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NBA - Die Gewinner und Verlierer des Drafts 2019: Let's Dance, Pelicans!

Von Lennart Gens
Zion Williamson und die Pelicans haben gut lachen. "Spiderman" Bol Bol macht dagegen ein langes Gesicht.
© getty

Der NBA-Draft 2019 ist Geschichte und wird wohl vor allem wegen der unzähligen Trades in Erinnerung bleiben. Doch welche Teams werden gerne auf den Abend zurückblicken? Für wen lief es hingegen anders als zuvor geplant? SPOX präsentiert die Gewinner und Verlierer.

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NBA Draft: Die Gewinner

New Orleans Pelicans

Klar, an dieser Stelle darf nach der Akquirierung der größten College-Sensation seit langer Zeit kein anderes Team als die New Orleans Pelicans stehen. Zwar wurde die eigentliche 'Vorarbeit' schon bei der Draft Lottery vor einem Monat getätigt, doch auch abseits vom mehr als logischen Zion-Pick machte Trajan Langdon, der neue GM in New Orleans, einen mehr als soliden Job.

Der Nr.4-Pick des Abends, den die Pels aus dem Davis-Trade erhalten hatten, wurde (wie zuvor erwartet) sofort wieder abgegeben. Die Atlanta Hawks gaben dafür die Picks Nr. 8, Nr. 17 und Nr. 35 sowie einen zukünftigen Erstrundenpicks der Cavs her und nahmen sogar noch den dicken Vertrag von Solomon Hill auf, der es NOLA nun ermöglicht in der Free Agency einen Max-Vertrag anzubieten.

Mit Jaxson Hayes wurde an Position 8 schließlich ein Center gedrafted, der zumindest defensiv sofort in die Rim-Protector-Fußstapfen von AD treten kann und eine Menge Upside besitzt. Offensiv hat er zwar noch einiges zu lernen, allerdings wird er dafür wohl nirgendwo so viel Zeit bekommen können wie im jungen Pelicans-Team. Diese Zeit werden auch Nickeil Alexander-Walker (an 17) und Louzada Silva (an 35) benötigen - beide sind mit 20 Jahren noch lange nicht am Ende ihrer Entwicklung, passen daher aber perfekt ins aktuelle Profil der Franchise.

Aus zwei Erstrundenpicks wurden letztlich also vier Top-35-Picks, die den Pelicans eine extrem schillernde Zukunft prophezeien. Durch die günstigen Rookie-Verträge ist zudem noch einiges an Gehaltsspielraum vorhanden, wobei das Zion-Argument sicherlich nicht unbedingt für einen der absoluten Top-Free-Agents ausreichen dürfte. Dennoch ist der Draft-Abend mit den Worten des First-Overall-Picks perfekt zusammengefasst: "Let's Dance!"

Orlando Magic

Nicht ganz so spektakulär, dafür aber womöglich nicht minder erfolgreich, verlief der Abend für die Orlando Magic. Als eines der wenigen Teams hielten sich die Magic aus allen Trades raus und nutzen ganz konservativ ihren eigenen Pick an Nr.16. - und schnappten sich etwas überraschend Chuma Okeke.

Der Forward galt lange Zeit als sicherer Lottery-Pick, ehe er sich beim NCAA-Tournament das Kreuzband riss. Offensichtlich besteht dadurch ein gewisses Risiko, dass sich Okeke nicht mehr vollständig erholen wird, doch genau dieses Risiko ist es aus Sicht der Magic wert einzugehen.

Kreuzbandrisse sind heutzutage keine Seltenheit mehr, Okeke wird sich in dieser Zeit besonders im Oberkörper-Bereich weiterentwickeln können, ehe er in ein paar Monaten vollständig ins Team-Training einsteigen wird. Da sein Potenzial unbestritten ist, könnte er langfristig zu einem echten Steal für die Magic werden - ohne dass sie dafür etwas abgeben mussten.

Atlanta Hawks

In insgesamt vier Trades waren die Atlanta Hawks während der Draft-Night verwickelt. Der wichtigste dürfte wohl der mit den Pelicans gewesen sein, der ihnen den Nr.4-Pick einbrachte, mit dem sie schließlich De'Andre Hunter zogen.

Zwar mussten sie dafür relativ viel hergeben (siehe oben), bekommen aber einen Forward, der sich als kleiner Vierer ideal mit John Collins ergänzen könnte und als Two-Way-Spieler vor allem in der zuletzt so schwachen Defensive weiterhelfen wird.

Für Hunter zu traden, schien von Anfang an der Plan gewesen zu sein, GM Travis Schlenk galt ohnehin als Fan des 22-Jährigen. Was danach allerdings folgte, war keineswegs geplant, dürfte den Hawks aber mit Sicherheit ähnlich gut schmecken: Etwas überraschend rutschte Cam Reddish, ehemaliger Mitspieler von Zion Williamson und R.J. Barrett bei Duke, bis auf Position 10 und fiel den Hawks gewissermaßen in den Schoß.

Zwar konnte er seine Scoring-Qualitäten am College aufgrund der dominanten Mitspieler nur sehr unkonstant zeigen, an der Seite von Trae Young dürfte das nun aber deutlich besser funktionieren. Mit Young, Collins, Hunter, Reddish und Kevin Huerter strotzt der Hawks-Roster nur so von Talenten und dürfte in Zukunft für einiges an Furore sorgen.

Memphis Grizzlies/Brandon Clarke

Ein Spieler, der eigentlich als potenzieller Lottery-Pick gesehen wird, dann aber bis an Position 21 fällt, ist sicherlich nicht zwingend als Gewinner zu vermelden. In diesem Fall könnte es für die Grizzlies und Clarke allerdings eine echte Win-Win-Situation werden.

Nachdem sich die Grizzlies mit Ja Morant an Nr. 2 erwartungsgemäß den zweitbesten Spieler der Class geangelt haben, der aber nicht als überragender Verteidiger gilt, musste natürlich in bester "Grit-and-Grind"-Manier noch ein starker Defender geholt werden. Mit Clarke ist genau dies gelungen, wobei die Grizzlies den 22-Jährigen wohl auch sonst gepickt hätten.

Gemeinsam mit Jaren Jackson Jr., dem wohl besten Two-Way-Big des letzten Jahrgangs, wird Clarke alles abräumen, was Morant am Perimeter nicht aufhalten kann. Offensiv hat er noch eine Menge zu lernen, kann durch seine Athletik aber wohl immerhin im Pick-and-Roll mit Morant für Gefahr sorgen. Die Nachfolge der Conley/Gasol-Ära scheint zumindest langfristig also wohl erst einmal gesichert.

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