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NBA-Kolumne Above the Break: Ja Morant und der Sprung zum Superstar - und darüber hinaus?

Nur Russell Westbrook (l.) erzielte als Guard mal mehr Punkte in der Zone als Ja Morant.
© getty
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Mit seiner Athletik und seiner Körperkontrolle ist Morant beinahe ohne Parallelen. Der junge Derrick Rose wird immer mal wieder genannt und einige Ähnlichkeiten gibt es tatsächlich, allerdings kam Rose nie über 10,3 Punkte in der Zone pro Spiel hinaus.

Morant steht aktuell bei 15 (!) - nur Russell Westbrook hat das als Guard mal geschafft, ebenfalls exakt 15 Zähler in der 19/20er Micro-Ball-Saison bei den Rockets. In der aktuellen Saison stehen lediglich Giannis Antetokounmpo und Nikola Jokic vor ihm - ohne großen Abstand wohlgemerkt.

Was sticht in dieser Tabelle heraus (abgesehen davon, dass viele NBA-Spieler nach wie vor kleiner gelistet werden, als sie sind)?

Tabelle: Die Topscorer in der Zone

RangSpielerPunkte in der ZoneKörpergröße (offiziell)
1Giannis Antetokounmpo15,62,11
2Nikola Jokic15,32,11
3Ja Morant151,90
4Deandre Ayton14,22,11
5Anthony Davis14,12,08
6Jarrett Allen13,52,11
7Domantas Sabonis12,22,11
8Bam Adebayo122,06
8LeBron James122,06
10Jimmy Butler11,42,01

Morant ist dabei nicht einfach nur ein spektakulärer Athlet und "Kraft-Finisher", er verfügt über einen guten Floater, Spielwitz und überragenden Touch bei Layups. Die 65 Prozent, die er aktuell am Ring trifft, erreichte Rose in seiner Karriere nie, Westbrook immerhin einmal (bei geringerem Volumen allerdings; vergangene Saison in Washington).

Es wirkt zwar bisweilen außer Kontrolle, ist es aber selten - im Gegenteil. Morant liest das Spiel und nutzt die eigene Scoring-Power, um auch Teamkollegen in Szene zu setzen. Viele seiner Assists sind so quasi nur ihm möglich, weil er gegnerische Defenses mit Hilfe seiner Athletik so manipuliert, dass sich Freiräume für andere ergeben.

Die Athletik von Ja Morant ermöglicht diesen Pass.
© nba.com/stats
Die Athletik von Ja Morant ermöglicht diesen Pass.

Ja Morant ist ein teamdienlicher Superstar

Seine Assists sind in der aktuellen Saison etwas zurückgegangen, er sucht häufiger den eigenen Abschluss, trotzdem ist sein Spiel enorm teamdienlich. Morant ist durchaus gewillt, offensiv auch mal in die Ecke zu gehen und andere Spieler, etwa Bane, Plays laufen zu lassen.

Er wartet in solchen Angriffen nicht mit den Händen an der Hüfte an der Mittellinie wie manch anderer (Luka Doncic ...), sondern hilft durch eigene Screens oder als Off-Ball-Cutter. Seine Gravity ist vom Naturell her völlig anders als die von Stephen Curry, aber auch er kann Würfe kreieren, ohne dabei ein einziges Mal den Ball zu berühren.

Da Ja Morant hier nicht einfach stehen bleibt, bekommt Jaren Jackson sehr leichte Punkte.
© nba.com/stats
Da Ja Morant hier nicht einfach stehen bleibt, bekommt Jaren Jackson sehr leichte Punkte.

Nicht falsch verstehen: Morant hat viel Kontrolle über die Grizzlies-Offense, nutzt die viertmeisten Pick'n'Roll-Plays ligaweit (auch wenn der erstplatzierte Trae Young fast 5 mehr pro Spiel nutzt) und wird bei der Usage-Rate unter den Guards nur von Doncic, Young und Donovan Mitchell übertroffen.

Und doch bezieht er sein Team auf eine Art und Weise mit ein, wie es viele junge Stars sonst nicht können (oder wollen). Schon vor seinem Ausfall bot er etwa Bane den Raum, selbst zu einem MIP-Kandidaten zu reifen. Die Grizzlies wirken auch deshalb wie eins der tiefsten Teams der Liga, weil ihr bester Spieler sich nicht selbst über die anderen stellt.

Memphis Grizzlies: Jetzt schon All-In?

Natürlich aber auch deshalb, weil das Front Office über die vergangenen Jahre viele ziemlich gute Draft-Entscheidungen getroffen hat. Memphis befindet sich in einer beneidenswerten Situation: Drei ihrer vier besten Spieler sind 23 oder jünger (Morant, Bane, Jaren Jackson Jr.) und selbst der vierte im Bunde (Dillon Brooks) ist erst 25.

Mit diesem Kern steuern die Grizzlies Stand jetzt Richtung Heimvorteil und auf über 50 Siege zu, der Puffer auf Rang 5 ist bereits recht üppig. Und sie haben alle Möglichkeiten, um ihr Team noch mit Trades zu ergänzen oder zu verstärken, wenn sie die Chance wittern, sich sogar noch weiter nach oben zu orientieren.

Die vergangenen Wochen zeigen nämlich: Die Zeit, um anzugreifen, kommt vielleicht früher als erwartet. Denn Bane hat in dieser Hinsicht schon recht: Es ist keine Debatte mehr, ob Morant ein All-Star ist. Er ist zu Höherem berufen.

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