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NBA All-Stars der SPOX-Redaktion: Der Westen ist unmöglich!

Vier All-Stars, oder? Giannis, Embiid, LeBron & Luka hoffen auf die Teilnahme am Spiel der Besten.
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All-Star Game 2019: Western Conference Starter

Backcourt:

  • Stephen Curry (Golden State Warriors)
  • James Harden (Houston Rockets)

Hier muss in beiden Fällen nicht groß diskutiert werden. Harden hat sich nach seiner MVP-Saison noch einmal gesteigert und legt aktuell die beste Scoring-Saison seit Michael Jordan hin - und die Tendenz steigt. Es gibt in dieser Saison keinen dominanteren Offensivspieler als den Bart.

Gegen Curry spricht wiederum lediglich die Ausfallzeit von elf verpassten Spielen. In den Spielen, die er absolviert hat, war er ohne Frage einer der zwei besten Guards im Westen und ist sehr nah an den Zahlen, mit denen er 2015/16 zum ersten einstimmigen MVP der Geschichte wurde. Auch an Steph führt schlicht und einfach kein Weg vorbei.

SpielerSpiele/MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Stephen Curry36 / 34,329,35,25,648,844,8
James Harden44 / 37,336,36,68,34437,4

Frontcourt:

  • Paul George (OKC Thunder)
  • Kevin Durant (Golden State Warriors)
  • Nikola Jokic (Denver Nuggets)

Was im Backcourt einfach ist, wird im Frontcourt fast unmöglich: Fünf der besten zehn Spieler dieser Saison tummeln sich hier, es dürfen aber lediglich drei davon starten. Das Voting wird mit großer Sicherheit LeBron James in die Starting Five spülen, aufgrund seiner Ausfallzeit wird er hier jedoch "degradiert" - so komisch sich das auch anfühlt!

Alle drei Starter haben aber herausragende Argumente. George spielt die Saison seines Lebens - als einer der Top-Kandidaten auf den DPOY-Award spielt er auch offensiv auf dem höchsten Niveau seiner Karriere. Die Hauptaufmerksamkeit zieht bei den Thunder immer noch Russell Westbrook auf sich, der beste Spieler eines Top-3-Teams im Westen ist in dieser Saison aber PG. Das gehört belohnt.

Durant werden in diesem Leben nicht mehr die großen Sympathien zufliegen, schon gar nicht, solange er bei den Warriors bleibt. Wer die Exzellenz des Finals-MVPs allerdings bestreiten will, macht sich selbst etwas vor. Während LeBron bereits einen Monat ausfällt und auch Davis immer wieder pausiert (nun sogar noch länger), stand KD seinem Team immer zur Verfügung und liefert ab wie die Maschine, die er ist. Die Zahlen von Davis mögen noch ein Stück mehr ins Auge springen, aber sie sind nicht so dramatisch besser, dass man ihn deswegen dem besseren Spieler mit der (viel!) besseren Siegquote und der höheren Beständigkeit vorziehen sollte.

Paul George erhält im Westen knapp den Vorzug vor unter anderem Kevin Durant.
© getty
Paul George erhält im Westen knapp den Vorzug vor unter anderem Kevin Durant.

Bei Jokic wiederum spielt der Team-Erfolg eine etwas größere Rolle - auch deshalb, weil er der einzige All-Star seines Teams ist (Jamal Murray ist dafür noch zu inkonstant). Der Serbe ist ein wahres Unikat: Nur Wilt Chamberlain legte als Center mal mehr Assists auf als er, dazu kann er auch als Scorer dominieren, obwohl die Athletik sich nett ausgedrückt "in Grenzen hält". Defensiv ist Jokic besser als sein Ruf. Sein Spiel verleiht den Nuggets ihre komplette Identität. Wer den individuellen Zahlen noch etwas mehr Wert verleiht, nimmt in diesem Fall dann eben Davis.

SpielerSpiele/MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Paul George46 / 35,9277,9444,438,9
Kevin Durant47 / 35,5287,4651,138,5
Nikola Jokic46 / 31,219,810,37,750,431,5

All-Star Game 2019: Die Bank der Western Conference

  • LeBron James (Los Angeles Lakers)
  • Anthony Davis (New Orleans Pelicans)
  • Rudy Gobert (Utah Jazz)
  • Karl-Anthony Towns (Minnesota Timberwolves)
  • Damian Lillard (Portland Trail Blazers)
  • Tobias Harris (Los Angeles Clippers)
  • Luka Doncic (Dallas Mavericks)

Die ersten fünf Namen dieser Liste sind nicht verhandelbar. Bei LeBron und Davis muss man dazu auch nicht mehr viele Worte verlieren - ihre Qualität ist bekannt. Es fühlt sich immer noch komisch an, die beiden hier von der Bank zu bringen.

Lillard hat sich dagegen nach seiner ersten Aufnahme ins All-NBA First Team nochmals gesteigert - auch wenn die Blazers mal wieder recht wenig Beachtung erhalten, spielt Dame erneut eine bärenstarke Saison. Er startet nur deshalb nicht, weil in seiner Conference zwei der besten Guards der NBA-Geschichte vor sich hinwüten.

Gobert startete derweil etwas langsam in die Saison, mittlerweile ist der Franzose jedoch dominant wie nie zuvor und führt die Liga bei der eFG an - außerdem fußt (einmal mehr) die immer besser werdende Defense der Jazz (aktuell Platz 3) auf der Rim-Protection des Stifle Towers. Gobert war noch nie All-Star; es wird höchste Zeit, das zu ändern!

Towns wiederum zeigt seit dem Trade von Jimmy Butler beständig das, was man von ihm sehen will: Engagement in der Defense, Dominanz und das vielleicht vielseitigste offensive Talent unter allen jungen Big Men in der NBA. Die Wolves sind mit ihm zumindest wieder auf dem richtigen Weg, auch wenn es wohl nicht für die Playoffs reichen wird.

SpielerSpiele/MinutenPunkteReboundsAssistsFG%3FG%
Damian Lillard49 / 35,426,34,56,244,737,1
LeBron James34 / 34,627,38,37,151,835,6
Anthony Davis41 / 37,129,313,34,450,832,5
Karl-Anthony Towns47 / 33,322,512,3349,437,3
Rudy Gobert49 / 31,614,9132,264,20

Nach diesem Quintett startet dann erneut der Wahnsinn. Für die restlichen zwei Plätze könnte man problemlos zehn Kandidaten finden, daher hier nur ein paar, die den Cut verpasst haben: Russell Westbrook legt seine Triple-Doubles auf, hat den Wurf aber komplett verloren. Die Spurs werden stärker von der Bank getragen als von DeMar DeRozan oder LaMarcus Aldridge, auch wenn letzterer nah dran an einer Nominierung war.

Mike Conley trifft mies und sein Team ist eingebrochen, Devin Bookers Team ist fürchterlich. Thompson hat seinen Push etwas spät gestartet. Donovan Mitchell fehlt es noch an Konstanz, um De'Aaron Fox ist es nach seinem großartigen Saisonstart etwas ruhiger geworden. Jrue Holiday hat das Problem, dass zwei All-Stars aus New Orleans trotz seiner individuell herausragenden Saison schwer zu rechtfertigen sind.

Kommen wir zu den beiden Spielern, auf die die Wahl nach langem Hin und Her gefallen ist: Einerseits Harris, der Clippers-intern knapp den Vorzug vor Danilo Gallinari bekommen hat. Statistisch sind beide sehr nah beieinander, Harris hat aber die höhere Usage und ist dabei noch etwas effizienter - es wird faszinierend zu sehen, ob und wie die Clippers ihn im Sommer halten.

Den letzten Platz bekommt mit Doncic der Fan-Liebling, der das Spiel garantiert sehenswerter machen wird - der die Teilnahme aber auch verdient hat. Als Rookie ist Doncic der (deutlich) beste Spieler seines Teams und - das hebt ihn von vielen anderen Kandidaten hier ab - die klare erste Option in der Crunchtime, und dabei sehr effizient. Damit hat er haarscharf die Nase vorn. Wer lieber bodenständiger wählen möchte, macht mit beispielsweise Aldridge oder Holiday aber nichts falsch.

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