2023/24

Umso wichtiger ist es, dass die Bucks nach zwei enttäuschenden Postseasons (Aus in Runde zwei gegen Boston, Aus in Runde eins gegen Miami) wieder in die Spur kommen. Klar spielten jeweils Verletzungen eine Rolle (Middleton 2022, Giannis 2023), trotzdem gab es Anzeichen, dass Milwaukee nicht mehr so dominant wie in früheren Jahren auftrat - trotz Platz eins in der Regular Season.

Offensiv war man zu abhängig von Giannis (nur Platz 13 im O-Rating), das sollte sich in der Heat-Serie rächen. Mit Adrian Griffin herrscht nun zwar frischer Wind an der Seitenlinie, dennoch ist es ein Risiko, einen Rookie-Coach mit einer solchen Aufgabe zu betrauen, erst in dieser Drucksituation, in der sich die Bucks befinden.

Giannis' Aussagen befeuern diesen noch einmal öffentlich, intern dürfte man in Milwaukee dennoch nicht überrascht sein. Antetokounmpo machte nie einen Hehl daraus, dass er stets um Titel spielen wolle. Es ist nur jetzt wieder ein Thema, weil Milwaukee es nun zwei Jahre in Folge nicht geschafft hat und Giannis nun wieder eine Vertragsverlängerung unterzeichnen könnte.

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Giannis Antetokounmpo: Wie lange bleibt er in Milwaukee?

Aber ist eine Meisterschaft auch realistisch? An der Spitze ist der Kader zwar exzellent besetzt (es bleiben Fragezeichen bei Middleton), doch hinter den großen Vier wird es schnell dünn. Es gibt schlichtweg keinen Ersatz für Holiday, für den Moment sind die beiden Two-Way-Spieler Lindell Wigginton und TyTy Washington Jr. die nominellen Backup-Spielmacher.

Das ist sehr dünn, auch wenn Middleton oder Giannis hier einspringen können. Milwaukee wird trotzdem wieder zu den besten Teams im Osten gehören, der große Favorit sind sie jedoch nicht. Ob Giannis das reicht? Auszuschließen ist das nicht. "Solange wir jedes Spiel mit der richtigen Einstellung angehen und alles dem einen Ziel unterordnen, kann ich mir vorstellen, für immer bei den Milwaukee Bucks zu bleiben", beteuerte Antetokounmpo im Full 48 Podcast noch einmal.

Für die nahe Zukunft sollte ein Verbleib gesichert sein, doch sobald Lopez, Middleton und Holiday keine Starspieler mehr sind oder Letzterer wider Erwarten die Bucks verlässt, könnte es große Probleme in Milwaukee geben. Und wenn man auf das Alter dieses Trios schaut, muss dieser Zeitpunkt gar nicht mehr soweit weg sein.