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NBA-Kolumne Above the Break: Warum die Boston Celtics noch besser sind als letztes Jahr

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© getty

Die Boston Celtics galten als einer der Gewinner der Offseason - bis ein Skandal um ihren Head Coach und mehrere Verletzungen alles durcheinander brachten. Nur das Team nicht. Warum der amtierende Ost-Champion noch besser sein kann als in der Vorsaison.

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Bei vielen der vermeintlichen Topteams stottert zu Saisonbeginn noch der Motor, darunter sowohl Bostons letzter Playoff-Gegner im Osten (Miami) als auch der amtierende Champion aus Golden State. Es wäre verständlich, wenn das bei den Celtics auch der Fall wäre - schließlich fehlt ihnen in Robert Williams nicht nur ein Schlüsselspieler, sondern sie mussten kurz vor Saisonbeginn aus dem Nichts auch noch ohne ihren bisherigen Head Coach Ime Udoka auskommen, der vom Team für mindestens ein Jahr suspendiert wurde.

Große Anlaufschwierigkeiten hat dessen Nachfolger Joe Mazzulla, der zuvor als Assistant Coach fungierte, allerdings nicht. Boston steht bei 10-3, ohne die beiden "Schönheitsfehler" in Overtime-Niederlagen gegen Cleveland hätten die Celtics aktuell die beste Bilanz der Liga. Dafür haben sie immerhin die längste aktive Siegesserie (6 Spiele) ...

Defensiv ist Boston zwar weit entfernt vom liga-besten Rating der Vorsaison. Aktuell reicht es hier nur für Platz 23. Aber: Cleaning the Glass zufolge erlaubt Boston die richtigen Würfe, lässt kaum Abschlüsse am Ring oder von draußen zu - die gegnerischen Teams sind bisher nur dummerweise brandheiß aus der Mitteldistanz. Normalisiert sich das ein wenig, wird auch das Rating besser aussehen (und es fehlt, nun, die Special Sauce ihrer Defense).

Celtics-Offense: Besser als die KD-Warriors?

Die größere Geschichte ist aktuell aber so oder so eine andere. Die Celtics stellen momentan die beste Offense der NBA-Geschichte (120,4 Punkte pro 100 Ballbesitze). Das mag über die letzten Jahre an Bedeutung verloren haben, weil Offensiv-Ratings ligaweit ansteigen - aber Boston hebt sich selbst von dieser Entwicklung ab.

Die Celtics sind aktuell 2,5 Punkte pro 100 Ballbesitze besser als Rang 2 (Denver) - so groß ist die Distanz ansonsten zwischen Platz 2 und Platz 7. Im Halbfeld ist es sogar noch extremer: Hier trennen die Celtics fast genau 6 Punkte vom zweitplatzierten Dallas ... und über 7 Punkte von den 16/17er Warriors.

Wie kann das sein? Die folgenden Gründe lassen sich identifizieren:

1. Mazzulla mag Mathe

Der neue Coach hat das Augenmerk sogar noch mehr auf die Dreierlinie verfrachtet. Boston nimmt über 44 Prozent seiner Würfe von draußen, das ist Ligaspitze und nochmal fünf Prozent mehr als unter Udoka. Nur fünf Teams nehmen mehr Spot-Up-Würfe als die Celtics, niemand ist dabei ansatzweise so effizient (1,23 Punkte pro Spot-Up-Play!).

Das Team ist momentan kollektiv on fire - Boston verfügt über die drittbeste Dreierquote der Liga, was bei der Frequenz natürlich zu guten Resultaten führt. Aus der festen Rotation treffen alle Schützen außer Marcus Smart (28,3 Prozent) derzeit zwischen 35,7 und 50 Prozent. Das ist absurd, und ganz so extrem auch eher nicht haltbar (wobei einige Spieler auch besser treffen könnten ... egal).

NBA: Die Dreierquoten der Celtics-Rotation

Spielerversuchte Dreier/SpielQuote in %
Jayson Tatum9,538,7
Jaylen Brown735,7
Marcus Smart5,428,6
Al Horford4,647,8
Sam Hauser4,445,6
Derrick White3,539,1
Malcolm Brogdon3,536,8
Grant Williams3,350

Aber: Ein sehr großer Teil dieser Würfe ist tatsächlich auch gut herausgespielt und offen. Die Celtics nehmen sehr selten unvorbereitete Würfe, sondern spielen konsequent Drive-and-Kick und finden gute Abschlüsse, auch von anderen Spots.

Die Celtics sind momentan von jedem Fleck auf dem Court überdurchschnittlich effizient. So kaschieren sie auch, dass sie aktuell nur 30,7 Prozent ihrer Würfe am Ring nehmen (Platz 25 ligaweit) - auch hier gehört allerdings erwähnt, dass der mit Abstand gefährlichste Rim-Runner und Lob-Empfänger momentan eben noch zusieht. Mit Williams kommt früher oder später noch eine weitere Dimension zu dieser Offense hinzu.

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