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NBA Spielbericht: Ohne Harden! Rockets schocken Warriors erneut in Oracle

Chris Paul verbuchte gegen die Golden State Warriors ein Double-Double.
© getty

Die Houston Rockets haben auch ohne MVP James Harden ihr zweites Spiel bei den Golden State Warriors für sich entschieden. Beim 118:112-Sieg (BOXSCORE) glänzte dabei mal wieder Chris Paul mit einer Vintage-Performance. Der Champion agierte dagegen zu fahrig, während sich Draymond Green im vierten Viertel am Knöchel verletzte.

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Den ersten Dämpfer gab es schon vor der Partie, James Harden musste für den Schlager wegen Nackenproblemen und einer Grippe passen. Und dennoch dauerte es über vier Minuten, bis die Warriors durch einen Dreier von Klay Thompson anschreiben konnte, Houston hatte da schon 15 Punkte erzielt. Golden State war viel zu fahrig, während die Rockets dank Chris Paul viele offene Würfe bekamen. Auch Eric Gordon war mit 12 Punkten früh heiß, die Gästen führten nach einem Viertel mit 35:20 in Oracle.

Den Warriors fiel auch in der Folge nicht viel ein, das Spacing war schlecht und Houston schickte immer wieder Double Teams, die dem Champion ein wenig den Rhythmus nahmen. Es lief auch einfach für die Rockets, unter anderem versenkte Kenneth Faried Jumper, als wären es einfache Korbleger. Eingesetzt wurde das Manimal von CP3, der schon 11 Assists hatte. Zwischenzeitlich waren die Rockets mit 20 Zählern vorne, aber Kevin Durant und Stephen Curry hatten sich langsam warm geschossen. Die Dubs lagen zur Pause nur noch mit 54:61 hinten.

Und der Rockets-Vorsprung war schon nach zwei Minuten Geschichte, die Warriors stürmten mit einem 10:2-Run aus der Kabine. Houston hielt mit einigen Dreiern dagegen, doch die Qualität der Würfe ließ deutlich nach. Aber die Gäste spielten nun wieder unglaublich gute Defense (Tucker!) und verschafften sich mit einem 11:0-Lauf wieder ein wenig Luft. Tucker traf dann noch mit der Sirene den Dreier mit Brett, Houston ging mit einer 92:86-Führung in den Schlussabschnitt.

Houston Rockets behalten in der Schlussphase die Nerven

Der begann für Golden State mit einem Rückschlag. Draymond Green stieg DeMarcus Cousins auf den Fuß, verstauchte sich dabei den Knöchel und kehrte nicht mehr zurück. Houston baute den Vorsprung wieder auf 14 Zähler aus. Doch nun verfielen die Gäste in alte Muster. Es wurde nur noch Paul isoliert, der mit ablaufender Uhr schwere Würfe nehmen musste. So robbten sich die Dubs langsam aber sicher wieder heran und 90 Sekunden vor dem Ende waren die Champs wieder auf 4 Punkte dran.

Paul zog dann clever zwei Fouls und beendete so von der Linie den 7:0-Lauf der Gastgeber. Thompson hatte dann bei seinem vermeintlichen Dreier den Fuß auf der Linie, die Warriors mussten darum foulen. Tucker gab sich aber keine Blöße und stellte bei noch 18 Sekunden wieder auf 6 Zähler. Durant vergab in der Folge einen Dreier, es war die Entscheidung zugunsten der Gäste.

Gordon führte die Rockets mit 25 Punkten im Scoring an, Paul kam auf 23 sowie 17 Assists. Faried (20, 10 Rebounds) und Tucker (18 und 10) legten Double-Doubles auf. Bei den Warriors erhielten Durant (29, 11/19 FG), Thompson (20) und Curry (25, 5/11 Dreier) zu wenig Unterstützung.

Die wichtigsten Statistiken

Golden State Warriors (42-17) vs. Houston Rockets (34-25) 112:118 (BOXSCORE)

  • Gute Dinge geschahen für die Rockets, wenn sie ins Laufen kamen. Dabei half ihnen wahrscheinlich auch das Fehlen von Harden, der die Tendenz hat, das Spiel oft zu langsam zu machen. Paul pushte dagegen vor allem im ersten Viertel, wo es nur ging. Houston hatte schon nach zwölf Minuten 13 Punkte in Transition erzielt. Zwischenzeitlich ließen die Rockets hier ein wenig nach, doch am Ende hatten sie mehr Transition-Punkte als Golden State auf dem Konto (27:25).
  • Allgemein hatten die Rockets so viele Möglichkeiten, weil Golden State mal wieder viel zu viele Ballverluste produzierte. Die Rockets generierten 12 Steals und 25 Punkte aus 16 Ballverlusten des Champions. Fehlerfrei waren die Gäste zwar auch nicht (12 TO), aber Golden State konnte es nicht so effizient wie der Gegner bestrafen.
  • Golden State traf sogar besser aus dem Feld als Houston (47 zu 43 Prozent), doch die Ballverluste summierten sich eben. Die Rockets schnappten sich zudem 2 Offensiv-Rebounds mehr und trafen auch 2 Dreier mehr (16 zu 14) als die Gastgeber.
  • Chris Paul hatte schon zur Pause 11 Assists gesammelt, so viele wie noch nie in dieser Saison. Mit seiner elften direkten Vorlage knackte der Point God auch eine historische Marke. Als erst achter Spieler hat CP3 nun mindestens 9.000 Assists gespielt.

Golden State Warriors vs. Houston Rockets: Die Stimmen zum Spiel

Steve Kerr (Head Coach Warriors) zur Verletzung von Green: "Ich habe mit Draymond gesprochen, es ist wohl nicht so tragisch. Ich glaube nicht, dass es was Ernstes ist. Morgen wissen wir wohl mehr."

Chris Paul (Rockets): "Es ist toll, hier zu gewinnen, aber in den Playoffs muss man dieses Team viermal schlagen. Der Sieg ist schön, aber in zwei Tagen haben wir das alle wieder vergessen."

Der Star des Spiels

P.J. Tucker. Wahnsinn, was der Forward an diesem Abend leistete. In der Defense wie immer aktiv wie ein Duracell-Hase mit schnellen Händen und unermüdlichem Einsatz. Ob im Eins-gegen-Eins gegen Durant oder als Help Defender, Tucker war einfach überall. Dass der Ex-Bamberger dann auch noch seine Dreier hochprozentig traf, war ein netter Bonus für die Rockets. So überstrahlte Tucker sogar noch den ebenfalls überragenden Chris Paul.

Der Flop des Spiels

DeMarcus Cousins. Die Rockets sind für ihn ein verdammt schlechtes Matchup, das zeigte der Abend mehr als deutlich. Vor allem Paul attackierte Boogie immer wieder und entblößte dabei den fußlahmen Center im Pick'n'Roll. Auch offensiv war Cousins kein Faktor, weil D'Antoni seine Schützlinge den Big immer wieder doppeln ließ. Der verbuchte mit 13 Punkten (4/12 FG) und 14 Rebounds zwar ein Double-Double, leistete sich aber auch 6 Ballverluste und hatte das mit Abstand schlechteste Plus-Minus aller Warriors-Spieler (-17).

Coaching Move des Spiels

Die Aufstellung der Warriors mit Cousins spielte den Rockets extrem in die Karten, da diese so auch viele Minuten mit zwei echten Bigs in Kenneth Faried und Clint Capela spielen konnten. Überraschend war dann aber schon, wie selbstverständlich das Manimal Dreier um Dreier nahm. Durch den Forward funktionierte auch das Switching der Rockets wieder deutlich besser. Faried könnte sich tatsächlich als Glücksgriff für die Rockets heraustellen.

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