Das dritte Spiel der Serie, das die Blazers schlussendlich mit 140:137 gewannen, ging als längstes Playoff-Spiel seit dem Jahr 1953 in die Geschichte ein. Niemand stand dabei länger auf dem Court als Jokic, der in 65 Minuten Spielzeit 33 Punkte, 18 Rebounds und 14 Assists auflegte und die Niederlage doch nicht verhindern konnte.
Jokic, der für seine nicht unbedingt konventionelle Physis bekannt ist, wurde nach dem Spiel zu seiner Kondition befragt, entgegnete darauf jedoch nur: "Ich bin in wirklich gutem Zustand, ich weiß nicht, worüber immer geredet wird. Ich war vielleicht mal ein bisschen füllig, als ich in die Liga kam."
Am Ende der vierten Overtime musste Jokic noch einmal an die Freiwurflinie und traf nur einen von zwei, ansonsten hätte er die Partie ein weiteres Mal ausgleichen können. Mike Malone gab danach zu, dass das Pensum zu viel war - Jokic saß während der gesamten zweiten Halbzeit und allen Overtimes keine Sekunde mehr draußen.
Enes Kanter verschlimmert seine Schulterverletzung
"Nikola Jokic ist unser bester Spieler. Wir sind am besten, wenn er mit auf dem Court steht", erklärte Malone. "Ich hatte keine Ahnung, dass es vier Overtimes werden würden. Ich habe mich bei ihm entschuldigt. Er beschwert sich nicht."
Schon in der Nacht auf Montag müssen beide Teams wieder ran, zwischen dem Spielende von Game 3 und dem Tip-Off von Game 4 liegen nur rund 41 Stunden. Auf beiden Seiten hingen die Spieler am Ende von Game 3 jedoch arg in den Seilen. Auf Portlands Seite galt dies vor allem für Enes Kanter, der mit einer Schultergelenksprengung auflief und diese sogar noch verschlimmerte.
"In der ersten Verlängerung habe ich mein Gelenk noch weiter beschädigt, glaube ich", so der Türke, der auf 18 Punkte und 15 Rebounds kam. "Ich musste meinen Arm im Trikot einklemmen, weil ich den Arm nicht richtig heben konnte. Ich bin froh, dass wir gewonnen haben. Man muss einfach Opfer bringen für seine Mitspieler."
Rodney Hood wird zum emotionalen Helden
Zum Helden der Partie wurde derweil Rodney Hood, der den letztlich entscheidenden Dreier für Portland traf und 7 der letzten 9 Blazers-Punkte erzielte. Hood war erst im Februar bei den Blazers gelandet. "Ich habe nie aufgegeben und immer weiter gearbeitet", sagte der Swingman, der vergangenes Jahr bei den Cavaliers während den Playoffs aus der Rotation geflogen war.
"Ich hatte keine Ahnung, dass ich in Portland jemals in so einer Situation sein würde. Dass ich jetzt hier bin und meine Familie im Publikum sehe, nachdem ich beim letzten Mal viele traurige Gesichter gesehen habe, macht mich ehrlich gesagt ziemlich emotional", fuhr Hood fort. "Aber wir haben noch viel Basketball vor uns."
Die Blazers führen in der Serie nun mit 2-1. Spiel 4 findet ebenfalls in Portland statt.