In den Tagen und Wochen vor dem NBA Draft brodelte es gewaltig in der Gerüchteküche, sowohl die Wolves als auch die Warriors waren angeblich bereit, die beiden ersten Picks in ein Trade-Paket zu involvieren. Selbst Minuten vor dem Start des Drafts war Minnesota angeblich noch in Trade-Gespräche verwickelt, doch letztlich behielt Teampräsident Gersson Rosas den Pick - und entschied sich für Anthony Edwards.
Gut fünf Monate nach dem eigentlichen Draft-Termin stand damit der Guard von der Georgia University als neuer Nr.1-Pick fest. "Das ist ein unbeschreibliches Gefühl", freute sich der 19-Jährige. "Meine Familie ist sehr emotional. Ich glaube, wenn wir [mit dem Interview] fertig sind, werde ich auch sehr emotional. Ich bin einfach gesegnet, in dieser Situation zu sein."
Edwards tritt damit in die Fußstapfen von Zion Williamson, der vergangenes Jahr von den New Orleans Pelicans als erstes ausgewählt wurde. In Minnesota will der geborene Scorer, der allerdings Fragezeichen bei der Einstellung mitbringt, gemeinsam mit Karl-Anthony Towns und D'Angelo Russell einen Angriff auf die Playoffs starten.
Auch die Golden State Warriors werden nach dem letzten Platz in der Western Conference vergangene Saison in 2020/21 sicherlich wieder ein Wörtchen im Titelrennen mitspielen wollen. Allerdings erlebten die Dubs-Fans einen Draft-Tag mit Licht und Schatten. Kurz vor dem Start der Talentziehung wurde bekannt, dass sich Klay Thompson womöglich erneut schwerer verletzt hat.
Wenig später sicherte sich Golden State mit dem zweiten Pick im Draft aber den Center der Zukunft. Die Warriors entschieden sich für James Wiseman, der die dringend benötigte Verstärkung im Frontcourt Golden States liefern soll.
Hier gibt es alle Picks aus der Lottery im Überblick
Pick | Team | Pick |
1 | Minnesota Timberwolves | Anthony Edwards |
2 | Golden State Warriors | James Wiseman |
3 | Charlotte Hornets | LaMelo Ball |
4 | Chicago Bulls | Patrick Williams |
5 | Cleveland Cavaliers | Isaac Okoro |
6 | Atlanta Hawks | Onyeka Okongwu |
7 | Detroit Pistons | Killian Hayes |
8 | New York Knicks | Obi Toppin |
9 | Washington Wizards | Deni Avdija |
10 | Phoenix Suns | Jalen Smith |
11 | San Antonio Spurs | Devin Vassell |
12 | Sacramento Kings | Tyrese Haliburton |
13 | New Orleans Pelicans | Kira Lewis Jr. |
14 | Boston Celtics (von Memphis) | Aaron Nesmith |
NBA Draft 2020: LaMelo Ball landet bei den Hornets
Auch den Charlotte Hornets wurde im Vorfeld großes Interesse an Wiseman nachgesagt, es gab Spekulationen, dass die Franchise von Eigentümer Michael Jordan hochtraden könnte, um sich den Big Man aus Memphis zu schnappen. Doch dazu kam es nicht, stattdessen holten sich die Hornets mit dem dritten Pick LaMelo Ball ins Team.
Dem Point Guard, der als bester Passer des Jahrgangs gilt, wurde auch Chancen als Top-Pick ausgerechnet. Entsprechend schien Vater LaVar Ball im ersten Moment nicht übermäßig begeistert, dass sein Sprössling nur an Position drei gewählt wurde.
Auch im weiteren Verlauf der Lottery blieben Trades zunächst aus. Die Bulls (Patrick Williams), Cavs (Isaac Okoro) und Hawks (Onyeka Okongwu) schnappten sich die in ihren Augen besten verfügbaren Talente, bevor Killian Hayes als Nr.7-Pick vom Board ging. Der Franzose, der sich vergangene Saison in Ulm in den Draft Boards der NBA-Teams nach oben gespielt hatte, landete bei den Detroit Pistons.
Anschließend bekamen die Knicks ihren Wunschspieler in Obi Toppin. Etwas überraschend fiel Deni Avdija bis auf Position 9, bevor die Wizards den Israeli auswählten. Auch Tyrese Haliburton musste relativ lange warten, bis sein Name von Commissioner Adam Silver genannt wurde, den Kings gelang mit dem Guard an Position zwölf einer der Steals des Drafts.
NBA Trades: Mavs holen Sixers-Star - Rubio kehrt zurück
Nach dem Ende der Lottery nahm schließlich auch das Trade-Karussell an Fahrt auf. Die Timberwolves fädelten einen Deal um ihren Nr.17-Pick ein, um Ricky Rubio (plus Nr. 25 und Nr.28) in den hohen Norden der USA zurückzuholen. Die Thunder wählten an 17. Stelle im Anschluss Aleksej Pokusevski, der ein interessantes Projekt sein wird.
Zu Beginn der zweiten Runde sorgten dann auch die Dallas Mavericks für einiges an Aufsehen auf dem Trade-Markt. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge sicherten sich die Mavs die Dienste von Josh Richardson und den Nr.36-Pick (Tyler Bey) im Tausch für Seth Curry. Philly sicherte sich so einen weiteren Shooter, auch mit den eigenen Picks wie Tyrese Maxey an Position 21 oder auch Isaiah Joe (Nr.49) wurde diese Maxime verfolgt.
Auch die Detroit Pistons waren auf dem Trade-Markt sehr aktiv, nach einem Deal mit den Rockets (Trevor Ariza und Nr.16 für einen zukünftigen Erstrundenpick) und den Clippers (Nr.19 von den Nets und Rodney McGruder für Luke Kennard) gehen die Pistons mit drei Erstrundenpicks aus dem Draft. Neben Hayes werden kommende Saison auch Big Man Isaiah Stewart und Forward Saddiq Bey in der Motor City auflaufen.
An dem Deal mit den Clippers waren auch die Brooklyn Nets beteiligt, die sich für ihren Nr.19-Pick Landry Shamet von den Clippers sicherten. L.A. erhielt dafür Luke Kennard von den Pistons.