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NBA - Miami Heat in der Offseason: Ein unmöglicher Schritt nach vorne

Der alte Franchiseplayer der Miami Heat und der neue: Dwyane Wade und Jimmy Butler.
© getty

Die Miami Heat haben nach dem Karriereende des langjährigen Franchise Players Dwyane Wade im Sommer einen neuen verpflichtet: Jimmy Butler ist von nun an Miamis Aushängeschild. Dabei hatte Miami eigentlich gar kein Geld.

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Miami Heat: Die Transaktionen

Eigentlich gingen die Heat ohne finanziellen Spielraum im Sinne von Cap-Space in die Offseason, allerdings zeigten sie dann, dass das gar nicht zwingend etwas verhindern muss, wenn ein Spieler unbedingt zu einem bestimmten Team will. Free Agent Jimmy Butler wollte nach Miami, also fand man einen Weg; in diesem Fall fand man einen Vier-Team-Trade mit Philadelphia, den Clippers und Portland.

Die Sixers nahmen Butler unter Vertrag (4 Jahre, 140,8 Mio. Dollar) und schickten diesen nach Miami, außerdem bekamen die Heat in diesem Trade Meyers Leonard von den Blazers. Dafür schickten sie Hassan Whiteside nach Portland, Josh Richardson nach Philadelphia und einen 2023er Erstrundenpick nach Los Angeles.

Abgesehen von diesem Blockbuster erlebten die Heat einen recht ruhigen Sommer: An 13 wurde mit Tyler Herro ein Guard gepickt, außerdem angelte man sich für künftige Picks den Nr.32-Pick K.Z. Okpala. Free Agents kamen ansonsten nur mit Exhibit-10-Verträgen (Kyle Alexander, Jeremiah Martin, Chris Silva).

Während mit Dwyane Wade das eine Urgestein der Franchise seine Karriere beendet hat, hat das andere mit Udonis Haslem noch einmal verlängert (1 Jahre, 2,6 Mio.). Yante Maten wurde entlassen, ebenso wie Ryan Anderson (Stretch Provision).

Miami Heat: Die wichtigsten Daten 2018/19

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
39-43 (Platz 10 im Osten)106,7 (26.)107,1 (7.)-0,4 (17.)

Miami Heat: Die Strategie

Die stolzen Heat sind über die vergangenen Jahre ein wenig zur grauen Maus verkommen, auch weil man im Sommer 2017 viel zu viel Geld für teils mittelmäßige Spieler ausgab. Das belastete ihre Flexibilität auch in diesem Sommer noch, und trotzdem konnte man einen Schritt nach vorne machen und sich in Butler mal wieder einen echten Star nach Miami holen.

Butler galt seit Jahren als Wunschspieler von Team-Präsident Pat Riley, weil er dem Ideal des "Malochers" entspricht, den man in Miami so verehrt (Alonzo Mourning und Haslem sind die prominentesten Beispiele). Dass er in der Zwischenzeit nicht überall positiv auffiel, sei geschenkt: Butler ist nun zum ersten Mal in einer Situation, die er sich komplett selbst ausgesucht hat.

Mit ihm als Franchise-Player soll in Miami nun wieder ein Contender aufgebaut werden, selbst wenn es kommende Saison noch nicht so weit sein wird, der Basketball "the right way" spielt. Deshalb war es auch wichtig, Whiteside loszuwerden, der über die vergangenen Jahre zunehmend über seine Rolle und Spielanteile meckerte.

Nun schleppt man zwar immer noch ein paar vertragliche Altlasten mit, diese laufen aber entweder aus (Goran Dragic, Leonard) oder gehen noch zwei Jahre (Dion Waiters, James Johnson, Kelly Olynyk), womit sie zunehmend tradebar werden. Miami will sich für die nächsten wechselwilligen Stars positionieren und in der Zwischenzeit mindestens wieder die Playoffs erreichen.

Der Kader der Miami Heat

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Goran DragicJimmy ButlerJustise WinslowKelly OlynykBam Adebayo
Kendrick NunnTyler HerroDerrick Jones Jr.James JohnsonMeyers Leonard
Dion WaitersK.Z. OkpalaDuncan Robinson

Miami Heat: Die Schwachstellen

In der vergangenen Saison waren die Heat ein starkes Defensiv- und ein sehr schwaches Offensiv-Team, was im Mix ein leicht unterdurchschnittliches Team ergab. Vor allem am Ende von Spielen fehlte eine echte erste Option und eine gewisse Dynamik, nur ein Team traf weniger Freiwürfe pro Spiel. Dies war auch der Tatsache geschuldet, dass Dragic nur 36 Partien absolvieren konnte.

Mit einem gesunden Dragic sowie Butler sollte sich hier Besserung einstellen, allerdings ist eine gewisse Abhängigkeit von Dragic immer noch zu befürchten: Einen klassischen Backup-Einser gibt es nicht, womöglich müssen sich Butler und Justise Winslow diese Rolle teilen.

Auf Herro hält das Team ebenfalls große Stücke, vom Rookie erhofft man sich aber vor allem ein dringend benötigtes Upgrade in Sachen Shooting.

Miami Heat: Der Hoffnungsträger

Neben den Neuzugängen Butler und Herro ist hier auch ein Spieler zu nennen, der vor seiner dritten Saison bei den Heat steht: Bam Adebayo. Die Entscheidung gegen Whiteside war nicht zuletzt auch eine Entscheidung FÜR Adebayo - der 22-Jährige hat das Zeug dazu, ein starker Defensiv-Anker und Rim-Runner zu sein, seine Athletik ist ein Pfund, dazu spielt er mit einer ganz anderen Energie als der oft lethargische Whiteside.

Offensiv hat Adebayo noch viel Steigerungspotenzial, aber auch bereits angedeutet, dass er ein guter Passer und eines Tages vielleicht auch ein ordentlicher Schütze (die Wurfmechanik ist solide) sein kann. Damit könnte er zu einem zentralen Baustein der neuen Heat werden.

Miami Heat: Das Fazit

Die Heat haben aus diesem Sommer mehr gemacht, als vor dessen Beginn möglich erschien. Richardson ist ein Verlust, aber Butler ist ein anderes Kaliber und macht Miami stärker als in der vergangenen Saison, die über weite Strecken zur Wade-Abschiedstournee verkam. Die Playoffs sind kommende Saison eigentlich Pflicht und Herro, Adebayo, Sprungwunder Derrick Jones Jr. und Winslow verkörpern internes Wachstumspotenzial.

Einige Fragen sind immer noch zu klären, nicht zuletzt bei Dragic, der ja per Trade im Juni schon mal halb auf dem Weg nach Dallas war. Die Heat sind noch kein Top-Team, auch weil in vergangenen Offseasons einiges falsch gemacht wurde. In diesem Sommer haben sie aber eindeutig einen Schritt in die richtige Richtung gemacht.

Die Note: 2

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