Den Anfang machen die wichtigsten Begriffe rund um die Free Agency und Trades.
Was ist ein Unrestricted Free Agent?
Unrestricted Free Agent wird ein Spieler dann, wenn sein Vertrag ausläuft und es keine weiteren Optionen in seinem Vertrag gibt. Er kann dann frei über sein neues Team entscheiden.
Was ist ein Restricted Free Agent?
Ist ein Spieler Restricted Free Agent, kann sein bisheriges Team jedes Angebot eines anderen Teams matchen, also mit dem Angebot der Konkurrenz mitgehen. Der Spieler muss in dem Fall bei seinem bisherigen Team bleiben.
Was ist ein Qualifying Offer?
Das Qualifying Offer ist eine Option, die es dem Team ermöglicht, seinen Spieler zum Restricted Free Agent zu machen. Ein Qualifying Offer muss bis zum 30. Juni abgegeben werden. Verzichtet das Team darauf, wird der Spieler automatisch zum Unrestricted Free Agent.
Was ist ein Offer Sheet?
Möchte ein Team einen Restricted Free Agent eines anderen Teams unter Vertrag nehmen, müssen sie dem Spieler ein Angebot (Offer Sheet) unterbreiten. Das bisherige Team hat nun sieben Tage Zeit, das Angebot zu matchen.
NBA-Verträge - welche Klauseln und Optionen gibt es?
Was ist eine Player Option?
Beinhaltet ein Vertrag eine Player Option, hat der Spieler die Möglichkeit, seinen Vertrag um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht der Spieler diese Option nicht, wird er Unrestricted Free Agent.
Was ist eine Team Option?
Gleiches gilt für die Team Option. Ist im Vertragswerk diese Option verankert, hat ein Team die Möglichkeit, den Vertrag eines Spielers um eine weitere Saison zu verlängern. Zieht das Team die Option nicht, wird der Spieler Unrestricted Free Agent.
Was ist eine Early Termination Option?
Die Early Termination Option ist im Grunde das Gegenteil der Player Option. Sie erlaubt es einem Spieler, aus seinem Vertrag auszusteigen und Free Agent zu werden. Alle Optionen sind an Fristen gebunden.
NBA: Der Salary Cap und die wichtigsten Ausnahmen
Was ist der Salary Cap?
Der Salary Cap ist die Gehaltsobergrenze und legt fest, wieviel ein Team an Gehalt in einer Saison ausgeben darf. Allerdings ist diese Grenze nicht fest und durch viele Ausnahmeregeln dehnbar. Damit soll vor allem gesichert werden, dass Teams die Möglichkeit haben, mit ihren bisherigen Spielern zu verlängern, auch wenn sie dadurch den Salary Cap überschreiten. Die Gehaltsobergrenze für die Saison 2019/20 liegt bei ca. 109 Millionen Dollar.
Was ist die Midlevel Exception?
Die Midlevel Exception ermöglicht den Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben, sich aber noch nicht im Luxury-Tax-Bereich befinden, für 9,258 Millionen Dollar im ersten Vertragsjahr Spieler zu verpflichten. Dabei ist es egal, ob die Summe nur für einen Free Agent oder für mehrere genutzt wird. Der Vertrag darf höchstens vier Jahre Laufzeit haben.
Was ist die Mini Midlevel Exception?
Für Teams, die bereits den Salary Cap überschritten haben und sich bereits im Luxury-Tax-bereich befinden, gibt es die Möglichkeit, mit einer Mini Midlevel Exception (auch Taxplayer Mini Midlevel Exception genannt) Spieler zu verpflichten. Die Summe beträgt für die kommende Saison 5,718 Millionen Dollar und kann entweder für einen Free Agent oder auch für mehrere Spieler verwendet werden. Der Vertrag darf höchstens drei Jahre Laufzeit haben. Ebenfalls Mini Midlevel Exception (oder auch Room Exception) wird die Möglichkeit genannt, die Teams haben, die sich noch unter dem Salary Cap befinden. Sie können für 4,767 Millionen Dollar Free Agents verpflichten und ihnen einen Vertrag über maximal zwei Jahre anbieten.
Was ist ein Minimalvertrag?
Teams, die über dem Salary Cap sind, können Spieler für das festgelegte Minimumgehalt verpflichten. Die Vertragslaufzeit ist auf höchstens zwei Jahre festgelegt, wobei sich das Gehalt im zweiten Jahr nach dem festgelegten Minimumgehalt in der zweiten Saison richtet. Das Minimumgehalt ist an die NBA-Erfahrung des Spielers gekoppelt. Ein ungedrafteter Rookie erhält demnach in der kommenden Saison 898.310 Dollar. Ein Veteran mit mindestens zehn Jahren NBA-Erfahrung bekommt 2,56 Millionen Dollar.
NBA Minimalvertrag: So sind die Gehälter gestaffelt
NBA-Erfahrung in Jahren | Minimalgehalt in Dollar |
Rookie | 898.310 |
1 | 1.445.697 |
2 | 1.620.564 |
3 | 1.678.854 |
4 | 1.737.145 |
5 | 1.882.867 |
6 | 2.028.594 |
7 | 2.174.318 |
8 | 2.320.044 |
9 | 2.331.593 |
10+ | 2.564.753 |
NBA: Luxury Tax und die Sonderklauseln
Was ist die Luxury Tax?
Dadurch, dass der Salary Cap weich ist, kann er durch unzählige Ausnahmen durchbrochen werden. Um dies aber dennoch einzugrenzen, führte die NBA die Luxury Tax ein. Eine komplizierte Formel legt fest, wie weit die Teams die Gehaltsobergrenze überschreiten dürfen, ohne die Luxussteuer zahlen zu müssen. Aktuell gilt ein Schlüssel, der die Steuer festlegt. Für die ersten fünf Millionen Dollar, die ein Team über der Grenze liegt, wird pro Dollar 2,50 Dollar an die NBA fällig. Bis 10 Millionen Dollar sind es 2,75 Dollar, bis 15 Millionen Dollar 3,50 Dollar und bis 20 Millionen Dollar 4,25 Dollar. Stichtag ist der Tag an dem das Team das letzte Regular-Season-Spiel der Saison absolvierte. Seit der Saison 2014/15 gilt es noch eine schärfere Abgabe, die Wiederholungstäter stärker bestraft. Die gezahlten Steuern werden unter den Teams verteilt, die keine Luxussteuer zahlen mussten bzw. als Rücklagen zurückgehalten.
Was ist die Larry Bird-Regel?
Die Regel ist nach der Celtics-Legende benannt, da es Boston als erstem Team gestattet war, den Vertrag mit dem damaligen Superstar zu verlängern, obwohl das Team damit den Salary Cap überschritten hatte. Ein Free Agent kommt für diese Ausnahmeregel in Frage, wenn er mindestens drei Jahre in Folge für dasselbe Team gespielt hat, ohne entlassen worden zu sein oder das Team als Free Agent gewechselt zu haben. Wird der Spieler zu einem anderen Team getradet, bleiben seine Bird-Rechte erhalten. Die Vertragslänge darf fünf Jahre nicht überschreiten. Free Agents, die diese Möglichkeit haben, werden Bird Free Agents oder Qualifying Veteran Free Agents genannt.
Was ist die Early-Bird-Regel?
Die Early-Bird-Regel ist eine abgeschwächte Form der Larry-Bird-Regel und ermöglicht dem Team, dem Spieler bereits nach zwei Jahren im Team ohne Entlassung oder Wechsel als Free Agent einen neuen Vertrag zu verbesserten Konditionen anzubieten. Der neue Vertrag muss eine Vertragslänge von mindestens zwei Jahren und höchstens vier Jahren beinhalten und muss entweder mit 175 Prozent des alten Lohns oder des NBA-Durchschnittslohns dotiert sein, je nachdem was höher ist. Die Early-Bird-Rechte verfallen, wenn ein Spieler zu einem anderen Team getradet wird. Allerdings besitzt der Spieler in dem Fall ein Vetorecht für den Trade. Diese Spieler werden Early Qualifying Free Agents genannt.
NBA: DPE und der "Supermax"
Was ist ein Designated Player?
Seit 2011 sind NBA-Teams dazu berechtigt, einen Spieler auf einem Rookie-Vertrag als Designated Player zu kennzeichnen und ihm eine Designated Player Extension anzubieten, die sich auf fünf Jahre statt der üblichen vier Jahre beläuft. Teams dürfen maximal zwei solcher Verträge zur gleichen Zeit im Kader stehen haben. Erfüllt ein Designated Player dazu gewisse Kriterien, kann er mithilfe der Derrick Rose-Regel auch noch deutlich mehr verdienen als Spieler mit normalen Vertragsverlängerungen.
Was ist die Derrick Rose-Regel?
Wenn ein Spieler es geschafft hat, in den ersten vier Jahren seiner Karriere (auf seinem Rookie-Vertrag) gewisse Auszeichnungen zu erreichen, kann er ab seinem fünften Jahr 30 Prozent des Salary Caps statt der üblichen 25 Prozent verdienen. Der Spieler muss dafür entweder zwischen Jahr zwei und Jahr vier einen MVP-Award gewinnen (wie Derrick Rose), in seiner vierten Saison oder in zwei von drei Saisons ein All-NBA Team erreichen oder in seiner vierten oder in zwei von drei Saisons Defensive Player of the Year werden.
Was ist ein Supermax-Vertrag?
Während sich die Derrick Rose-Regel auf Spieler bezieht, die nach ihrem vierten NBA-Jahr für besondere Leistungen belohnt werden können, gibt es einen ähnlichen Zusatz auch für Veteranen - dieser wurde als "Kevin Durant Rule" bezeichnet, heißt offiziell aber Designated Veteran Player Extension und wird im Volksmund doch immer als Supermax-Vertrag bezeichnet. Dieser berechtigt Spieler, die die bei der Rose-Regel genannten Kriterien erfüllen, bis zu 35 Prozent des Salary Caps zu verdienen. Voraussetzung ist dabei außerdem, dass das Team, das den Vertrag aushändigt, den Spieler entweder gedraftet hat oder ihn per Trade geholt hat, während er noch auf seinem Rookie-Vertrag spielte.
NBA: Diese Spieler haben Supermax-Verträge
Spieler | Team | Laufzeit bis - | Gesamtvolumen |
Stephen Curry | Warriors | 2022 | 5 Jahre, 201 Mio. Dollar |
James Harden | Rockets | 2023 | 4 Jahre, 171 Mio. Dollar |
Russell Westbrook | Thunder (jetzt Rockets) | 2023 | 5 Jahre, 207 Mio. Dollar |
John Wall | Wizards | 2023 | 4 Jahre, 171 Mio. Dollar |
Damian Lillard | Trail Blazers | 2025 | 4 Jahre, 196 Mio. Dollar |
NBA Verträge: Weitere Klauseln und Ausnahmen
Was ist eine Amnesty-Klausel?
Die Amnesty-Klausel bot den Klubs die Möglichkeit, einen Spieler, dessen Vertrag vor Abschluss des neuen Tarifvertrags 2011 abgeschlossen wurde, zu entlassen. Das Gehalt musste weiter gezahlt werden, zählte aber nicht mehr für den Salary Cap. Alle Teams, die Platz unter ihrem Salary Cap hatten, konnten dem entlassenen Spieler nun in einer Art "Versteigerung" ein Angebot machen. Das Team mit dem höchsten Gebot erhielt den Spieler. Das Geld, das ein Spieler bei seinem alten Klub verdient hätte, bekam er aber trotzdem. Wurde ein Spieler für einen Betrag X versteigert, musste der Ex-Klub für die Differenz zum ursprünglichen Gehalt aufkommen. Aktuell gibt es diese Klausel aber nicht, sie müsste erst bei einer weiteren Tarifverhandlung wieder neu vereinbart werden.
Was ist eine Trade Exception?
Eine Trade Exception entsteht, wenn ein Team einen Spieler tradet und der Spieler, der aufgenommen wird, ein geringeres Gehalt hat als der getradete Spieler. Das Team hat nun ein Jahr lang die Möglichkeit, in anderen Trades Spieler aufzunehmen, die ein höheres Gehalt als die abgegebenen Spieler haben. Allerdings darf die Differenz die Trade Exception nicht überschreiten.
Was ist ein ungarantierter Vertrag?
Nicht alle Verträge in der NBA sind über die gesamte Summe oder Laufzeit garantiert. Oftmals haben die Teams die Möglichkeit, einen Spieler im letzten Vertragsjahr für einen Teil seines Gehalts aus dem Vertrag zu kaufen. Nur dieser Teil zählt dann für den Salary Cap. Der Spieler ist in dem Fall Unrestricted Free Agent.
Was ist ein 10-Tages-Vertrag?
Einen 10-Tages-Vertrag können Teams während der Saison einem Spieler bis zu zweimal geben. Der Kontrakt ist drei Spiele oder zehn Tage gültig, je nachdem was länger ist. Möchte das Team den Spieler nach dem zweiten Kurzzeitvertrag halten, müssen sie ihm einen Vertrag für den Rest der Saison geben. 10-Tages-Verträge können nicht vor dem 5. Januar unterzeichnet werden und dürfen nur bis zum 80. Saisonspiel bzw. bis zehn Tage vor Ende der Regular Season vergeben werden.
Was ist ein Two-Way-Contract?
Das Two-Way-Contract-System soll es den NBA-Teams ermöglichen, im Entwicklungsbereich mehr Kontrolle über Perspektivspieler zu erlangen. Bislang konnten die Teams zwar Nachwuchstalente in Form eines G-League-Kontrakts binden, dieser verhinderte jedoch nicht, dass eine andere NBA-Franchise selbigen Akteur während der Saison ohne Restriktionen wegschnappen konnte. Genau diese Problematik adressiert das neue System. Es ermöglicht den Teams, eine Eins-zu-eins-Bindung von bis zu zwei Spielern umzusetzen, die einen NBA-Vertrag erhalten. Statt der üblichen 15 Plätze (Minimum 12) im Roster sind somit bis zu 17 möglich. Die zusätzlichen zwei Plätze können allerdings nur durch Two-Way Contracts genutzt werden. In der Saison 2019/20 erhält ein Two-Way-Player ein Salär von 77.250 Dollar und darf bis zu 45 Tage in der NBA verbringen. Bevor diese Zeit überschritten wird, muss das Team dem Spieler einen herkömmlichen NBA-Vertrag anbieten.
Was ist ein Exhibit-10-Vertrag?
Ein solcher Vertrag ist ein Einjahresvertrag zum Minimum, der garantiert, dass der Spieler mindestens eine Einladung zum Training Camp erhalten wird. Vor dem Start der Saison kann die Franchise dann entscheiden, ob daraus ein Two-Way-Vertrag gemacht oder ob der Spieler entlassen wird. Wird er entlassen, werden dem Spieler automatisch 50.000 Dollar vom jeweiligen G-League-Partner des NBA-Teams angeboten. Bleibt er dort für mindestens 60 Tage im Kader, gibt es einen Bonus von 5.000-50.000 Dollar. Mit diesen Verträgen sollen Spieler dazu bewegt werden, es in der G-League zu versuchen und nicht ins Ausland zu wechseln.
Was ist ein Sign-and-Trade?
Ein Team kann den Vertrag mit einem Spieler verlängern, um ihn dann innerhalb von 48 Stunden zu einem anderen Team zu traden. Kommt innerhalb dieser Zeit kein Trade zustande, ist der Vertrag ungültig. Ein Sign-and-Trade-Vertrag muss mindestens drei Jahre lang sein. Bird-Rechte dürfen nicht übernommen werden. Ein Sign-and-Trade-Deal macht dann Sinn, wenn ohnehin klar ist, dass der Spieler nicht bei seinem Team bleiben will. So erhält das Team zumindest noch eine "Entschädigung" in Form von Spielern oder Draft Picks. Das aufnehmende Team kann gleichzeitig Platz unter dem Salary Cap schaffen.
Was ist das Moratorium?
Jedes Jahr am 1. Juli startet um Mitternacht die Free Agency. Ab da dürfen die Teams mit den Free Agents Kontakt aufnehmen und verhandeln. Allerdings dürfen die Verträge erst nach Ablauf des Moratoriums unterzeichnet werden. Zuvor checkt die NBA die Bilanzen und legt den Salary Cap für die kommende Saison fest. In diesem Jahr endet das Moratorium am 7. Juli.
Was ist der Tarifvertrag?
Die NBA (vertreten durch die Commissioner und die 30 Teambesitzer) und die Spielergewerkschaft der NBA handeln den Tarifvertrag (Collective Bargaining Agreement, kurz: CBA) aus. Dort werden alle Regeln zu Transfermodalitäten, dem Salary Cap, den Spielerverträgen usw. festgelegt.
Wer einen tieferen Blick in die Materie werfen möchte, kann sich auf folgender Seite informieren: http://www.cbafaq.com/salarycap.htm