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NBA: Lakers-Comeback in Miami kommt zu spät - Wagner-Brüder überragen - Warriors siegen trotz Curry-Off-Night

Von Robert Arndt
Die Los Angeles Lakers unterlagen in der Nacht auf Montag den Miami Heat.
© getty

Die Los Angeles Lakers zeigen in Miami Moral, verlieren letztlich aber doch. Die Wagner-Brüder spielen beide großartig und ärgern den Spitzenreiter im Osten. Die Golden State Warriors gewinnen das Spitzenspiel im Westen - trotz eines schwachen Stephen Curry.

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New York Knicks (23-24) - L.A. Clippers (23-25) 110:102 (BOXSCORE)

  • Nach zuletzt drei teils desaströsen Heimniederlagen am Stück konnten sich die Knicks gegen die Clippers ein wenig mit ihrem Heimpublikum versöhnen. Auch der viel kritisierte Julius Randle zeigte ansteigende Form, der Power Forward kam in 40 Minuten auf 24 Punkte (8/15 FG, 3/7 Dreier), 9 Rebounds und 5 Assists. Die 7 Ballverluste waren der kleine Schönheitsfehler seiner guten Performance.
  • Beide Teams starteten ungewohnt heiß für den frühen Tip-Off (13 Uhr Ortszeit), die Gastgeber trafen acht ihrer ersten elf Triples, bei den Clippers waren es immerhin 60 Prozent (6/10) in den ersten zwölf Minuten. Das konnte die Akteure natürlich nicht halten, in Halbzeit zwei trafen beide Teams nicht einmal mehr 35 Prozent aus dem Feld.
  • Die Knicks hatten früh eine zweistellige Führung und gaben diese auch nicht mehr her. Im vierten Abschnitt wuchs der Vorsprung zeitweise auf 14 Zähler an. Bester Knick war mal wieder R.J. Barrett (28, 14 Rebounds, 6 Assists), während Cam Reddish, der erst kürzlich via Trade aus Atlanta gekommen war, erstmals eingesetzt wurde. In gut fünf Minuten wurden 2 Zähler und 2 Rebounds für den Forward notiert.
  • Bei den Clippers wehrte sich insbesondere Reggie Jackson (26, 10/18 FG, 5 Assists), ansonsten verloren die Gäste das Spiel an der Freiwurflinie (nur 20/30 FT) und an den Brettern (40:52). Ivica Zubac (17, 14 Boards) verbuchte ein gutes Double-Double, während Isaiah Hartenstein (1 Rebound, 1 Block) diesmal nur knapp vier Minuten in der ersten Halbzeit spielen durfte. Stattdessen erhielt Serge Ibaka (9, 4/6, 5 Rebounds) den Löwenanteil der Backup-Minuten auf der Fünf.

Washington Wizards (23-24) - Boston Celtics (24-24) 87:116 (BOXSCORE)

  • Wurfkrise? Dieses Thema schob Jayson Tatum in der Hauptstadt mal ganz schnell zur Seite. Vor der Partie hatte der All-Star der Celtics seine letzten 20 Dreier allesamt nicht getroffen, bei den Wizards saßen dagegen die ersten vier. Mit 31 Punkten legte der Forward dazu noch einen Saisonrekord auf, so viele Zähler hatte in dieser Saison noch kein Spieler nach 24 Minuten.
  • Und wer weiß, vielleicht hätte auch das Career High von 60 Punkten gewackelt, wenn die Partie etwas länger offen gewesen wäre. Zum Ende des dritten Viertels führten die Gäste aus Boston bereits mit 22 Punkten, Tatum stand bei 48, kam aber sieben Minuten vor dem Ende noch einmal nur gute 180 Sekunden zurück. So wurden es letztlich 51 Punkte (18/28 FG, 9/14 Dreier, 6/6 FT, dazu 10 Rebounds, 7 Assists) in knapp 33 Minuten, wobei die neun verwandelten Dreier ein persönlicher Bestwert waren.
  • "Wenn man so viele Würfe vergibt und weiß, wozu man fähig ist, dann muss man manchmal einfach darüber lachen", sagte Tatum über seinen Slump. "Es ist so simpel, manchmal vergibt man einfach Würfe. Es gibt sehr viele Spiele."
  • Es war das beste Spiel der Celtics seit Wochen, die auch defensiv konzentriert auftraten. Für die meiste Zeit blieben die Wizards unter 40 Prozent aus dem Feld, auch Bradley Beal (19, 7/17, 7 Assists) konnte daran nur wenig ändern. Vor allem aus der Distanz blieben die Gastgeber kalt, nur Kyle Kuzma (12) und Thomas Bryant (11) trafen mehr als einen Versuch (8/34 als Team).
  • Boston hatte erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit alle Spieler an Bord, neben Tatum machten auch Jaylen Brown (18, 4/9 Dreier, 10 Boards) und Marcus Smart (11, 6 Assists, 4 Steals) ihre Sache gut. Dennis Schröder (7, 2/5 FG, 5 Assists) blieb in seinen 22 Minuten recht unauffällig.

Orlando Magic (9-39) - Chicago Bulls (28-17) 114:95 (BOXSCORE)

  • Überraschung in Orlando und hauptverantwortlich dafür waren die Wagner-Brüder. Moritz Wagner war mit 23 Punkten (9/13 FG, 4 Assists) der Topscorer der Magic und profitierte dabei auch von den frühen Foulproblemen von Mo Bamba, der im weiteren Verlauf von Magic-Coach Jamahl Mosley gebencht wurde. Franz Wagner steuerte in 38 Minuten weitere 18 Zähler (7/14 FG) und 5 Assists bei, unter anderem gab es auch die direkte Brüder-Connection zu sehen.
  • Im Fokus stand aber meist der ältere Wagner, der Ex-Magic-Star Nikola Vucevic immer wieder ärgern konnte. Mehrfach zog der Berliner Offensiv-Fouls gegen den Bulls-Center, der 3:30 Minuten vor dem Ende mit 13 Punkten (4/19 FG, 13 Rebounds) frustriert ausfoulte. Es war einfach nicht der Abend des Montenegriners, dabei hätten dezimierte Bulls den Center dringend benötigt.
  • Chicago spielte nur 10 Assists im kompletten Spiel, dazu dauerte es bis Mitte des dritten Viertels, bevor überhaupt ein Bankspieler der Gäste gescort hatte. Stattdessen war es die meiste Zeit die One-Man-Show von DeMar DeRozan (41, 15/21 FG), der erstmals im Bulls-Jersey 40 Zähler knackte. Ansonsten punktete nur noch Coby White (22, 8/18) zweistellig.
  • Orlando führte im dritten Viertel zeitweise mit 20 Zählern, bevor die Bulls mit einem 13:0-Lauf antworteten. Die Gastgeber hatte aber eine Antwort, unter anderem begeisterte Nr.5-Pick Jalen Suggs (15, 7 Assists) mit diesem Dunk über DeRozan. Cole Anthony (11, 4/13) spielte dagegen etwas unauffälliger, Wendell Carter Jr. legte 19 Zähler und 7 Rebounds auf.
  • "Wir arbeiten so hart in der ersten Hälfte, was wir auch in der Vergangenheit oft getan haben, aber wir müssen besser darin werden, das gegnerische Team zu brechen und es nicht mehr nach der Pause zurück ins Spiel zu holen", verriet Moritz Wagner das Rezept zum Erfolg.