NBA-Saisonvorschau: ORLANDO MAGIC
Orlando Magic: Die Transaktionen
Neuzugänge
- Draft: Paolo Banchero (#1), Caleb Houstan (#32)
Abgänge
- Free Agency: Robin Lopez (Cavaliers)
Orlando Magic: Die wichtigsten Statistiken 2021/22
Bilanz Regular Season | Offensiv-Rating | Defensiv-Rating | Net-Rating |
22-60 (Platz 15 im Osten) | 103,9 (29.) | 112,1 (19.) | -8,1 (28.) |
Orlando Magic: Die Strategie in der Offseason
Für die Magic drehte sich diesen Sommer alles um die Frage, wer an Draft-Position eins die richtige Wahl für die Franchise sein würde. Nach wochenlangem Pokerspiel wurde es schließlich Paolo Banchero, der gleichzeitig auch die einzige nennenswerte Addition zum Kader war.
Stattdessen wurden die eigenen Spieler gehalten. Mo Bamba (20,6 Mio. Volumen), Bol Bol (4,4 Mio.) und Gary Harris (26 Mio.), der sich kürzlich einer Meniskus-OP unterziehen musste, erhielten neue Zweijahresverträge und dürfen sich weiter beweisen. Harris ist zudem ein interessanter Trade-Kandidat für Contender, die Verletzung könnte hier aber einen Strich durch die Rechnung machen.
Vielmehr dreht sich aber alles um den jungen Kern aus Anthony, Suggs, Wagner, Banchero oder Carter Jr. Sie sollen alle den nächsten Schritt machen und stehen für die Zukunft in Orlando. Am weitesten sind hier Carter und Wagner, dem nach einer starken EuroBasket mit Deutschland eine Breakout-Saison zugetraut wird. Als sekundärer Spielmacher vom Flügel ist der Berliner essentiell für dieses Magic-Team.
Und dann sind da noch Markelle Fultz sowie Jonathan Isaac. Letzterer verpasste wegen Knieverletzungen die vergangenen beiden Jahre und soll im Laufe der Saison endlich wieder ins Spielgeschehen eingreifen. Als defensivstarker Forward passt er wie die Faust aufs Auge zur Philosophie in Florida. Fultz steht dagegen nach Kreuzbandverletzung für die kreativen Momente und zeigte zum Ende der Saison ein solides Comeback, wurde aber zuletzt durch eine Verletzung am Zeh wieder zurückgeworfen. Trotz allem wird es interessant zu sehen sein, wie Coach Jamahl Mosley die beiden in das Teamkonstrukt eingliedern wird.
Orlando Magic: Die Schwachstellen
Die Schwachstellen sind gewissermaßen ähnlich zur Vorsaison. Orlando fehlt es an Ball Creation von den Guard-Positionen. Anthony und Suggs könnten das in der Zukunft mal regeln, sind aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht so weit, um konstant gute Offense zu kreieren. Stattdessen sah Orlandos Offense am besten aus, wenn Wagner vom Flügel die Angriffe initiierte.
Darüber hinaus fehlt es dem Kader an einem elitären Schützen. Zu diesem Zweck wurde Caleb Houston gedraftet, als Zweitrundenpick wird er aber eher nicht 25 Minuten pro Spiel machen. Letztlich haben die Magic einige solide Dreierschützen, keine nimmt diese aber mit einem hohen Volumen (Ausnahmen: Anthony, Okeke) oder trifft diese hochprozentig (Ausnahme: Harris). Dieser Makel wurde in der Offseason nicht adressiert, auch hier erhofft man sich intern Wachstum.
NBA Preview: Der Kader der Orlando Magic
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Cole Anthony | Jalen Suggs | Franz Wagner | Paolo Banchero | Wendell Carter Jr. |
Markelle Fultz | Terrence Ross | Chuma Okeke | Jonathan Isaac | Mo Bamba |
R.J. Hampton | (Gary Harris) | Caleb Houstan | Moritz Wagner | Bol Bol |
David Cannady | - | - | - | - |
Orlando Magic: Der Hoffnungsträger
Womöglich ist es aber auch Paolo Banchero, der viele dieser angesprochenen Probleme löst. Zusammen mit Wagner hat Orlando nun gleich zwei spielstarke Flügelspieler, die das Potenzial haben, an beiden Enden des Feldes zu glänzen. Das ist keine schlechte Formel, wenn man zum Beispiel nach Boston blickt, auch wenn Jayson Tatum und Jaylen Brown derzeit in einer ganz anderen Liga spielen.
Von Banchero erhofft man sich vor allem, dass dieser Spiele übernehmen kann und für sich oder sein Team jederzeit einen guten Wurf kreieren kann. Das wird nicht von jetzt auf gleich geschehen, aber in Orlando wird man die Geduld aufbringen, die der Top-Pick benötigen wird. Zumindest ist Banchero seit der Dwight-Howard-Ära der erste Spieler im Magic-Jersey, dem man es zutraut, dass er sich zu einem echten Star entwickeln kann.
Orlando Magic: Fazit
Orlando hat keine verrückten Sachen gemacht, stattdessen setzt das Team auf einen langsamen und organischen Aufbau der Franchise. Die Magic hielten auch im Vorjahr in Bestbesetzung oft gut mit und waren deutlich besser als es die 22 Siege in der Endabrechnung vermuten ließen. Darauf lässt sich aufbauen.
Zu einem Playoff-Team macht dies Orlando nicht, es dürfte ein weiteres Mal in die Lottery gehen. Damit wird man leben können, erst recht, wenn man am Ende des Tages einen Spieler vom Format von Victor Wembanyama oder Scoot Henderson draften darf. Gerade auf den Guard-Positionen kann dieser Kader noch einen hochtalentierten Youngster gut vertragen.