Indiana Pacers (5) - Boston Celtics (4) 106:110 (BOXSCORE), Serie: 0-4
"In dieser Situation kannst du drei Dinge tun: Aufgeben, klein beigeben oder alles geben, was du hast", fasste Pacers-Coach Nate McMillan die Optionen seines Teams, das nach drei Niederlagen in den ersten drei Spielen gegen Boston bereits vor der Partie mit dem Rücken zur Wand stand, zusammen. Dennoch die Kampfansage: "Wir haben uns dazu entschieden, alles zu geben, was wir haben."
Danach sah es in den ersten Minuten allerdings nicht unbedingt aus. Die Kelten starteten mit einem 8:0-Lauf in die Partie, dementsprechend düster war auch die Stimmung im Bankers Life Fieldhouse, in dem zu Tip-Off noch einige Plätze frei waren. Nach einer schnellen Auszeit fingen sich die Hausherren jedoch.
Mit einem eigenen 13:0-Run übernahm Indiana die Führung, bis zum Ende des ersten Viertels blieb es jedoch eng. Daran änderte sich bis zur Halbzeitpause auch nicht mehr viel. Zwar setzte sich Boston zwischenzeitlich bis auf 9 Zähler ab, doch Indiana kam erneut zurück und ging sogar mit 49:47 in die Pause.
Einen wirklichen Augenschmaus lieferten die beiden Teams ihren Fans jedoch nicht. Die Pacers trafen nur 39 Prozent aus dem Feld, die Celtics leisteten sich 11 Turnover (Season-High). Von Downtown ging auf beiden Seiten wenig bis gar nichts.
Celtics schlagen Pacers nach starker Schlussphase
Immerhin: Die Pacers konnten nach dem Seitenwechsel im eigentlich "verfluchten" dritten Viertel weiter Druck aufbauen und sich mit bis zu 7 Punkten absetzen. Doch allzu lange hatte auch diese Führung nicht bestand, unter anderem da Indy immer wieder leichte Zähler in direkter Ringnähe liegen ließ. Über die ersten 36 Minuten konnte sich keines der beiden Teams einen zweistelligen Vorsprung erspielen. Dementsprechend blieb es bis in die Schlussminuten enorm spannend.
Die letzten fünf Minuten der Partie leitete schließlich Morris mit einem eiskalten Dreier ein, anschließend legte Hayward mit mehreren Buckets nach und auf einmal zogen die Kelten mit einem 15:3-Lauf davon. Ein Steal von Kyrie Irving mit anschließendem krachenden Dunk von Jayson Tatum (18 Punkte) markierte das Ausrufezeichen auf den beeindruckenden Lauf.
Und damit noch nicht genug: Hayward setzte eine weitere Duftmarke in der Crunch Time, in der er insgesamt 9 Punkte erzielte. Sein Dreier 1:04 Minuten vor dem Ende zum 102:92 war der Dagger. Zwar gaben sich die Pacers noch nicht geschlagen und kämpften bis zum Schluss weiter, doch Boston ließ nichts mehr anbrennen.
NBA Playoffs: Boston Celtics feiern ersten Sweep seit 2011
Trotz der 22 Zähler von Bojan Bogdanovic oder den 21 Punkten von Tyreke Evans von der Bank, ist damit bereits nach vier Spielen in der ersten Runde der Playoffs 2019 Schluss. Dabei erwischten die Stars der Celtics wie Irving (14 Punkte, 7 Assists, 4/13 FG) oder Al Horford (14, 12 Rebounds, 4/19 FG) nicht unbedingt ihren besten Abend.
Dafür sprang aber die überragende Bank in die Bresche. Insgesamt erzielten die Reservisten 49 der 110 Celtics-Punkte, Hayward war mit 20 Zählern (7/9 FG, 3/3 Dreier) sogar Topscorer seines Teams. Morris steuerte 18 Punkte bei (7/11 FG), Rozier kam auf 11 Zähler. Daniel Theis kam nur 6 Minuten zum Einsatz und sicherte sich immerhin einen Rebound.
Die Celtics feierten dank der starken Schlussphase den ersten Sweep seit 2011. In der zweiten Runde wird Boston nun aller Wahrscheinlichkeit nach auf die Milwaukee Bucks treffen, denen nur noch ein Sieg gegen die Detroit Pistons zum Weiterkommen fehlt.