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NBA: Sacramento Kings - Das Sorgenkind hat endlich eine Identität

Von Laif Karl
Zuletzt gab es einige Gründe zum Feiern für die Sacramento Kings.
© getty
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Fox auf den Spuren von LeBron James

Zuletzt gelang ihm dann sogar Historisches, beim souveränen 146:115-Sieg über die Atlanta Hawks legte er ein überragendes Triple Double, das zudem erste seiner Karriere, auf. 31 Punkte, 15 Assists und 10 Rebounds! Noch keinem Spieler gelang eine derartige Statline in diesem jungen Alter. Außerdem ist Fox damit auch der zweitjüngste Spieler mit einem 30 Zähler-Triple Double nach LeBron James.

Den aktuellen Erfolg erklärt er wie folgt: "Ich glaube, der Unterschied zum letzten Jahr ist, dass wir keine Identität hatten. Wir wussten nicht, wie wir spielen wollten und was wir tun wollten ... Dieses Jahr wissen wir, dass wir versuchen zu rennen, den Ball den Court hoch und runter zu bekommen. Wir versuchen so viele Possessions wie möglich zu bekommen."

Allerdings bekommt der Gegner so auch öfter den Ball und die Defensive der Kings muss über längere Zeit fokussiert bleiben, um sich nicht, wie in vergangenen Jahren, in der Transition überlaufen zu lassen. Fox sieht aber besonders darin seine Stärke und möchte als gutes Beispiel vorangehen: "Ich will ein All-Defensive-Team erreichen und die Liga in Steals anführen. Es gibt viele gute Verteidiger in der Liga, aber ich fühle, dass das etwas ist, dass ich tun kann."

Hield und WCS finden Rolle

Auch die restlichen Spieler scheinen inzwischen ihre Rollen gefunden zu haben. Ein weiterer Floor-Spacer für Fox ist Shooting Guard Buddy Hield, der die Kings derweil auch im Scoring (19,3 Punkte) anführt. Der 25-Jährige nimmt sich zurecht die meisten Würfe jenseits der Dreipunktelinie (6,8) und trifft 42,9 Prozent seiner Versuche.

Während Fox das Tempo in der Transition pusht, macht sich Hield von Downtown bereit, den Ball zu empfangen und schnell abzuschließen. Obwohl dieses Prinzip bekannt ist, ist es nicht leicht zu stoppen. Gibt man Hield zu viel Platz, versenkt er den offenen Wurf, ansonsten penetriert Fox jedoch die Zone und kann inzwischen auch selbst mal von draußen werfen. Hield (wie auch z.B. J.J. Redick) profitiert obendrein auch von den neuen Regeln, die das Klammern bei Screens untersagen und den Schützen mehr Freiräume geben.

Das Ergebnis ist der Titel als drittbestes Dreier-Team der NBA mit 38,6 Prozent versenkter Würfe von Downtown. Allerdings nahmen sich die Kings auch die neuntwenigsten Versuche pro Spiel (29,4), was die bislang großartige Quote jedoch nicht schmälern soll.

Unterstützung erhält Fox auch vom groß aufspielenden Willie Cauley-Stein, der Center dient ihm als idealer Partner im Pick'n'Roll und ist dafür bekannt, Lob-Pässe geschickt zu verwandeln. Auch in der Transition kann er mithalten und schließt dominant am Korb ab. Einen soliden Wurf mag er noch nicht entwickelt haben, doch der 25-Jährige nutzt seine Stärken am Brett sowie seine enorme Spannweite.

Kings: Kein Platz für Z-Bo

Da er sich, wie einige andere Bigs der Kings auch, im letzen Jahr seines Vertrags befindet, muss er beweisen, dass ein konstanter Starter in ihm steckt. Immerhin winkt ihm im Sommer der erste dicke Vertrag seiner Karriere. Zuvor schien der Center nie hundertprozentig fit und fokussiert, diese Saison bekommt er soweit endlich die Kurve.

Auf der anderen Seite gibt es auch einen Spieler, dem die neue Ausrichtung des Teams keinen Gefallen tut. Zach Randolph sah noch keine Spielzeit, für den 37-jährigen Veteranen und ehemaligen Top-Scorer des Teams ist kein Platz mehr im jungen Roster.

Der Stil in Sacramento hat sich drastisch geändert und ein postlastiger Power Forward, der das Tempo raus nimmt, defensiv zu langsam ist und offensiv nicht die Räume breit machen kann, muss es sich auf der Bank bequem machen. Doch nicht mal da saß er bisher, der neue Hochgeschwindigkeitsbasketball der Kings lässt nicht auf Spielzeit für Randolph hoffen.

Coach Joerger betonte zwar, wie sehr er Z-Bo als Person und Spieler schätze, einen Platz im Roster bringt es ihm dennoch nicht. "Man muss ehrlich mit den Jungs sein uns sagen hey, wir werden auf die jüngeren Kerle setzen und ihnen so viele Minuten wie möglich geben." GM Divac fügte hinzu: "Die Art und Weise wie wir spielen und zukünftig spielen wollen, er passt einfach nicht in diese Art von Stil rein."

Sacramento Kings: Wohin führt die Reise?

Doch haben die Kings und ihr Vlade Divac tatsächlich etwas aus den Fehlern der vergangenen Saison gelernt? Nachdem Sacramento viel zu hoch dotierte Verträge an Veteranen, wie George Hill (20 Mio. für 2017/18) und Zach Randolph vergeben hatte, schreckten sie auch im Sommer 2018 nicht vor gewagten Vertragsangeboten zurück.

Dem defensiv schwachen, verletzungsanfälligen und leider auch wurfwütigen Zach LaVine (Chicago Bulls) unterbreiteten sie ein Angebot über 78 Millionen Dollar. Letztendlich entschieden sich die Bulls glücklicherweise, mit dem Offer mitzuziehen und müssen die finanziellen Konsequenzen nun selbst ausbaden. Auch für Jabari Parker wollte Divac ein Angebot vorbereiten und erst kurzfristig sprang er von der Idee ab.

Divac muss sich wohl beim Front Office der Bulls bedanken, ansonsten sehe sein Resume vielleicht deutlich schlechter aus. Allgemein bestimmen nach dem Aufschwung die Querelen im Front Office die Schlagzeilen - und das nicht unbedingt positiv. Vielleicht wollte Joerger mit seinem Lob für Doncic wirklich nur den Spieler loben, man kann es aber auch als Seitenhieb gegen das Management sehen.

Es scheint, als warte man in Sacramento nur noch darauf, den richtigen Zeitpunkt zu finden, um Joerger zu entlassen. Dann würde man sicher wieder von den guten, alten Kings der vergangenen Jahre sprechen. Im Moment hat Sacramento (auch dank Joerger) auf dem Feld eine Identität gefunden, als gesamte Organisation trifft dies aber noch nicht zu.

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