4. Was bedeutet der Deal für die Raptors?
Es war der Frühling/Sommer ihres Lebens, dank Kawhi holten sich die Raptors ihre erste Meisterschaft. Durch Leonards Entscheidung gegen Toronto ist das Titelfenster in Kanada aber wieder prompt zu. Kawhi war der Katalysator für dieses fantastische Raptors-Team, der Unterschiedsspieler, der stets die Kohlen aus dem Feuer holte. Der Gamewinner aus Spiel 7 in den Eastern Conference Semifinals gegen die Philadelphia 76ers war das beste Beispiel.
Nun ist jedoch der Fall eingetreten, vor welchem alle Experten im Sommer 2018 gewarnt hatten, als Toronto für Leonard (und Danny Green) von den San Antonio Spurs tradete und im Gegenzug Identifikationsfigur DeMar DeRozan abgab.
Wie sich herausstellte, war es dennoch genau die richtige Entscheidung, auch wenn Kawhi nach nur einer Spielzeit Geschichte ist. Die Klaue hat Toronto den ersehnten Titel beschert, was mit DeRozan mit großer Wahrscheinlichkeit nicht passiert wäre. Es zählen die Resultate, die Silberware, und genau das hat Leonard geliefert.
Ohne Leonard werden die Raptors mit der Spitze im Osten nichts mehr zu tun haben und stattdessen einen Neuaufbau wagen. Das kann auf viele Wege geschehen. Im kommenden Jahr laufen die Verträge von Kyle Lowry, Fred VanVleet, Serge Ibaka und Marc Gasol aus, dazu wird Pascal Siakam Restricted Free Agent.
Die Free Agents der Toronto Raptors 2020
Spieler | Position | Alter | Gehalt 19/20 in Mio. |
Kyle Lowry | Point Guard | 33 | 35,0 |
Fred VanVleet | Guard | 25 | 9,5 |
Serge Ibaka | Forward/Center | 29 | 23,3 |
Pascal Siakam (RFA) | Forward | 25 | 2,4 |
Marc Gasol | Center | 34 | 25,6 |
Beginnt in Toronto nun der Neuaufbau?
Die Raptors können also im kommenden Jahr einen Schnitt machen und schauen, wie die anstehende Saison läuft. Wahrscheinlicher ist es jedoch, dass General Manager Masai Ujiri, der nie vor unpopulären Entscheidungen zurückschreckt, einen radikalen Rebuild durch Trades anstrebt. Veteranen wie Lowry, Ibaka oder Gasol könnten mit Sicherheit möglichen Contendern weiterhelfen, vorausgesetzt sie können das enorme Gehalt einer der Akteure stemmen.
Toronto wird dafür Picks und faule Verträge anfragen, um gleichzeitig den Neuaufbau um Siakam, Flügel O.G. Anunoby und womöglich VanVleet beginnen. Schon im kommenden Sommer könnte Toronto so wieder rund 65 Millionen an Cap Space haben, wenn man sich mit Siakam nicht schon bis zum 31. Oktober auf eine Rookie Extension einigt.
Der Kameruner deutete in diesen Playoffs an, dass ihm die Zukunft in Toronto gehören könnte. Seine Vertragsverhandlungen werden spannend werden, da Siakam als Most Improved Player gute Aktien hält und vielleicht sogar die maximale Summe (5 Jahre, 168 Mio.) für eine Verlängerung fordern wird. Siakam ist bereits 25 Jahre, es könnte seine einzige echte Chance auf einen richtig fetten Zahltag sein.